Buchrezension

[Rezension] Wenn der Morgen die Dunkelheit vertreibt – Brittainy C. Cherry

April 6, 2020

Titel: Wenn der Morgen die Dunkelheit vertreibt
Autorin: Brittany C. Cherry
Seitenzahl: 448
Verlag: Lyx
Originaltitel: Disgrace
Übersetzerin: Katja Bendels

 

Grace ist am Ende. Mit ihren Koffern steht sie einem verlassenen Haus und versteht nicht, wie es soweit kommen konnte. In ihrer Einsamkeit zieht sie sich in ihre Heimatstadt zu ihren Eltern zurück. Dort trifft sie auf Jackson, das schwarze Schaf der Gemeinde, von dem man sich Fernhalten sollte.

Bereits im ersten Buch, welches ich von Brittany C. Cherry gelesen hatte, konnte sie mich durch ihren Plot und ihre Charaktertiefe überzeugen. Und auch in „Wenn der Morgen die Dunkelheit vertreibt“ konnte sie mich in diesen Punkten besonders überzeugen. Auch dieses Mal trifft ihr Plot den Nerv der Zeit und rührte mich an mehreren Stellen zu Tränen. Es geht dabei nicht nur um das Verlassen werden, sondern auch um das Verhältnis zwischen Eltern und erwachsenen Kindern, Fehlgeburten, Verdrängung und Alkoholismus. Sie schafft es einfach immer wieder verschiedenen komplexe Themen einzuflechten und verarbeiten, ohne dabei zu übertreiben und dennoch die schönen Momente hervorzuheben. 

Auch die Charaktere überzeugen auf ganzer Strecke. Grace ist mir total nah gegangen, ihre Verluste zu Beginn schockieren den Leser. Damit ist mir Grace sofort ans Herz gewachsen, weil man so sehr mit ihr leidet und ihre Gedanken machen immer wieder deutlich wie schwer sie mit der Zeit kämpft und wie stark sie aufgegeben hat. Jackson, unser zweiter Protagonist, ist ein roher Diamant. In seiner Kindheit durchlebt er schlimme Momente, welche wir in kurzen Passagen auch als Leser erleben dürfen. Diese Erinnerungen prägen ihn bis ins Erwachsenenalter. Diese beiden Protagonisten zusammen zu erleben ist, als würden Eis und Feuer aufeinandertreffen und dabei kommt nie etwas Harmonisches heraus. Dennoch schaut man beiden gerne dabei zu, denn als Leser kann man ihre Reaktionen nachempfinden.

Für alle, die zurückgelassen wurden: Möget ihr niemals den Klang eures eigenen Herzens vergessen.

Widmung – Seite 5

Was dieses Buch so besonders macht, sind die Nebencharaktere. Seien es die Eltern von Grace oder Jackson, die Bewohner der Gemeinde oder die vierbeinigen Freunde. Jeder bekommt seine Aufmerksamkeit und sorgt für die entsprechende Dynamik in der Story. Das führt letztendlich auch dazu, dass die Seiten unheimlich schnell weggelesen sind, die Geschichte ist absolut kurzweilig und man will nicht das es aufhört. Die Autorin erweckt für die Protagonisten ein besonderes Gefühl beim Leser, wie ich es selten erlebe. Ihre Worte gehen unter die Haut und prägen sich ein, ich mag es, mir Lieblingsstellen im Buch zu markieren, denn sie sind zeitlos und so wahr.

Fazit:

Brittany C. Cherry ist einfach eine grandiose Autorin. Ihr herzzerreißendes Buch „Wenn der Morgen die Dunkelheit vertreibt“ ist erneut ein besonderes Meisterwerk und sollte in jedem ans Herz gelegt werden, der gefühlvolle, tiefgründige und erschütternde Geschichten liebt. 

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