Manchmal kommt es im Leben anders als man denkt und dann passiert es, dass man den Halt verliert. Das Jahr 2022 war für mich vor allem in der ersten Hälfte des Jahres sehr schwer, deshalb gibt es an dieser Stelle auch den Hinweis, dass dieser Post sehr ehrlich und emotional wird. Aber schlussendlich – und so viel kann ich verraten – wird es positiv und zum Glück kommt nach jeder Dunkelheit auch immer einen Sonnenstrahl.
Mit Beginn eines neuen Jahres nehmen wir uns oftmals sehr viel vor. Wir beschließen in dem kommenden Jahr alles besser zu machen, über uns hinaus zu wachsen und einfach zu erblühen. Oftmals gelingt dies, manchmal ändert sich gar nicht, doch ab und an – und so ehrlich muss man sein – entwickelt sich alles trotz all der guten Vorsätze ins Negative. Man will unbedingt Vorwärtskommen, doch nichts davon gelingt und plötzlich schleichen sich Zweifel ein. Zweifel an der Lebenssituation, Zweifel an den Entscheidungen, die man getroffen hat und Zweifel an einfach allem, was einem umgibt. Genau an diesem Punkt war ich zu Beginn des Jahres 2022. Die Erwartungen an mich selbst waren hoch, ich wollte eine bessere Version meiner Selbst sein, aber statt der Zeit zu geben, gewannen die dunklen Gedanken.
Neulich habe ich, beim Rückblick auf die gelesenen Bücher und angeschauten Serien, festgestellt, dass einiges von dem, was ich am Anfang des Jahres gelesen oder gesehen habe, gar nicht mehr in meinem Kopf ist. Als ob alles zwischen Januar und Mai wie durch einen Filter unscharf geworden wäre und nur einzelne Fragmente noch zum Vorschein kommen. Im Nachhinein ist das, neben der Gefühlslage, wohl der deutlichste Hinweis, dass in dieser Zeit – und sicherlich auch bereits Ende 2021 – die Depression mehr Präsenz eingenommen hat als sonst. Diese „blaue“ Phase – für mich ist diese Phase einfach eng mit dieser Farbe verbunden – soll aber nicht der prägende Ton in diesem Post sein, sondern viel mehr die Möglichkeit, wie ich die Farbe minimiert habe, denn das „Blau“ wird niemals aus meinem Leben verschwinden.
Nimm dir Zeit für die Dinge, die dir das Gefühl geben, lebendig zu sein.
Ab Juni – mit mehr als 6 Monaten Versatz – wollte ich dann doch endlich die Vorsätze angehen und etwas ändern. Doch wo setzt man da an? Eine Empfehlung – und bis heute bin ich froh, diese bekommen zu haben – waren ToDo-Listen für jeden Tag zu erstellen. Dabei geht es gar nicht darum, dass man schwierige Aufgaben löst, sondern vielmehr darum, dass man auch die kleinen Schritte im Alltag würdigt. Ich finde das für mich unheimlich wichtig, denn der gesellschaftliche Druck im Alltag 1000 Dinge gleichzeitig zu erledigen ist enorm hoch. Da verliert man oftmals aus den Augen, wie viel man schon mit den „einfachen“ Dingen erledigt und das Leben damit sich schöner macht. Gerade das Einführen von Routinen und einer festen Struktur tut da unheimlich gut. Wenn ihr möchtet, könnt ihr ja mal berichten, was euch hilft, diese „blaue“ Phase besser zu meistern?
Außerdem muss ich an dieser Stelle auch einfach Danke sagen an alle engen Freunde, die auch währenddessen an einem festhalten und nicht im Stich lassen. Aber vor allem, weil ich Ihnen gegenüber ehrlich sein kann und sie mich auffangen, selbst wenn die Krallen ausgefahren sind. Das Schönste daran ist, dass sie dann am Ende auch dein Lächeln wertschätzen, dass Lächeln was zurückkehrt und die Sonne ein bisschen mehr strahlen lässt. Aber zurück zu mehr Struktur und Routine :).
Bisher habe ich meine täglichen ToDo-Listen immer in den Notizen des iPhone festgehalten, aber ich möchte ab sofort gern auf Papier umsteigen. Wieso? Zum einem finde ich es schöner, dass die Liste dann nicht abänderbar ist und somit fixiert. Zum anderen gibt es mir ein schöneres Gefühl am Ende der Woche, auf die Punkte zurückzuschauen und Review passieren zu lassen, was gut lief, auch – oder gerade wenn – man das Gefühl hat, „nichts geschafft zu haben“. Passend dazu bin ich neulich auf das Journal „Bloom to inspire“ gestoßen, welches von Elif-Sima Bayrak entworfen wurde. Bis zu dem Moment als ich im Online-Shop darauf gestoßen bin, kannte ich die Autorin gar nicht, aber die Aufmachung des Journals sah so schön und schlicht aus, also musste es mit nach Hause.
Natürlich möchte ich jetzt nicht bis Anfang des Jahres starten, aber mein innerer Monk möchte zumindest warten, bis der Monat neu beginnt, also werde ich kommende Woche das Journal einweihen uns bis dahin mich mit den Einführungsseiten beschäftigen. Wäre ein intensiverer Einblick in das Journal für euch interessant? Einige Einblicke in das Journal habe ich euch hier mittels Bilder bereits eingebunden.
Wie geht es euch bei dem Thema? Nutzt ihr Journals um euch zu strukturieren?
Eure Sandra
Mir ging es ähnlich und auch bei mir war es der Tipp mit den kleinen To Dos, der sehr geholfen hat, aus dem Loch rauszukommen. Ebenso die Routinen, auch wenn ich da noch immer nach den richtigen für mich suche. Aber es wird und ich denke, das ist doch die Hauptsache. Schön, dass das Blau auch bei dir weniger wird. ❤️❤️