Titel: Die Stille der Herbstblume
Autorin: Julia Maar
Seitenzahl: 334
Verlag: Märchenspinnerei
Vielen Dank an die Autorin für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!
Emily liebt das Singen, wenn die Musik spielt, geht ihr Herz auf, daher ist es nicht verwunderlich, dass sie sich wünscht Sängerin zu werden. Leider sehen ihre Eltern dies anders und möchten, dass Emily BWL weiter studiert. Spontan nimmt Emily bei einer Castingshow teil, doch ihr Freund Emil macht sich Sorgen, denn je länger die Show andauert, desto seltsamer verhält sich Emily. Was ist passiert?
Bereits vor dem Zusenden hat mir die Autorin mitgeteilt, dass es sich bei „Die Stille der Herbstblume“ um eine Märchenadaption von „Jorinde & Joringel“ handelt. Dieses Märchen der Brüder Grimm ist, glaube ich, eher unbekannt, mir selbst war die Geschichte auch nicht geläufig, dennoch war ich auf die Geschichte gespannt, auch ganz ohne das Vorwissen. Vielleicht habe ich damit auch die ein oder andere Überraschung erlebt, welche mir sonst schon bekannt gewesen wäre.
Emily und Emil teilen sich gleichermaßen die Kapitel auf, wobei wir zu Beginn viel von Emily und ihren Sorgen und Ängsten erfahren. Ihre Eltern geben ihr in Sachen Lebensplanung keinen Rückhalt und es scheint fast als wäre Emil die einzige Bezugsperson für Emily. Diese Abhängigkeit merkt man meines Erachtens auch sehr stark in der Geschichte, selbst dann, als die zwei sich auseinander bewegen. Die Beziehung der beiden ist demzufolge auch erfüllt von Gefühlen, denen sich beide auch zuwenden müssen, denn letztendlich führt vor allem Misstrauen zum Twist in der Geschichte.
Dieser Twist ist fast schon ein harter Schnitt im Genre, ist die erste Hälfte des Buches erfüllt von der Teilnahme am Casting und den damit verbundenen Höhen und Tiefen, erfüllt uns der zweite Teil vor allem mit einem Hauch von Magie. Die Ereignisse der Castingshow fand ich interessant zu lesen, man kennt das Konzept ja aus dem Fernsehen und fiebert natürlich mit Emily mit, gerade weil sie in Gedanken viele Dinge erwähnt, welche wir als Zuschauer auch zu oft denken. Wie schon eingangs erwähnt, kenne ich das Märchen von Jorinde und Joringel nicht wirklich, daher war der Hauch von Magie für mich eine Abwechslung, andere Leser könnten das eventuell als zu wenig empfinden.
Zum Ende des Buches baut sich die Spannung immer mehr auf, wobei aus meiner Sicht das Ende dann zu schnell kommt und fast zu einfach aufgelöst wird. Hier hatte ich auf mehr Action und „Beinah-Katstrophen“ gehofft. Dennoch liest sich die Geschichte schön flüssig und kurzweilig, die Seiten sind schnell zu Ende und man möchte wissen, ob Emil Emily retten kann.
Fazit:
Auch ohne die Geschichte von Jorinde und Joringel zu kennen, hat man als Leser bei diesem Buch Spaß und am Ende auch den ein oder anderen Spannungsmoment. Dennoch kam mir das Ende dann doch etwas zu schnell, hier hätte ich mir mehr erhofft. Der Mix aus Castingshow, Magie und Erwachsenwerden ist der Autorin Julia Maar wirklich gelungen. Ich glaube Fans von Popstars-Stories, die gegen einen Hauch von Magie nichts einzuwenden haben, kommen bei dieser Märchenadaption auf jeden Fall auf ihren Geschmack.