Buchrezension

[Rezension] She drives me crazy – Kelly Quindlen

November 19, 2022

Titel: She drives me crazy
Autorin: Kelly Quindlen
Seitenzahl: 288
Verlag: Carlsen
Originaltitel: She drives me crazy
Übersetzerin: Ulrike Brauns

Vielen Dank an den Carlsen-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!

Scotties Tag könnte nicht schlechter laufen. Erst verliert sie Beim Saisonauftaktspiel im Basketball gegen das Team ihrer Ex-Freundin und beim frustrierenden Weg nach Hause fährt ihre auch noch ihre Erzfeindin, die Cheerleaderin Irene, ins Auto. Kann man noch mehr Pech haben? Ja! Denn plötzlich muss mit Irene eine Fahrgemeinschaft zur Schule bilden und damit wird ein Sturm losgetreten, denn Scottie nicht aufhalten kann.

„She drives me crazy“ hat mich bereits mit dem Klappentext angesprochen. Und das nicht nur deshalb, weil Enemies-to-Lovers-Storys immer spannungsreich für mich sind und ich solche Bücher unheimlich gern lesen, sondern auch, weil eine der Protagonistinnen Cheerleaderin ist. Ein Sport, der leider immer sehr klischeehaft in den Medien dargestellt wird, was mich auch auf einer persönlichen Ebenen trifft, denn ich bin selbst Cheerleaderin. Dennoch wollte ich natürlich ohne Vorurteile an die Geschichte heran gehen und ich wurde nicht enttäuscht.

Scottie ist als Protagonistin ein spannender Charakter. Sie kämpft mit zwei größeren Problemen in ihrem Leben, zum einem damit, dass sie sich einfach nicht von ihrer Ex-Freundin lösen kann. Die Trennung war für sie ein Schock und aus dieser Starre scheint sie sich immer noch nicht lösen zu können. Erschwert dies dadurch, dass ihre Ex-Freundin jetzt auch noch in der Mannschaft ihres größten Gegners spielt. Das zweite Problem in Scotties Leben ist Irene, für die sie seit einem Vorfall im letzten Jahr eher feindliche, bösartige Gedanken hat. Ungünstigerweise muss sie mit ihr nun auskommen, denn durch einen Auffahrunfall müssen die beiden jetzt gemeinsam zur Schule fahren. Für beide Seiten ist diese Vereinbarung nicht wirklich ein Zuckerschlecken.

Um die beiden Probleme zu lösen, schlägt Scottie Irene einen Deal vor. Beide spielen vor in einer Beziehung zu sein, damit Scotties Ex-Freundin vor Eifersucht kocht, im Gegenzug bekommt Irene durch Scottie finanzielle Unterstützung, die sie dringend benötigt, denn ihre Eltern sind ihr keine Unterstützung um das Cheerleading ohne Einschränkung weiterzuführen. An dem Punkt muss ich auch kurz darauf hinweisen, dass mir die Umsetzung und Darstellung des Cheerleadings wirklich gefallen hat. Klar gibt es immer noch den ein oder anderen Seitenhieb, aber es werden ganz viele Vorurteile ausgeräumt und der Sport selbst in ein positiveres Licht gerückt. Das hat mir beim Lesen unheimlich gefallen, denn man merkt, dass nicht nur Scotties Sport, Basketball, als Leistungssport dargestellt wird, sondern eben auch Cheerleading und der Spirit, der damit einhergeht. Kelly Quindlen tut dem Sport hier wirklich etwas Gutes und das hat mir unheimlich gefallen.

Mit weniger als 300 Seiten liest sich diese Geschichte sehr schnell weg und am Ende war ich tatsächlich traurig, nicht noch mehr zu Scottie und Irene zu lesen. Der Spannungsbogen baut sich über die unverhoffte der Verbindung der beiden Enemies sehr schnell auf, und natürlich ist auch das Knistern zwischen den beiden sofort spürbar. Dennoch ist nichts übertrieben und nichts zu schnell, gerade Scotties Gefühle gegenüber ihrer Ex-Freundin fand ich realistisch und ihre Entwicklung war nicht nur für Irene und Scotties herzzerreißend, sondern auch als Leser*in leidet man mit den beiden mit. Zu dem kurzweiligen Lesegefühl trägt auch der Schreibstil und die tolle Übersetzung bei, einzig das Cover war für mich ein Kompromiss. Zwar mag ich das deutsche Cover, weil beide Protagonistinnen darauf ihren Platz haben und der prägnante Titel hervorsticht, dennoch mag ich das englische Cover etwas mehr. Das liegt vor allem daran, weil beide Sportarten gleichwertig dargestellt werden, während im deutschen Cover Basketball doch etwas dominiert.

Fazit:

Diese Enemies-to-Lovers-Story hat mich von Anfang bis Ende überzeugt. Die Themen in „She drives me crazy“ wurden authentisch vertreten, sei es die Sportarten, die Beziehung der beiden Protagonistinnen oder die Gefühle von Scottie. Mich persönlich hat vor allem Scotties Gefühlschaos sehr mitgenommen und der Geschichte mehr Tiefe verliehen. Damit hat mich „She drives me crazy“ auch absolut überrascht und bleibt mir definitiv positiv in Erinnerung.

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