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Märchen Makeover – Sleeping Beauty

Februar 17, 2014

Hallo ihr kleine Leseratten 🙂

vielleicht hat der ein oder andere von euch bereits auf www.bittersweet.de das Gewinnspiel mit dem Titel Märchen Makeover. Hier konnte man sein Lieblingsmärchen umschreiben bzw. neu schreiben, diese Gelgenheit habe ich mir nicht nehmen lassen und meine kreative Ader arbeiten lassen.

Mein Ergbnis könnt ihr hier lesen:

Sleeping Beauty
Prolog
„Ein Geschenk des
Himmels. Genau das bist du meine Kleine“. Behutsam streichelt sie über ihr
winziges Köpfchen, die Augen fest verschlossen, als wolle Sie die Realität noch
nicht sehen.
„Wohl eher ein Geschenk
des Staates. Ein Geschenk der Güte.“ antwortet er mit einem Schmunzeln auf dem
Gesicht.
Ganz vorsichtig, als
wäre sie aus Porzellan, legen sie sie in ihr Bettchen.
Endlich! Endlich hatten
Sie ihre langersehnte Tochter.
Doch nichts gibt es in
dieser Welt umsonst, es fordert einen hohen Preis.
„Absolute Gehorsam und
keinerlei Widerstand.“ Genau das haben sie gefordert für dieses zarte Leben.
„Sollte ein Vergehen bekannt werden, welches sich gegen unseren Staat richtet,
dann wird Sie dafür bezahlen.“ sprach er und deutete auf das kleine Bündel in
ihren Armen.
Doch das würde Sie
niemals zulassen, niemals sollten Ihrer kleinen Dora etwas geschehen
Die Zeit verrinnt, im
Stundenglas des Schicksals.
„Wie zart du schläfst,
und das schon so lange. Es scheint als würde die Zeit dir nichts anhaben
können. Es scheint als wäre der Traum in dem du lebst so schön, dass dir die
wirkliche Welt nichts anhaben kann.“ Denkt sie und  streichelt ihr über den Kopf. „So lange
kennen wir uns nun schon, aber ich bin dir vollkommen unbekannt.“ Langsam beugt
sie sich vor und gibt ihr einen liebevollen Kuss auf die Stirn. „Erwache!“ ist
das einzige woran sie denken kann, der einzige Wunsch den sie für sie hat.

1. Kapitel
Zartes Licht. Monotones
Piepen. Gedämpfte Stimmen.
Mehr konnte Sie nicht
wahrnehmen. Die Augen öffnen fiel ihr schwer, es war als wären ihre Lider
tonnenschwer. Ihr Kopf brummte, ein ständiges Pochen, dass sich schnell in den
Rhythmus des piepen einordnete, durchdrang ihre Gedanken.
Piep. Piep. Piep.
Was war das bloß? Noch nie
zuvor hatte Sie dieses Geräusch gehört.
Als würden ihre Sinne
nacheinander wiederkehren, nahm sie nun auch den Geruch von Sterilität und
Sauberkeit wahr. Als hätte jemand die Umgebung nicht nur einmal mehr als
gründlich gereinigt.
Plötzlich wurde eine Tür
geöffnet. Leise Schritte, als hätte jemand angst sie zu wecken.
„Guten Morgen Dora, na wie
geht es uns heute?“
Ich dachte zunächst es
wäre meine Mutter, aber die Enttäuschung hält nicht lange an.
Sie kennt mich, sie
spricht mit mir, aber zu wem gehört diese Stimme? Ich kann mich nicht daran
erinnern Sie jemals gehört zu haben.
„Oh deine Werte sind zum
Glück unverändert, aber das haben wir ja nicht anders erwartet was?“ Ein zartes
Lachen erhellt den Raum.
Was meint Sie? Welche
Werte? Wo bin ich nur? Ich muss es wagen, ich muss meine Augen öffnen auch wenn
es schmerzt. Langsam öffne ich meine Augen, es ist als wären sie monatelang
geschlossen und verklebt gewesen. Das Licht des Raum schmerzt im Auge, obwohl
es mehr dunkel als hell zu seine scheint. Ich versuche den Schmerz weg zu
blinzeln und die Umrisse um mich zu erkennen.
Sie steht mit dem Rücken zu
mir und werkelt an einem Schrank herum.
Ich versuche zu sprechen
doch es kommt nur ein leises Stöhnen hervor statt dem gewollten „Hallo“.
Plötzlich dreht sie sich um wie eine aufgescheuchte Katze, fixiert mich lässt
die sterilen Packungen in ihren Händen fallen und stürzt hinaus.
„Sie ist wach. Sie ist
endlich aufgewacht.“ Höre ich sie auf dem Flur rufen.
Nun erkenne ich auch meine
Umgebung, ein Krankenhaus. Ich bin in einem Krankenhaus, deshalb auch das
piepen und der Geruch.
Kurz darauf stürmt ein
Arzt an mein Bett kontrolliert meine Lebenszeichen.
„Wie fühlen sie sich?“
fragt er trotz der offensichtlichen Hektik sehr ruhig. Ich mag seine Stimme,
sie strahlt Wärme aus.
Mit krächzender Stimme
antworte ich „Ich weis nicht, mein Kopf hämmert grauenvoll.“
„Das ist normal, nach
einer so langen Zeit.“ Ein kurzer nervöser Blick huscht zu der Schwester mit
der netten Stimme.
„Was ist das letzte an das
Du dich erinnern kannst?“ Noch bevor ich antworten kann greift die Schwester
ein. „ Meinen Sie das sie dafür schon bereit ist?“
Wovon reden die beiden
nur? Ich werde nervös und mein Herz verkrampft sich. Was genau ist hier los?
„Dora, was du jetzt hörst
ist hart, aber versuch dennoch ruhig zu bleiben.“ Wieder dieser nervöse Blick.
„Du hast geschlafen, eine
sehr lange Zeit lang. Genau genommen hast Du fast 50 Jahre hier gelegen. Wir
haben das Jahr 2013.“
Ich starre ihn an, kann es
nicht fassen. Mein Hirn versucht zu verarbeiten welche Informationen ich eben
erhalten habe, doch es gelingt mir nicht. Deshalb reagiere ich mit der einzig
richtigen Reaktion: ich schreie. Ich brülle ihn an „Nein!“, „Sie lügen!“,
„Nein, nein, nein das kann nicht sein.“.
Wie kann das sein? Wie
können einfach so 50 Jahre verloren gegangen sein?
Er, der Arzt, hält mich an
den Schultern, sieht mich an und redet mit seiner warmen Stimme auf mich ein
„Dora sie müssen sich beruhigen, wir wissen nicht wie ihr Herz-Kreislauf-System
mit einem solchen Stress umgeht nach dieser Zeit.“
Doch ich kann mich nicht
beruhigen, alles scheint unwirklich.
Ich lasse ich keine andere
Wahl, er setzt die Spritze an der Kanüle ab, und sobald die klare Flüssigkeit
in meinen Venen ist durchfährt mich ein warmes Gefühl und es folgt ein traumloser
Schlaf.
2.Kapitel
Dornröschen-Schlaf. So
nennen Sie das was ich durchlebt habe.
Ein traumloser ewiger
Schlaf ohne Verlust der körperlichen Funktionen und Einsetzen des
Alterungsprozesses.
Nach einem weiteren Tag
mit traumlosem Schlaf konnten sie mich beruhigen und haben es mir erklärt.
Einfach alles erklärt.
Noch nie gab es einen Fall
wie meinen, man fand mich neben meinen toten Eltern. Zunächst dachte man ich
sei wegen des Schocks bewusstlos, doch dann stellte man fest, dass ich schlief.
Einen endlosen scheinenden Schlaf.
Es ist alles weg, alles
ist anders.
Es gibt keine Mauer mehr,
der Staat in dem ich aufgewachsen bin, die DDR, sie ist einfach weg.
Meine Eltern sind weg.
Meine Freunde haben mich
vergessen, für sie bin ich weg.
Es scheint fast als würde
mein zweites Leben beginnen, so viel neues was ich herausfinden und entdecken
muss. Es wartet dort draußen eine ganz neue Welt auf mich. Trotz des Schmerzes
in meinem Herzen, trotz der Verluste die ich erlebt habe möchte ich dieser
neuen Welt begegnen, sie kennen lernen.
Endlich bin ich erwacht
aus meinem Dornröschen-Schlaf.

