Buchrezension

[Rezension] Love with Pride – Lea Kaib

September 9, 2021

Titel: Love with Pride
Autorin: Lea Kalb
Seitenzahl: 384
Verlag: Fischer


Vielen Dank für die Bereitstellung des Leseexemplares!



Mit dem Beginn ihres Studiums will Stella ein neues Ich kreieren, die Vergangenheit zurücklassen und endlich nicht mehr unscheinbar danebenstehen. Als sie sich mit Freund*innen auf eine Party traut lernt sie Ellie kennen. Und Ellie ist ganz besonders, sie ist impulsiv, fröhlich und frei. Die Freundschaft zu ihr wirft Stella leicht aus der Bahn, denn es entwickeln sich Gefühle, mit denen sie nicht gerechnet hat.

 

Auf dieses Buch habe ich mich wirklich gefreut, nicht nur weil ich die Autorin Lea Kaib selbst kenne und sehr schätze, sondern auch, weil mich der Klappentext bereits so sehr angesprochen hat. Aber bevor wir uns dem Inhalt widmen, muss ich ganz kurz ganz viel Liebe für dieses Cover aussprechen. Die Farben – bewusst gewählt und dennoch stimmig – und die blumigen Muster zusammen mit dem Titel sehen einfach wunderschön aus. Aber genug geschwärmt auf zum Inhalt.

 

Und der Inhalt hat mich tatsächlich überrascht, denn es geht um so viel mehr als es der Klappentext andeutet. Natürlich stehen Stella und Ellie im Mittelpunkt des Geschehens, die beiden jungen Frauen könnte nicht unterschiedlicher sein und ziehen sich vermutlich deshalb an wie zwei Magnete. Stella ist ruhig, introvertiert und sehr bedacht bei dem was sie sagt und tut, dass es dafür Gründe gibt, erfahren wir im Verlauf der Geschichte. Stellas Ziel, endlich über sich hinauszuwachsen und nicht mehr die Außenseiterin zu sein, ist das Leitthema, wenn es um ihre inneren Monologe geht. Und je mehr man der Geschichte desto mehr entwickelt sich Stella tatsächlich, und es tut als Leser*in so gut, dies zu beobachten. Ellie als Gegenpol zu Stella lockt sie dabei immer wieder, ohne jedoch zu viel zu verlangen und genau deshalb funktioniert diese Geschichte auch so großartig. Im Gegensatz zu vielen anderen New Adult Büchern übereilt sich „Love with Pride“ jedoch nicht in der Entwicklung von Ereignissen, vielmehr ist es eine ruhige Geschichte, die mit kleinen, aber schönen Schritten vorwärts geht.

 

Neben der entstehenden Freundschaft von Ellie und Stella steht das Thema Studentinnenverbindungen im Mittelpunkt. Und das war meine große Überraschung, denn im Klappentext liest man dazu nichts und ich fand es toll, dass sich die Autorin diesem Thema gewidmet hat. Spannend beobachten wir als Leser*innen dabei, wie Aufnahmerituale vollzogen werden, welche Mutproben zu bestehen sind und was so eine Studentinnenverbindungen bedeutet und wofür sie steht. Teilweise war ich an manchen Stellen aufgeregter darüber zu fahren, ob Stella eine Mutprobe besteht, statt zu wissen, wie es mit Ellie und Stella weiter gehen wird. Letztendlich fließt natürlich beides ineinander und baut damit aufeinander auf.

 

Neben diesen beiden offensichtlichen Storyeckpunkten, gibt es auch eine wichtige Triggerwarnung, denn Stella ist nicht ohne Grund eine introvertierte Person. Die Vergangenheit hat sie geprägt und wer bereits ähnliches erlebt hat, der weiß, wie sehr es schmerzt und wie stark man dadurch auch Jahre später beeinflusst wird. Ich finde hier hat Lea Kaib sehr gutes Fingerspitzengefühl bewiesen und vor allem der Zimmergenossin Sue einige tolle Charakterzüge verliehen, um Stella hier zu helfen. Je öfter ich die Geschichte Revue passieren lassen, desto mehr kleine Details, die mein Herz berühren, fallen mir auf. Ich habe die Geschichte wirklich gern gelesen, der Schreibstil war sehr angenehm und freue mich auf neue Bücher von Lea Kaib.

 

 

 

Fazit:

Diese Geschichte ist wie das Cover selbst: bunt, zart und mit einem Hauch Glitzer. Dabei bietet dieser New Adult Roman mehr als nur eine Liebesgeschichte, es geht um Studentinnenverbindungen, Freundschaften, Mental Health und Lables. Ich war von Anfang bis Ende begesitert und habe das Buch nur ungern aus der Hand gelegt, vor allem deshalb, weil die Geschichte so ruhig und entspannt wirkt, dabei aber zwischen den Zeilen so viel Kraft hat.


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