Buchrezension

[Rezension] Midnight Chronicles: Nachtschwur – Laura Kneidl, Bianca Iosivoni

September 22, 2022

Titel: Midnight Chronicles – Nachtschwur
Autorinnen: Laura Kneidl, Bianca Iosivoni
Seitenzahl: 509
Verlag: Lyx

 

Vielen Dank an den Lyx-Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplares!

 

Jules Marlowe und Harper Iwanow haben in ihrer Vergangenheit so einiges mitgemacht. Dennoch ist vor allem Jules schon seit seiner Hunter-Ausbildung in Harper verliebt, die jedoch gibt ihm immer wieder einen Korb, vor allem seit seiner Rückkehr als Vampir ist jegliche Möglichkeit für Jules Harper für sich zu gewinnen erloschen. So zumindest glaubt er es, doch Harper erkennt, dass hinter der Fassade eines Vampirs immer noch der Jules von früher steckt. Kann diese Geschichte wirklich gut ausgehen?

 

 

Abschlussbände einer Reihe haben es nie leicht. Sie müssen für den Leser einen perfekten Abschluss bilden und dabei alle losen Fäden der vorherigen Bände – im Falle von Midnight Chronicles sind es fünf – zusammenführen und zu einem großartigen und in sich schlüssigen Ende bringen. Und bei der Midnight Chronicles Reihe gibt es so einige Fragen, die aus den vorherigen Bänden noch offengeblieben sind und zum Glück für die Leserschaft, wurde jede davon beantwortet.

 

 

Dieser Band wird durch Jules und Harper bestimmt, wie auch in den vorherigen Teilen der Reihe, in denen Laura Kneidl das Wortrecht hat, stürzen wir uns damit in zwei Protagonisten, die bisher nur mitgelaufen sind in der Story, aber noch nicht selbst zu Wort kommen durften. Jules ist nach seiner erzwungenen und tragischen Verwandlung in einen Vampir für mich der tatsächlich spannendere Charakter gewesen. Ich mochte seine Gedankengänge und die Tragik in seiner Geschichte, dass er zu dem Wesen geworden ist, was er eigentlich jagt und hasst. Das er nun selbst versuchen muss den Blutdurst zu stillen und dabei trotzdem Hunter sein möchte, ist für die anderen Huntresses und Hunter nicht leicht. Zudem muss er auch mit den Schuldgefühlen für seine Taten zurechtkommen, auch wenn er in dem Moment nicht Herr seiner Sinne war und durch den Blutrausch angetrieben wurde. Seine Entwicklung im Buch hat mir wirklich gut gefallen und mich zum Ende auch überrascht.

 

 

Dennoch hat auch Harper ihr Päckchen zu tragen, nicht nur den Verlust ihrer Eltern kann sie nur schwer überwinden, sondern auch die Tatsache, dass ihr Bruder Holden durch das Blutbad in Edinburgh jetzt an den Rollstuhl gefesselt ist. Doch im Gegensatz zu Holden, welcher probiert das Beste aus einer Situation zu machen, ist Harper von Hass und Rache fast schon verfressen. Ihr gesamte Energie richtet sie auf das Finden der Mörder ihrer Eltern und die Suche nach Jules, welcher für das Schicksal von Holden verantwortlich ist. Teilweise waren mir ihre Gedanken zu hefig und uneinsichtig, wenn man bedenkt, dass sie in allen Punkten ihrem Bruder Holden zu Seite stehen möchte, dann letztendlich aber nicht auf ihn und seine Gefühle Rücksicht nimmt. Zwar entwickelt sich Harper im Verlauf der Geschichte, dennoch war mir an der ein oder anderen Stelle der Wechsel zu extrem.

 

 

Die Geschichte von Harper und Jules beginnt bereits in der Vergangenheit und somit erfahren wir im ersten Drittel des Buches nicht nur, was sich alles in der Gegenwart abspielt und wie die Hunter probieren den Kampf gegen Baldur zu gewinnen, sondern auch wie sich alles zwischen Harper und Jules entwickelt hat. Als der finale Kampf dann immer näher rückt – und das war etwas was mir besonders gut gefallen hat – hatten alle bisherigen Protagonisten aus den vorherigen Bänden nochmal eigene Kapitel. Man war damit viel mehr im Geschehen des Kampfes und hat bis zum Schluss mitgebangt. Gerade die letzten 70 Seiten flogen dabei nur so dahin und Laura Kneidl hat mal wieder einen echten Page-Turner erschaffen. Wie es ausgeht, möchte ich euch jetzt natürlich nicht verraten. Es sei nur so viel verraten, es bleibt keine Frage offen, aber das Herz dafür ab und an stehen.

 

 

 

Fazit:

Mit einem kleinen Tränchen im Auge verabschiede ich mich von der „Midnight Chronicles“-Reihe und ich finde es wunderbar, dass diese Reihe mit „Nachtschwur“ ein gelungenes Ende gefunden hat. Jules und Harper waren als Protagonisten interessant und vielseitig, wobei sich Jules dennoch ein klein bisschen mehr in mein Herz geschlichen hat. Mir wird die Truppe rund um die Hunter fehlen und vielleicht dürfen wir irgendwann wieder in diese Welt zurückkehren. Doch bis dahin, kann ich jedem Fantasy-Liebhaber diese Reihe sehr ans Herz legen.

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