Titel: Midnight Chronicles – Blutmagie
Autorinnen: Laura Kneidl, Bianca Iosivoni
Seitenzahl: 431
Verlag: Lyx Verlag
Vielen Dank an den Lyx-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Cain und Warden sprechen mittlerweile seit 3 Jahren nicht mehr miteinander, beide sind im Streit auseinander gegangen und es scheint unüberbrückbar zu sein, diese Differenzen niederzulegen. Doch als der Vampirkönig Isaac zurückkehrt, müssen beide wieder Seite an Seite kämpfen und erkennen, dass sie gerade im Kampf eine Einheit bilden. Doch wie lange kann das gut gehen?
„Midnight Chronicles: Blutmagie“ ist der zweite Band der sechsteiligen Reihe rund um die Hunter von Laura Kneidl und Bianca Iosivoni. Bereits der erste Band konnte mich direkt nach dem Erscheinen sehr begeistern – die Rezension dazu findet ihr [HIER]– daher war meine Erwartung an diese Fortsetzung hoch und ich wurde nicht enttäuscht.
Dieses Mal geht es für uns Leser nach Edinburgh in das dortige Hunter-Quartier. Erzählt wird, ähnlich wie schon im ersten Band, aus zwei Perspektiven, dieses Mal aus Cains und Wardens. Cain ist eine selbstbewusste Frau, sie ist stark, intelligent und zielstrebig. Sie hat ein klares Ziel für ihre Zukunft vor Augen und sie tut alles dafür, um es zu erreichen. Eigentlich sind Regeln für sie die oberste Priorität, doch als ein Schicksalsschlag ihre Leben durcheinander bringt, rücken die Regeln in den Hintergrund und ihr Verlangen nach Gerechtigkeit siegt. An der ein oder anderen Stelle war mir Cain zu verschlossen, sie gibt sich nach außen immer sehr hart, doch eigentlich wäre es besser, wenn sie ab und an auch mal ihre weiche Seite zeigen würde. Auch war für mich nicht ganz sichtbar, wieso sie sich dahin gehend entwickelt hat. Auch leicht farblos wirkte ihre eigentlich beste Freundin Ella, die jedoch, bis auf das tragische Ende, gefühlt keine wirkliche Bedeutung zur Entwicklung der Geschichte beitrug. Ich hoffe hier, auf die kommenden Bände, schließlich sind da noch ein paar Fragen offen geblieben.
Warden hingegen fand ich von Beginn an als Charakter nachvollziehbar, denn bei seiner Vergangenheit ist es verständlich, dass er eher zurückgezogen lebt und lieber den Alleingang sucht. Er ist, ähnlich wie Cain, selbstbewusst und zielstrebig, sein Ziel unterscheidet sich jedoch gänzlich von Cains. Die Rückblenden in Cains und Wardens Vergangenheit machen deutlich, wieso die beiden trotz ihrer vorherigen engen Bindung, nicht mehr miteinander sprechen, auch wenn es natürlich schade für die Freundschaft ist. Umso kribbelnder war es zu beobachten, wie sie sich Stück für Stück wieder annähern und gemeinsam den Kreaturen der Unterwelt den Kampf ansagen. Ich habe jederzeit mitgefiebert und gehofft, dass beide endlich darüber sprechen.
Im ersten Drittel des Buches lernen wir Cain und Warden näher kennen, auch wenn wir Warden bereits im ersten Band etwas kennenlernen durften. Das zweite Drittel sorgt dann für die überraschende Wendung der Geschichte, denn natürlich muss zum Spannungsaufbau etwas Furchtbares passieren. Im letzten Drittel kommt dann der erbarmungslose Kampf und ich hätte niemals gedacht, dass ich so sehr mitfiebern würde. Die letzten 100 Seite habe ich nur noch eingeatmet und gehofft, dass alles irgendwie gut ausgeht. Die Spannung baut sich dank des tollen Schreibstils und der Charakterentwicklung sehr gut auf. Erneut gelingt den beiden Autorinnen ohne viele Charakter auszukommen, sondern sich viel mehr auf die Geschichtenentwicklung zu konzentrieren.
Toll fand ich, dass wir erneut Roxy und Shaw aus dem ersten Band der Reihe wiedersehen und mehr über Roxy Geisterjagd erfahren haben. Auch das in „Midnight Chronicles: Blutmagie“ in kleinen Stücken die Handlungsstränge erneut aufgenommen werden war schön zu lesen. Im August wird es bereits den dritten Teil der Reihe geben und laut Lyx sollen in diesem wieder Roxy und Shaw die Hauptrolle spielen. Meine Vorfreude darauf ist auf jeden Fall sehr groß. Zudem sind einige Fragen bei mir wieder offen geblieben und ich hoffe, dass hier der dritte Band weiterhilft und mir die erwartenden Antworten liefert.
Fazit:
Der zweite Band der „Midnight Chronicles“-Reihe konnte mich sehr begeistern. Ich würde sogar fast sagen, dass er mir noch besser gefallen hat als der Reihenauftakt. Denn auch, wenn ich zwei bis drei kleine Kritikpunkte habe, hat mir die Geschichte wirklich gefallen und ich habe bis zum Ende mitgefiebert und die Spannung ist zwischen den Seiten spürbar. Das Konzept der Hunter ist gut durchdacht und ich freue mich auf die kommenden Bände.