Titel: Die Nacht der Acht
Autor: Philip Le Roy
Seitenzahl: 288
Verlag: Carlsen
Originaltitel: Dans la maison
Übersetzerin: Maja von Vogel
Vielen Dank an den Carlsen-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Die Acht sind ein eingeschworener Kreis an Freunden und nun lädt einer von einen zur Horrornacht. Quentins Eltern haben ein noch nicht bezogenes alleinstehendes Haus, welches sich perfekt für diese Gelegenheit ereignet. Doch was mit heftigen Streichen unter den Freunden beginnt endet bald in einer Nacht, die niemand vergessen wird.
Die acht Freunde, vier Mädchen und vier Jungs, haben sich auf einer Kunstschule kennengelernt und gelten als abgeschotteter, exklusiver Freundeskreis. Dabei hat jeder von ihnen eigene Probleme, mit denen er kämpft und was sie trotz der Größe der Gruppe individuell erscheinen lässt. Alle sind Teil einer Kunstschule, also sehr kreativ auf unterschiedlichen Ebenen und alle stehen kurz vor ihrem Abschluss. Die Jugendlichen habe ich als nicht unbedingt sympathisch empfunden, viel mehr wirkten sie überzogen und in ihrem Auftreten egoistisch. Ihr Freundeskreis ist so exklusiv, dass sie sich selber abschotten und am liebsten niemanden in ihrer Mitte aufzunehmen. Schlussendlich finden sich alle an einem Samstagabend in einer einsamen Villa mitten im Wald wieder. Das perfekte Setting für eine echte Horrornacht, die geplant startet, dann aber eskaliert.
Beim Lesen ist schnell klar, dass es ausarten wird, denn die acht Jugendlichen haben ein Motto: Wer sich erschreckt, muss etwas trinken. Und natürlich spielen sie sich genau deshalb gegenseitig Streiche, die teilweise wirklich schockierend waren, aber, und genau hier wird es gruselig, es geschehen, abgesehen von den Streichen, noch andere seltsame Dinge, die unerklärlich sind! Als das Handynetz ausfällt und auch sonst alle Leitungen tot sind, setzt der Angstschweiß ein, und zwar nicht nur bei den Jugendlichen.
Der ständige Spannungsaufbau im gesamten Roman, hat mir unheimlich gefallen. Es fällt sehr schwer, dass Buch wegzulegen, denn ständig passieren Dinge oder es werden Hinweise gestreut. Als Leser werden die Nerven wirklich auf die Probe gestellt und ich gebe zu, eventuell habe ich das Buch nach dem ersten Tag nur noch bei Tageslicht gelesen. Philip Le Roy beweist hier wirklich ein geniales Talent dafür die schaurigen Bilder in den Kopf des Lesers zu projizieren. Dabei rutscht die Realität immer weg und man muss sich als Leser zwangsläufig fragen, was genau hier passiert? Ist das noch ein Streich oder etwas viel Schrecklicheres? Der Autor spielt hier so gelungen mit der Fantasie und man stellt immer wieder neue Theorien darüber auf, was passiert.
Beim Lesen von Thriller finde ich vor allem die Auflösung am Ende spannend, und im Gegensatz zu anderen Genres, sind offene Enden hier für mich absolut in Ordnung. Natürlich möchte ich jetzt nicht sagen, was am Ende passiert, dass soll jeder Leser selber entdecken, dennoch empfinde ich, nach dem gewaltigen Spannungsaufbau, dass ich mir ein anderes Ende gewünscht hätte. Wer es gelesen hat, kann vielleicht meine Aussage nachvollziehen, dennoch bleibt die Geschichte in meinen Augen genial, denn der Gruselfaktor ist enorm.
Fazit:
„Die Nacht der Acht“ von Philip Le Roy ist von Beginn an voller Spannung und hätte mich nicht mehr überraschen können. Die nagende Ungewissheit, was Realität oder Einbildung ist, war unheimlich und hat nicht nur die Jugendliche in den Wahnsinn getrieben, sondern hat auch bei mir für schlechte Träume gesorgt. Meine Empfehlung von mir, lest dieses Buch nur bei Tageslicht! Einzig beim Ende hätte ich mehr etwas anderes gewünscht, aber das liegt natürlich auch an der individuellen Erwartung.
Ich habe das Buch innerhalb von 5 Stunden durchgelesen. Es war fesselnd geschrieben. In den Situationen war nie wirklich klar,ob es sich nun um Übersinnliches handelte, ob Außerirdische auftauchen würden oder ob es nicht doch nur ein weiterer Streich gewesen ist.
Sehr sehr spannend, leider ist das Ende vollkommen unerwartet ausgefallen. Für mich eher etwas unbefriedigend, tatsächlich habe ich ein anderes Ende erwartet.
Das Buch konnte man wirklich richtig gut sehr schnell durchlesen und ja, auch mich hat das Ende nicht im vollen Umfang begeistern :).