Titel: Der Seelenbrecher
Autor: Sebastian Fitzek
Seitenzahl: 368
Verlag: Droemer Knaur
Äußerlich wirken die Frauen nach ihrem Verschwinden vollkommen normal, doch innerlich sind sie gebrochen und zu keinerlei Kontakt mit der Außenwelt mehr möglich. Der Seelenbrecher hat sie gebrochen, doch niemand weiß wie. Lediglich kleine Zettel am Tatort könnten Aufschluss geben, doch niemand ist in der Lage dies zu entschlüsseln. Was hat der Seelenbrecher mit ihnen gemacht? Und wer wird sein nächstes Ziel sein?
Dieses Buch stand bereits einige Zeit in meinem Regal und war ebenfalls eine Empfehlung, da es zu den Fitzek Bücher zählt, die man unbedingt lesen sollte. Passend zur Jahreszeit habe ich also zum „Der Seelenbrecher“ gegriffen und mich auf diese Geschichte eingelassen. Doch der Anfang des Buches verwirrt kurz, denn wir befinden uns in einem Raum mit einem Professor und vier Studenten, denen er eine Akte bzw. Protokoll zu lesen gibt. Darin geht es um die Taten des Seelenbrechers und den dazu gehörigen Berichten. In Form eines Experiments sollen die Studenten den Text in Aufsicht des Professors lesen.
Ähnlich wie der Leser selber, welcher nämlich die Seiten zur entsprechenden Akte ebenfalls in der Hand hält. Eine nette Idee von Sebastian Fitzek so den Leser direkt am Anfang abzuholen und ebenfalls als einen der Probanden zu deklarieren. Während der kurzen Unterbrechungen innerhalb der Akte, die wir und die Studenten lesen, wird deutlich, dass der Professor irgendwas zu verbergen hat und man einen leichten kalten Schauer auf dem Rücken spürt, denn Geheimnisse bedeuten nie etwas Gutes. Dennoch starten wir mit dem Lesen der Akte und diese berichtet von einer kalten verschneiten Nacht in einer psychiatrischen Klinik aus Sicht eines Patienten, welcher sein Gedächtnis verloren hat. Ein Unfall mit einem Krankenwagen und einem offenbar gestörten Patienten führt dazu, dass die Klinik von der Außenwelt abgeschnitten ist und offenbar der Seelenbrecher in ihr sein Unwesen treibt.
Das gesamte Setting sorgt natürlich für eine entsprechende Stimmung für den Thriller und man kann die Kälte und Dunkelheit zwischen den Seiten förmlich sehen und spüren. Und gerade zu Beginn steigt die Spannung unaufhaltsam und man fiebert auf jeder Seite mit. Jeder hat Geheimnisse und es gibt einiges an Potential, wo und wer der Seelenbrecher sein könnte. Dennoch muss ich gestehen, dass gerade zum Ende hin, die Fährten zu unlogisch wurden und damit klar war, wie der Fall liegt. Die Auflösung hat mich dann eher weniger überrascht und unbefriedigt zurück gelassen. Hier hätte ich mir irgendwie mehr erhofft bei einem solchen Spannungsaufbau.
Fazit:
Dies ist bereits mein zweites Buch von Sebastian Fitzek und erneut konnte es mich nicht zu hundert Prozent überzeugen, auch wenn ich das Setting und Feeling wirklich genossen habe. „Der Seelenbrecher“ wird zurecht immer wieder von Fitzek Fans empfohlen, dennoch kenne ich Thriller, die mich noch mehr geschockt bzw. in die Irre geführt haben. Die Auflösung am Ende war für einen Thriller-Leser dann doch etwas offensichtlich und leider gab es ab und an kleine unlogische oder unklare Momente, die jedoch der Lesestimmung nichts anhaben konnten.