„Solo – A Star Wars Story“ ist bereits seit zwei Jahren draußen und dennoch wollte ich gern mein verspäteten Review online stellen. Denn auch wenn der Film schon „älter“ ist, mag ich ihn immer noch und vielleicht erlebt ja nun dank Disney+ ein Comeback. Ich bin gespannt was ihr zum Film sagt und würde mich über eine tolle Diskussion am Ende freuen.
Seit gut zwei Wochen ist der neue Star Wars-Film in den Kinos, und endlich bin auch ich dazu gekommen den neuen Film zu sehen. Ich muss gestehen, dass ich vorab vom Trailer nicht ganz überzeugt war, dennoch musste ich natürlich das neue Werk aus der Disney-Schmiede sehen. Worum es geht, und ob mich „Solo – A Star Wars Story“ gefallen hat erfahrt ihr im heutigen Beitrag.
Worum geht’s?
Wie es der Name des Films schon verrät erzählt der Film die Geschichte von Han Solo. Beginnend auf Correlia in einem Armenviertel startet Han seine „Karriere“ als Schurke im Universum. Dabei erlebt er einige Abenteuer, und wir als Zuschauer erfahren, wie er auf seinen langjährigen Freund Chewbacca stößt, wie der Millienium Falke in seinen Besitz gelangt und wie er das erste Mal auf Lando Calrissian trifft. Außerdem wartet die ein oder andere Überraschung auf alt eingesessene Star Wars-Fans, die selbst mich überrascht hat und bei manchem angefangen Handlungsstrang hoffe ich, dass er irgendwann weitererzählt wird.
Was konnte mich begeistern?
Ganz vorne auf der Pro-Seite steht Han-Darsteller Alden Ehrenreich, sowie die Synchronstimme (ja ich habe den Film in der Übersetzung geschaut). Alden Ehrenreich schafft es den Charme und den Charakter von Han Solo perfekt einzufangen, klar er sieht nicht aus wie Harrison Ford, aber er könnte dennoch locker mit ihm mithalten. Es war ab und an fast schon schockierenden wie nah seine Mimik, Gestik und Körperhaltung am ersten Han Solo-Darsteller dran wahr. Ich würde mich freuen auch in einem zweiten Film Alden Ehrenreich erneut als Han Solo sehen zu dürfen, mich konnte er wie gesagt überzeugen.
Ebenfalls interessant und spannend war für mich der Beginn der Freundschaft von Han Solo und Chewbacca, dabei ist es vor allem Chewbacca der ein trauriges Geheimnis mit sich herumträgt. Tatsächlich ist mir Chewie damit noch mehr ans Herz gewachsen, und ich kann verstehen, weshalb Han und Chewie so gute Freunde sind.
Und wenn wir schon bei positiven Charakteren in „Solo – A Star Wars Story“ sind, so muss auch ganz dringend noch L3-37 erwähnt werden. Ein Droide wie es ihn noch nie gegeben hat, und es gab bisher wirklich eine gute Palette. Was L3-37 besonders auszeichnet, ist die Tatsache, dass sie Rechte für Drohten einfordert die bisher nie zur Debatte standen. Zu L3-37 gehört auch der junge Lando Calrissian (ebenfalls richtig gut dargestellt durch Donald Glover), und die beiden zusammen sind auch ein interessantes Gespann.
Und am Ende auf der Pro-Seite steht die Spannung und die Wendungen während des Films. Zwar brauch der Film etwas um richtig anzulaufen und den Zuschauer gefangen zu nehmen, aber wenn Han sich dann endlich auf seine Abenteuer begibt kommt auch garantiert Spannung auf. Auch der ein oder andere Plottwist, inklusive alter, bekannter Figuren, konnte mich begeistern und lässt hoffen, dass vielleicht noch mehr aus diesem Teil des Handlungsstrangs erzählt wird. (Mein Tipp: Es soll einen neuen Film über Obi-Wan Kenobi *ausrasten* geben, da würde so manche Figur aus „Solo – A Star Wars Story“ richtig gut reinpassen)
Was mich nicht überzeugt hat?
Leider muss ich sagen, dass mich Qi’ra (dargestellt von unserer liebsten Drachenlady Emilia Clarke) mit ihrer Storyline nicht überzeugt hat. Gibt es am Anfang noch viele Möglichkeiten was mit ihr passieren könnte und wie sich ihr Weg weiterschläft wird schnell klar wie sie gestrickt ist, doch leider bleibt es dem Zuschauer verwehrt zu erfahren warum. Natürlich müssen manche Fragen offenbleiben, doch bei einem so wichtigen Charakter, der so viel Screentime erhält, da wäre es wünschenswert wenn man weiß was sie zudem gemacht hat, was sie jetzt ist. Ähnlich verhält es sich mit Tobias Beckett, dem zweiten wechselhaften Charakter aus „Solo – A Star Wars Story“, auch bei ihm hätte ich mir etwas mehr Wissen zur Figur gewünscht. Screentime dafür wäre auf jeden Fall deinen gewesen, wenn der Anfang etwas rasanter gewesen wäre. Ich hoffe darauf, dass es womöglich durch eine kleine Buchreihe dazu Aufschluss geben wird, so wie es bei „Rogue One“ ja letztendlich der Fall war.
Der eigentliche Gegenspieler in „Solo – A Star Wars Story“ ist Crime-Lord Dryden Vos (wunderbar gespielt von Paul Bettany – den die meisten als Vision aus Marvel Avengers kennen), doch leider bekommt dieser zu wenig Screentime um als wirklicher Bösewicht ein Gewicht zu haben. Bei den zwei Auftritten in denen wir in den Genuss der gelungenen Darstellung kommen, kann Dryden Vos uns überzeugen, doch leider bleibt es bei den zwei kurzen Auftritten. Hier wären vielleicht mehr Einspieler zu Dryden Vos sehenswert gewesen, sie hätten auch das Ende des Films besser vorbereitet.
Und daran schließt sich auch der dritte und letzte Kritikpunkt an: offene Fragen. „Solo – A Star Wars Story“ wurde angepriesen als ein Stand-alone-Film im Star Wars-Universum der es zur Aufgabe hatte, wie schon „Rogue One“, die ein oder andere Frage zu einem bisher nicht bekannten Abschnitt aufzulösen. Das tut er auch in den größten Teilen, wir wissen nun wie der Schurke Han Solo zum Beispiel auf Chewbacca trifft, an den Millennium Falken gelangt, Lando kennenlernt oder auch wieso er Solo heißt. Die Fragen zu Han wurden also alle größtenteils geklärt, dafür wirft der Film jede Menge andere Fragen auf die der Star-Wars-Fan nicht lösen kann. Damit lässt mich das Ende leider enttäuscht zurück, aber dafür schreit es direkt nach einer Fortsetzung.
Fazit:
Trotz der Kritikpunkte überwiegen für mich die positiven Punkte, denn eine Story kann noch so gut sein, wenn die Darsteller und Charakter Mist sind. Und genau an diesem Punkt gewinnt „Solo – A Star Wars Story“ für mich, denn die Schauspieler überzeugen auf ganzer Linie und verzaubern den Zuschauer. Das galaktische Abenteuer bringt uns einerseits Han Solo und Chewbacca näher, verliert dafür Pluspunkte beim Gegenspieler und beim Ende. Darum hoffe ich entweder auf eine kurze Buchreihe oder eine Fortsetzung in Filmformat, die die offenen Fragen beantwortet.