Buchrezension

[Rezension] New Year’s Kiss – Lee Matthews

Oktober 21, 2022

Titel: New Year’s Kiss
Autorin: Lee Matthews
Seitenzahl: 256
Verlag: Carlsen
Übersetzerin: Michaela Kolodziejcok
Originaltitel: New Year’s Kiss

 

Vielen Dank an den Carlsen-Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplares!



Tess kann es nicht fassen, nicht nur, dass sich ihre Eltern scheiden lassen, jetzt soll sie sich auch noch bei ihrer Großmutter Lorreta im Ski-Resort mit ihrer Schwester Lauren ein Zimmer teilen. Kann es noch schlimmer kommen? Tess will endlich was ändern und schmiedet daher den Plan in den verbleibenden Tage bis zum Jahresende eine Bucket-List abzuarbeiten, denn wieso sollte man bis Neujahr damit warten? Zum Glück hat sie dabei Unterstützung von Christopher, doch wie so oft kommt alles anders als man denkt.

 

Endlich ist es so weit, dass Ende des Jahres naht und damit gibt es wieder neuen winterlichen Lesestoff. Den Anfang macht in diesem Jahr „New Year’s Kiss“ von Lee Matthews und damit ihre Protagonistin Tess. Die 16-Jährige muss aktuell ganz schön viel aushalten, nicht nur die Scheidung ihrer Eltern, sondern auch die offenbare Gefühlskälte ihrer Schwester Lauren, mit der sie sich zu allem Überfluss auch noch ein Zimmer im Urlaub teilen muss. Tess ist dabei typische Teenager und vor allem durch ihre Emotionen beeinflusst. Da gehen die Gefühle auch gerne mal von 0 auf 100 und wieder zurück und das innerhalb von Sekunden. Gerade zusammen mit ihrer Schwester Lauren kommt es zu den typischen Streitigkeiten zwischen Geschwistern. 

 

Die Beziehung zwischen Tess und Lauren ist zwar nicht der Mittelpunkt der Geschichte, war aber für mich als Leserin im Besonderen interessant. Das lag vor allem daran, dass die familiäre Situation so brisant, aber auch alltäglich war. Die beiden Mädels waren in ihren Reaktionen und allem drumherum realistisch dargestellt. Und die Beziehung der beiden legt auch im Verlauf der kurzen Geschichte eine wunderbare Entwicklung hin, man merkt hier die Dynamik, aber auch die Liebe, selbst wenn sie nicht immer durch die harte Schale dringt. Beide sind jung und emotionsgeladen in ihrem Handeln, und dabei eben auch manchmal egoistisch. Doch das Band zwischen den beiden verknüpft sich immer mehr und beider erkennen, dass sie sich gegenseitig brauchen um die Situation rund um ihre Eltern zu meistern.

 

Aber natürlich kommt auch das Thema „Erste Liebe“ nicht zu kurz. Christopher, der wegen eines Ski-Unfalls mit gebrochenem Bein im Resort rumsitzt, kommt bereits am ersten Abend mit Tess ins Gespräch und lässt ihr Herz höher schlagen. Tess ist dabei natürlich ihrem Alter entsprechend überfordert mit der Situation und nicht immer sicher, ob sie alles „richtig“ macht. Zwischen den beiden entwickeln sich sehr langsam und ruhig Gefühle. Christopher unterstützt Tess auch in ihrem Projekt „Bucket-List vor Neujahr“ und schnell wird es zu ihrem gemeinsamen Projekt, was die Beziehung zwischen den beiden innerhalb der kurzen Zeit noch weiter stärkt. Doch natürlich braucht es auch etwas Drama und der kommt in Gestalt von Tarek und Damon. Schnell mischt sich die Eifersucht ein, aber es scheint auch, als wäre zwischen Damon und Christopher mehr, als es auf den ersten Blick scheint.

 

Die Geschichte lebt durch kleine, wunderbare, winterliche Augenblicke, aber vor allem von den verschiedenen Interaktionen und Geheimnissen, die die Story vorantreiben. Es war für mich fast schon überraschend, wie viel die Autorin auf so wenig Seiten zu erzählen hatte und tatsächlich war die Geschichte dadurch für mich beim Lesen besonders kurzweilig. Die winterliche Geschichte hat mich überzeugt und ich bin jetzt auf jeden Fall bereit für die kommenden, kalten Tage.

 

 

Fazit:

Ich hatte tolle, unterhaltsame Lesestunden und habe mich sofort wohlgefühlt in der Story rund um Tess, Lauren und Christopher. Es wirkt alles sehr locker und leicht, doch zwischen den Zeilen wird klar, dass auch ernstere Themen präsent sind. Die Geschichte flog durch die wenigen Seiten nur so dahin und am Schluss kommt es natürlich noch zum spannungsgeladenen Happy End. Und keine Sorge, auch wenn es ein winterliches Setting gibt, kann man das Buch auch jetzt schon entspannt lesen, denn Weihnachten und Silvester sind nicht die wichtigen Themen, sondern eher nebenher eingeflochten.

 

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