[Rezension] Dark Sigils – Anna Benning

Titel: Dark Sigils – Was die Magie verlangt
Autorin: Anna Benning
Seitenzahl: 496
Verlag: Fischer

Vielen Dank an den Fischer-Verlag für die Zusendung des Leseexemplars!

Magie ist gefährlich, dass weiß Rayne. Sie wächst in einem Armutsviertel von London auf und muss mittels Kämpfe mit Sigils überleben, um endlich auszubrechen. Doch plötzlich gerät die Magie außer Kontrolle und Rayne gerät mittenhinein und ihr ganzes Leben gerät aus den Fugen. Bis er auftaucht – der Junge aus dem Mirror, der gespiegelten Stadt am Himmel die vor einigen Jahren einfach aufgetaucht ist. Doch was hat es mit dieser Chaosmagie auf sich?

Als ich das erste Mal den Klappentext zu „Dark Sigils“ gelesen habe, hatte ich sofort eine Fantasy-Welt vor Augen und wollte wissen, wie es nach dem Teaser weiter geht. Der Plot alleine hat mich also schon neugierig gemacht, aber ganz ehrlich, dass Cover war, dann nochmal das i-Tüpfelchen. Dieses Cover ist einfach wunderschön, funkelnd und ich möchte am liebsten den ganzen Tag anschauen.

Aber zurück zum Buch, denn dieses ist eben so faszinierend wie das Äußere. Mit Rayne bekommen wir direkt zu Beginn eine toughe Kämpfernatur präsentiert. Sie ist eine Waise und lebt in Armut in einem „Kinderheim“, was jedoch viel mehr die Zentrale einer Verbrecherbande ist, in der Rayne zusammen mit ihrer besten Freundin lebt und ausgenutzt wird. Ihr Ziel ist es dort unbedingt rauszukommen und dafür muss sie in die berüchtigten Kämpfe mit Magie aus den Sigils. Es scheint fast, als hätte sie ihr Ziel erreicht – endlich mit ihrer besten Freundin fliehen können und ein neues Leben anfangen – als die Chaosmagie ausbricht und sie ist mittendrin. Dabei merkt man recht schnell, dass Rayne in ihrem Charakter zwar stark und mutig ist, aber auch weiche Seiten hat und vor allem loyal gegenüber den Menschen ist, die sie wirklich liebt. Sie hat mir als Protagonistin dieses Buches wirklich gefallen und ich freue mich schon, weiter mit ihr auf Lesereise zu gehen.

Demgegenüber stehen die Menschen aus dem Mirror, die Welt, welche am Himmel schwebt und sich zu unserer spiegelt. Allein diese Idee fand ich sehr besonders, denn die Mirror-Städte sind zwar theoretisch gespiegelt, aber sie haben sich bedingt durch die Magie, die dort mehr verfügbar ist, ganz anders entwickelt als die Städte auf dem Boden. Aus dem Mirror stammen auch Adam, Matt und Celine. Die Drei entdecken Rayne bei einem ihrer Kämpfe und beobachten wie die Chaosmagie ausbricht, und eigentlich wollen sie ihr nur helfen, doch es kommt ganz anders als gedacht. Dabei sind es vor allem die Dialoge zwischen Rayne und Adam die mich oft haben schmunzeln lassen. Die beiden zusammen sind auch ein toller Mix.

Insgesamt konnte mich der Erzählstil und auch das Erzähltempo von „Dark Sigils – Was die Magie verlangt“ überzeugen, Anna Benning hat hier eine Welt erschaffen, die durch ihre positiven und negativen Seiten den Leser fasziniert. Dabei hat man beim Lesen nicht das Gefühl überfordert zu sein, denn im World-Building gibt es auch Elemente aus unserem Alltag und damit schwingt auch ein Hauch von Dystopie zwischen den Seiten mit. Die Bilder, welche die Autorin in den Kopf ihrer Leserschaft zaubert, sind grandios, vor allem der Mirror mit all seinen Facetten lädt – ähnlich wie Rayne – alle zum Träumen und Staunen ein. Dabei wird der Fokus auch daraufgesetzt, wie stark sich das Leben zwischen Arm und Reich, zwischen Magie und Nicht-Magie, unterscheidet. Natürlich fließen dabei auch gesellschaftskritische Elemente mit ein, die ich als gut nuanciert empfunden habe. Der Auftakt der Trilogie steigert sich im Spannungsbogen bis zum Ende und liefert dann nochmal ein tolles Finale mit dem ein oder anderen Cliffhanger. Es bleibt also zu hoffen, dass wir nicht zu lange auf eine Fortsetzung warten müssen.

Fazit:

„Dark Sigils – Was die Magie verlangt“ ist der Auftakt einer Trilogie und war mein erstes Buch von Anna Benning und die Autorin hat mich überzeugt. Das World-Building war abwechslungsreich und erfrischend, man bekommt jede Menge Fantasy, aber auch Dystopie, zwischen den Buchdeckeln geleifert und ist als Leser relativ schnell mittendrin in der Story. Die Spannung lädt sich bis zum Finale auf und lässt die Leser*innen erwartungsgemäß mit dem ein oder anderen Cliffhanger zurück. Ich bin auf jeden Fall auf den nächsten Band gespannt und kann diese Reihe jedem Fantasy-Liebhaber sehr ans Herz legen.