Titel: zweit.nah
Autorin: Lina Mallon
Seitenzahl: 256
Verlag: Eden books
Vielen Dank an den Eden Books Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Was passiert, wenn wir aus dem Single-Leben ausbrechen und in eine Beziehung hinein stürzen? Wo hört das Ich auf und wo beginnt das Wir? Wie erkennen wir eine gute Beziehung und ab wann wird es toxisch oder laufen Gefahr uns zu verlieren? Nach ihrem ersten Buch „schnell.liebig“ widmet sich Lina Mallon in ihrem zweiten Buch der Frage danach, was passiert, wenn wir wagen uns zu verlieben.
Bereits der erste Roman von Lina Mallon konnte mich von Grund auf begeistern, daher war meine Vorfreude auf diesen Band unheimlich hoch. Dieses Mal steht nicht mehr nur das Single-Leben im Mittelpunkt, vielmehr geht es jetzt darum was passiert, wenn wir uns nach der Verliebtheit in eine Beziehung bewegen. Dabei bleibt Lina Mallon wie schon zuvor auf ihrer persönlichen Ebene, genau das macht diese Romane so speziell sie sind nicht einfach nur Ratgeber, sondern viel mehr autobiografische Romane, welche den Leser*innen unterstützen soll. Und vielleicht gerade weil meine Erwartungen so hoch waren, konnte mich dieser Band nicht so sehr abholen, wie „schnell.liebig“, wobei die Messlatte wirklich erstaunlich hoch hing.
Die Autorin strebt keinerlei überzogene Perfektion an, was nicht bedeutet, dass das Buch schlecht ist, sondern viel mehr wird es damit authentisch. Es ist eben ihre persönliche Geschichte mit all ihren Erfahrungen und Erlebnissen aus dem eigenen Leben und dem ihrer Freunde. Anhand des Covers lässt sich bereits erahnen, dass Lina Mallon nun ebenfalls in einer Beziehung steckt, daher drehen sich die Gedanken zum Beispiel um Themen wie Labels, Slow Dating und Zweifel an Entscheidungen in der Beziehung. Die Frage, was man aufgibt für eine Beziehung und ob dabei auch die Freiheit ein Teil sein muss, stellt sich immer wieder und dabei ist es vor allem die schonungslose Offenheit, die zeigt, wie stark der innere Konflikt und die eigene Furcht ist.
Lina Mallon zeigt auf, dass man als moderne Frau selbstbestimmt in einer Beziehung sein kann, beide Partner sollten gleichberechtigt sein und falls ein Ungleichgewicht entsteht, muss es möglich sein darüber zu reden. Ich möchte natürlich nicht zu viel verraten, aber Lina findet ihren Weg, was erneut den wunderbaren Mix aus Ratgeber und Autobiografie verdeutlicht. Erneut ist der Schreibstil leicht und verständlich, theoretisch könnte man die Seiten verschlingen, doch ich glaube, dann würde man viele der Tipps und Erkenntnisse von Lina Mallon untergehen, daher empfehle ich das Buch zu genießen und so wie ich im Slow Reading sich Kapitel für Kapitel zurecht zu finden und über das Gelesene nachzudenken.
Fazit:
Erneut konnte mich Lina Mallon mit ihrer Offenheit und Sensibilität für das Thema Liebe, Beziehungen und Selbstzufriedenheit überzeugen. Dabei stellt sie nicht die verzweifelte Suche nach der Liebe in den Mittelpunkt, sondern verdeutlicht, dass Liebe vor allem zunächst bei sich selbst anfängt und durch eine weitere Person in einer Beziehung erweitert werden sollte. Und auch wenn mir „schnell.liebig“, der erste Band, etwas besser gefallen hat, kann ich auch „zweit.nah“ wärmstens empfehlen.
Hallöchen Sandra,
wenn ich das so lese, sollte ich mir das Buch mal zu Gemüte führen. Andererseits weiß ich bereits wo die Bugs liegen und wie man sie lösen kann – doofe Wortwahl für ne Partnerschaft, ich weiß. War heute wohl zu viel IT im job 😉
Sandra, was bedeuten denn Labels und Slow-Dating? Can you translate or explain it? Ich fühle mich grad alt. *lach
Liebe Grüße
Tina
Hi Tina,
besser spät als nie oder? Labels beim Dating sind wie Stempel die man aufgedrückt bekommt, also kann ein Label z.B. Freundschaft+ sein oder eben mehr oder weniger :). Slow-Dating ist, wenn man alles wirklich sehr langsam angeht, also nichts übersteuert bei der Partnersuche :). Statt sich mit 5 Typen gleichzeitig zu treffen entscheidet man sich erstmal nur mit einem zu schreiben und zu schauen was passiert.
Liebe Grüße Sandra