Titel: Dark Call
Autor: Mark Griffin
Seitenzahl: 416
Verlag: Harper Collins
Originaltitel: When Darkness calls
Übersetzerin: Conny Lösch
Holly Wakefield ist Kriminalpsychologin, ihre Arbeit besteht darin sich in die Psyche von Mördern zu versetzen. Ihren Job hat sich nicht ohne Grund ergriffen, doch dieses dunkle Geheimnis trägt sie mit sich allein herum. Als DI Bishop sie als Vertretung für den eigentlichen Profiler für einen neuen Fall an Bord holt, muss sie sich jedoch der Dunkelheit stellen, denn der Mörder tötet nicht zum ersten Mal.
Zu diesem Buch gibt es eine kleine Background-Story. Zur Leipziger Buchmesse 2019 durfte ich in einen ganz besonderen Escape-Room, passend zum damals neuen Roman „Dark Call“, veranstaltet vom Harper Collins Verlag besuchen. Das besondere Highlight war, dass der Autor selbst vor Ort war und hinterher für Fragen und Fotos zur Verfügung stand. Also habe ich wirklich tolle Erinnerungen an dieses Buch, noch bevor ich es gelesen hatte. Interessanterweise fand das Buch nie seinen Weg auf meine monatliche Leseliste, es brauchte knapp 3 Jahre bevor ich dann doch die Geschichte aus dem Regal zog und darin versunken bin. Und ich wurde zu keiner Sekunde enttäuscht.
Holly Wakefield ist anders, das Prinzip der weiblichen Ermittlerin oder Profilen kenne ich schon aus anderen Büchern, aber Holly fühlte sich trotzkessen, dass man die Geschichte aus ihrer Sicht erfährt, unnahbar an. Ihr Beruf als Kriminalpsychologin ist sehr speziell und die Tatsache, dass sie mit Serienmördern zusammenarbeiten muss und ihr Denken nachempfindet, ist beunruhigend und auch gruselig. Ich glaube genau deshalb ist Holly so besonders, weil sie einem eigentlich suspekt sein sollte, aber man sie dennoch eigentlich mag. Als sie auf DI Bishop trifft ist es als würde Eis auf Feuer stoßen, es war sofort klar, dass hier etwas zu kochen beginnt.
DI Bishop brennt für seinen Job, er lebt dafür innerhalb der Met Police die Bösen zu jagen und die Welt gerechter zu machen. Dieses Feuer führt dazu, dass er neben der Arbeit kaum ein Leben führt, bis auf eine Orchidee scheint niemand an ihn heranzukommen. Man ahnt, dass auch hier einiges unter der Oberfläche brodelt und gerade dieser Serienmörder scheint es ihm besonders schwer zu machen. Seine Ermittlungsarbeit fand ich sehr interessant und spannend. Und dieser Fall hat es in sich, denn Mark Griffin wird seinem Ruf als Thriller-Autor mehr als gerecht. Die Details sind blutig und schaurig zu lesen, tatsächlich musste ich nach der ein oder anderen Szene, die ich abends gelesen habe, meine Haustür extra abschließen, denn die Beschreibungen gingen direkt unter die Haut.
Für einen Debütroman hat Mark Griffin ein echtes Talent für das Schreiben und Erzählen von Geschichten. Der Aufbau dieses Kriminalfalls war wirklich gut und man ist von Beginn an mittendrin. Die Spannung ist, wie schon weiter oben beschrieben, ständig greifbar und auch wenn man glaubt, man weiß wer ist, wendet sich alles noch einmal und der Überraschungsmoment ist groß. Das Finale war gelungen und man will dieses Buch eigentlich gar nicht aus den Hände legen. Es ist ein wahrer Page-Turner! Zum Glück gibt es bereits einen zweiten Band der Reihe von Mark Griffin mit Holly Wakefield als Protagonistin und der dritte ist bereits für den August angekündigt.
Fazit:
Dieser Thriller hat mich wirklich überrascht und das im äußersten positiven Sinne. „Dark Call“ ist ein wahrer Page-Turner, den man egal zu welcher Uhrzeit nur schwer aus der Hand legen kann. Holly Wakefield ist als Protagonistin etwas Besonderes, gerade weil sie nicht perfekt ist und Düsternis in ihrer Seele mitschwingt. Ich bin wirklich auf die nächsten Bände gespannt und happy, dass ich eine so tolle Geschichte zu diesem Buch erzählen kann.