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  1. Hey, du 🙂
    Erstmal find ich es super das du mitgemacht hast ^-^ ♥ Die Mühe hat sich bei dir echt gelohnt, das Ergebnis ist spitze! Wirklich toller Text 🙂

    Liebe Grüße,
    Jasi <3

  2. Ich hatte ja auch überlegt mitzumachen, aber mir ist einfach keine zündende Idee gekommen. Ich seh das auch so wie Jasi. Dass du mitgemacht, dir die Mühe gemacht hast, ist spitze.
    Die Idee ist auf jeden Fall wirklich interessant. Ist halt n bisschen blöd, dass die das auf zwei Seiten beschränkt haben. Andernfalls hättest du das sicher anders ausarbeiten können. Ist auch immer schwierig mit der Authentizität, wenn man nicht weiß wie das mit dem Aufwachen aus einem Koma ist.
    Der Epilog, ne? Muss der nicht Prolog heißen? O.o Ich wünsch dir auf jeden Fall viel Glück (wird ausgelost, oder?).
    Liebe Grüße,
    Marie

  3. Wirklich toll geschrieben *_*
    RESPEKT!!!
    Wieso war ich plötzlich kein Follower mehr!? Ich hab auf alle Fälle jetzt noch mal auf den Follow Button gedrückt ! Blödes GFC -.-
    Liebe Grüße
    Janine
    Jeanne D'Arc Bücherblog

  4. Hallöchen 😀 Ich hab deine Geschichte gerade gelesen und finde sie wirklich total süß und gut gemacht! Ich hoffe, du gewinnst…es ist ja mega schade, dass die das einfach auslosen, ich hab da nämlich auch mitgemacht und das ganze Drama mitverfolgt, wo sie auf einmal die Bedingungen geändert haben O.o Einfach seltsam…naja, jedenfalls eine super Idee, dass auf den Blog zu stellen, damit andere es lesen können 😀 Sollte ich vielleicht auch machen *g*

    1. Ich kann Tanja nur recht geben. Das mit dem Auslosen ist nicht grade die ideale Wahl, wenn man so etwas macht. Wozu sollte man sich dann eine schöne Geschichte ausdenken und niederschreiben, wenn eh der "letzte s*****" (ENTSCHULDIGUNG^^) ausgelost werden könnt.
      Deine Geschichte ist sehr süß, ich drück dir die Daumen. Tanja natürlich auch. 🙂

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