Buchrezension

[Rezension] Dance. Love. Learn. Repeat. – Tom Ellen & Lucy Ivison

August 4, 2022

Titel: Dance. Love. Learn. Repeat.
Autoren: Lucy Ivison, Tom Ellen
Seitenzahl: 432
Verlag: Carlsen
Originaltitel: Freshmen
Übersetzer: Fabienne Pfeiffer


Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Leseexemplares!




Für Phoebe ist die Vorfreude auf das College riesig, sie kann es kaum erwarten endlich auszubrechen aus dem elterlichen Haus und das Leben zu beginnen. Zum Glück sind alle auf ihrem Gang nett, doch dann begegnet sie Luke. Luke Taylor! Ihr Schwarm aus der Schule. Doch kann es auf dem College einen Neuanfang geben, wenn der Schwarm nur um die Ecke wohnt? Für Luke hingegen startet das College nicht wie erwartet, war auf der Schule noch einer der beliebtesten Jungs, so weiß er im College nicht so recht, wo er hingehört. Kann eine Fernbeziehung halten? Soll er etwas Neues entdecken? Und wieso fällt ihm jetzt Phoebe auf?

 

„Dance. Love. Learn. Repeat“ ist ein Buch, dass seit seinem Erscheinen in meinem Regal stand und es irgendwie nie auf meine Leseliste geschafft hat. Im Nachhinein kann ich nicht verstehen wieso, denn die Geschichte ist eine wirklich gelungene Coming-of-Age-Story. Als Leser*in fühlt man sich vor allem mit Phoebe verbunden, die Gleichzeitigkeit von Unsicherheit und dem Drang etwas Neues zu entdecken ist ab der ersten Seite spürbar. In dem Luke Taylor – ihr alter Schulschwarm – auf dem College auftaucht treffen zwei Welten aufeinander, zum einen die, welche sie unbedingt hinter sich lassen will und zum anderen die schöne, neue Welt, von der sie sich so viel erhofft. Ich glaube jede*r der schon einmal neu anfangen wollte kennt dieses Gefühl der Zerrissenheit, für mich war es als Leser*in eines der prägenden Themen in diesem Buch.

 

Das Buch wird aus zwei Sichten gestaltet, zum einen Phoebe, die wir bereits kennengelernt haben und zum anderen Luke. Luke Taylor war immer beliebt, der Fußball-Star und Mädchenschwarm, dieses Bild wurde zudem auch noch durch seine Freundin Abbey abgerundet. Doch Lukes Seifenblase zerplatzt beim Einzug ins College, denn hier ist irgendwie alles anders. Die Fußballmannschaft des Colleges wird von ziemlichen niveaulosen Jungs geführt und auch die Vorlesungen selbst sind nicht das, was er dachte. Zudem ist da noch die Unsicherheit bezüglich der Fernbeziehung zu Abbey. All diese Gefühlen scheinen Luke vollkommen zu überrumpeln und er trifft immer mehr falsche Entscheidungen in der Hoffnung es allen recht zu machen. Irgendwann muss er erkennen, dass dies nicht möglich ist. Das er dabei auch noch seine Gefühle für Phoebe nicht ganz einordnen kann, macht es nicht unbedingt einfacher.

 

An „Dance. Love. Learn. Repeat“ hat mir vor allem die Ehrlichkeit gefallen. Hier wird schonungslos erzählt, und dazu gehören auch kleine Unfälle beim Sex, das Trinken und deren Folgen und dass man mit dem Auszug von daheim eben nicht direkt erwachsen ist. Die ein oder andere Stelle im Buch war wirklich schockierend, aber zum Glück gibt es auch immer wieder Momente zum Lachen. Auch wenn die Liebe auf dem Cover großgeschrieben ist, ist dabei nicht nur die romantische Liebe gemeint, viel mehr geht es um all die Beziehungen untereinander, wie sich Freundschaften entwickeln können und wo man glaubt die Liebe entdeckt zu haben, diese sich aber als „falsch“ herausstellt. Ich mochte an diesem Buch besonders, dass vieles so unerwartet kam, meine Vorstellung war eine ganz andere, doch die Umsetzung hat mir unheimlich gut gefallen. An der ein oder anderen Stelle war es für mich ein bisschen zu viel, aber das ist natürlich vollkommen subjektiv. Das Buch würde ich jederzeit gerade Studienanfängern bzw. jungen Menschen empfehlen, welche kurz vor dem Auszug stehen und nicht wissen, wie sie mit all dem umgehen soll.

 

 

Fazit:

Der Titel ist in diesem Buch wirklich Programm. Es wird getanzt, geliebt und gelernt und das in Dauerschleife. „Dance. Love. Learn. Repeat“ ist ein wirklich gelungener Coming-of-Age-Roman, der mich berührt und zum Lachen gebracht hat. Besonders Phoebe war als Figur für mich greifbar und mir besonders ans Herz gewachsen. Aber auch Luke, mit all den Fehlern, die er macht, ist realistisch gestaltet und führt trägt dazu bei, dass dieses Buch kurzweilig bleibt. Vor allem das Ende war für mich das Sahnehäubchen, denn damit hätte ich in dieser Form nie gerechnet und dennoch fand ich es perfekt.

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  1. Huhu Sandra,

    ich hab bei dem Cover irgendwie gedacht, hier gehts um eine rabiatere Geschichte. Aufgrund des dunklen Hintergrunds und der Reklame-Leuchtschrift. Der Titel rückte für mich da eher in den Hintergrund.
    Dass die Story ehrlich ist und faktisch nichts verschönt, scheint eher damit gemeint zu sein.
    Mir gefällt der Punkt, dass die Prota greifbar ist. Ich habe nämlich echt Probleme, wenn das nicht der Fall ist. Es macht Spaß, wenn man sich mit der Person identifizieren kann. Vielleicht bin ich kleinkariert, aber egal wie nachvollziehbar manches geschrieben ist, wenn ich persönlich diese oder jene Sache bullshit finde, dann hat mich der Charakter verloren.

    Liebe Grüße
    Tina

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