Titel: Die wundersame Reise der Bienen
Autorin: Katja Keweritsch
Seitenzahl: 400
Verlag: Diana
Vielen Dank an den Diana Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Anna und Christopher haben einen traumhaften Urlaub an der Côte d’Azur erlebt und sind gerade auf dem Weg zurück in den Alltag, als es Anna eiskalt erwischt: eine Panikattacke beim Betreten des Flugzeugs. Sie kann die Rückreise nicht antreten und steht nun allein am Flughafen von Nizza und ist verzweifelt. Dabei stößt sie auf Harm, der gerade eine Rundreise der besonderen Art in Frankreich vornimmt. Beide haben dabei zwar das Ziel vor Augen, aber auch ausreichend emotionalen Ballast an Board.
Auf das Buch bin ich eher zufällig gestoßen und war direkt schon vom Cover und vom Plot begeistert. Einerseits finde ich die Bienen auf dem Cover wirklich toll und ich mag diese kleinen Insekten, die uns netterweise ihren Honig geben. Und andererseits hat der Plot für mich auch eine persönliche Note, denn ich kann Panikattacken im Flugzeug absolut nachvollziehen und das Gefühl der Hilflosigkeit ist enorm. Umso mehr ist mir Annas Situation am Anfang vom Buch direkt unter die Haut gegangen und ich hatte tatsächlich beim Lesen ein leicht beklemmendes Gefühl, aber zum Glück wendet sich das Blatt für Anna und Harm.
Das Buch teilt sich in zwei Abschnitte, während im ersten Teil vor allem der amüsante und ungleiche Roadtrip von Harm und Anna im Vordergrund steht, dreht sich der zweite Teil darum, wie es den beiden nach der Rückkehr in ihre nördliche Heimat geht. Und ich war von dieser Teilung tatsächlich leicht überrascht davon, denn ich hatte gedacht, es würde nur um dem Roadtrip selbst gehen, umso schöner war dann die Tatsache, dass sich der zweite Teil vor allem um die persönliche Entwicklung der beiden Protagonisten drehte. Damit wurde aus dieser Geschichte eine Art Coming-of-Age, wobei Anna und Harm natürlich keine Jugendlichen mehr sind, dennoch durchlaufen beide eine persönliche, emotionale Entwicklung.
Was mir besonders gefallen hat, war wie ehrlich und realistisch die Protagonisten waren. Es werden Fehler gemacht, Dinge falsch gesehen und pure Emotionen gezeigt. Es war wirklich schön und es trägt beim Lesen dazu bei, dass man sich mit den Figuren mehr verbunden fühlt. Und auch wenn das jetzt vielleicht selbstverständlich für manche Leser*innen wirkt, muss ich immer wieder feststellen, dass dies nicht zwingend immer der Fall ist. Nicht jede Protagonist*in geht mir so nah bzw. ist in den Handlungen so nachvollziehbar.
Neben den vielen Emotionen, die die Geschichte füllen, weckt „Die wundersame Reise der Bienen“ auch ein Fernweh zu den Lavendelfeldern in Frankreich. Die Beschreibungen der Örtlichkeiten, egal ob real oder fiktiv, waren wie eine kleine Urlaubsreise und tatsächlich möchte ich nun gern einmal diese Region entdecken und in den Fußstapfen von Anna und Harm treten. Außerdem lernt man auch mehr über Bienen, was ich spannend fand und mir diese kleinen Tierchen noch näher gebracht hat. Der angenehme Schreibstil sorgt dafür, dass diese Informationen und Ereignisse ganz leicht in den Handlungsstrang gewoben werden und die Seiten beim Lesen nur so dahin fliegen. Ich würde mir wünschen auch nach dem Ende noch mehr zu erfahren, wie es mit Anna und Harm weitergeht, ich kann den Gedanken, dass es den Leser*innen überlassen ist, auch nachvollziehen.
Fazit:
Ich glaube man liest es bereits zwischen den Zeilen. „Die wundersame Reise der Bienen“ hat mich mehr als überzeugt, glaubt man zunächst, dass es eine leichte Lektüre werden könnte, wird mit der Zeit klar, dass viel mehr als nur eine Sommerlektüre zwischen den Buchdeckeln wartet. Man leidet und freut sich mit, man möchte als Leser*innen in das Buch hineinkriechen und all das selbst erleben – und vor allem den Lavendel riechen. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für „Der wundersame Reise der Bienen“ und ich hoffe demnächst noch mehr von Katja Keweritsch zu lesen. Als kleiner Tipp zum Schluss, es lohnt sich ein Blick auf die Internetpräsenz der Autorin, dort gibt es großartige Fotos als Einblick ins Buch.
Hallöchen Sandra,
klingt nach einer inspirierenden Geschichte. Liebe, Reisen, Bienen und dabei bleibt es nicht. Schön, dass der Zufallstreffer genau richtig war.
Liebe Grüße
Tina