Buchrezension

[Rezension] The Players Table – Jessica Goodman

März 20, 2023

Titel: The Players Table
Autorin: Jessica Goodman
Seitenzahl: 384
Verlag: Carlsen
Originaltitel: They wish they were us
Übersetzerin: Birgit Maria Pfaffinger

 

Vielen Dank an den Carlsen-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!

 

 

Shaila ist seit drei Jahren tot und eigentlich wollte Jill, ihre ehemalige beste Freundin, das alles nur noch vergessen und hinter sich lassen. Doch dann stürzt eine einzige SMS ihre ganz Welt ins Ungewisse. Graham soll Shaila nicht getötet haben. Doch wer war es dann? Und wieso lässt sie dieses Thema nicht los? Und wie sehr stecken die Player – die It-Clique an der Eliteschule – mit drin in diesem Skandal?

 

„The Players Table“ wird in den Medien gern mit Gossip Girl verglichen und ich muss gestehen, dieser Vergleich passt ganz gut, denn auch wenn das Cover blutigen Inhalt verspricht, geht es vor allem um die Intrigen und die Dynamik innerhalb der Player. Die Player, dass ist nicht etwa eine Gruppe an Jugendlichen, die sich für illegale Poker-Runden trifft, sondern eine It-Clique junger Menschen an er Eliteschule, deren Leben sich durch die Aufnahme bei den Playern scheinbar verbessert. Sie feiern Partys, haben wilde Beziehungen, Macht und immer die besten Noten. Doch all dem hängt ein dunkler Hauch an, denn vor drei Jahren wird Shaila auf einer Players-Party getötet. Alle halten Graham für den Mörder, immerhin hat er gestanden und sitzt seitdem im Gefängnis, doch hat er Shaila das wirklich angetan? Und wenn er es nicht war, wer dann? Welcher Player spielt ein falsches Spiel?

 

Jill ist unsere Protagonistin und eine Playerin. Dank ihr habe ich nochmal erlebt, wie es an der Highschool ist und wieso ich wirklich ungern zurück an eine Schule möchte. Nicht nur die vielen kleinen Geheimnisse und Gerüchte, sondern auch die Unsicherheit können die Nerven blank legen. Auch Jill geht es nicht anders, sie glaubt eigentlich an das System der Player, basierend auf Mutproben und Exklusivität. Doch mit der mysteriösen SMS kommen ihr Zweifel. Dabei wirkt sie auf mich das ein oder andere Mal sehr naiv, für die Dinge, die sie bereits erlebt hat, und leider auch oberflächlich. Statt sich mit der Möglichkeit auseinanderzusetzen, dass eventuell einer ihrer Freunde ein Mörder ist und noch auf freiem Fuß herumläuft, beschäftigt sie sich viel lieber damit, wer aktuell ihr Herz erobert hat, obwohl sie doch vergeben ist. Als Leserin ist man auf Mördersuche, aber die Protagonistin muss erstmal ihre Herzenssehnsüchte überdenken.

 

Zum Glück wendet sich die Handlung dann doch immer wieder dem mysteriösen Geschehen zu und wir erfahren Stück für Stück, was in jener Nacht vor drei Jahren passiert ist und wie sich die Player gefunden haben und ob Graham wirklich der Mörder ist oder nicht. Dennoch fehlte mir an der ein oder anderen Stelle die Spannung, fast schon in einem ruhigen Ton wurden hier die Ereignisse wiedergeben. Eben mehr „Gossip Girl“ statt „Pretty Little Liars“, was aber ab einer Altersempfehlung von 14 Jahren nicht verwundern dürfte. Dennoch – und vielleicht lag es auch an meiner Erwartung gegenüber dem Buch – konnte mich „The Players Table“ zum Ende hin überzeugen. Jill schafft es, sich zu entwickeln und zu erkennen, worauf es wirklich im Leben ankommt, was den Playern nicht verborgen bleibt. Die Coming-of-Age-Momente waren für mich in der Story fast noch dominanter als der Thrill selbst, was ich persönlich interessant und im Kontext des Buches gut finde.

 

 

Fazit:

Wenn man eine ruhig erzähle Coming-of-Age-Story mit Krimielementen an einer Eliteschule mag, dann kann man hier nichts falsch machen, denn genau das bietet „The Players Table“ von Jessica Goodman. Für meinen Geschmack lag der Fokus mehr der persönlichen Entwicklung von Jills Charakter als auf der Auflösung des Mordes, dessen sollte man sich vor dem Kauf klar sein. Wer einen Hardcore-Thriller erwartet, wird bei einem Buch, was ab 14 Jahren empfohlen wird, nicht zufriedengestellt werden. Dennoch konnte mich „The Players Table“ gerade durch die Coming-of-Age-Elemente überzeugen. Das Buch soll demnächst als Miniserie bei HBO Max laufen und ich bin auch auf diese Umsetzung gespannt.

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