Buchrezension

[Rezension] Zusammen sind wir unendlich – Melissa Keil

Juni 8, 2019

Titel: Zusammen sind wir unendlich
Autor: Melissa Keil
Seitenzahl: 320
Verlag: Carlsen
Originaltitel: The secret science of magic
Übersetzer: Yvonne Hergane

Sophia ist introvertiert, ein Ass in Mathe und mit Zahlen und kann sich nur schwer jemanden öffnen. Nur ihre beste Freundin Elsie kann sie verstehen, doch sie will zum studieren in die USA, und damit greift die Angst bei Sophia ein, die Angst vor der Einsamkeit. Da taucht auf einmal eine Herz-Zwei-Spielkarte in ihrem Spind auf und mit ihr ein Junge. Und plötzlich steht die Welt Kopf.

Statt auf Sophie einzugehen, lenke ich den Blick zunächst auf Josh, besagter Junge, der Sophia mit seiner, für seine Art mutigen, Aktion, theoretisch seine Liebe gesteht. Doch so recht will Sophia dies nicht verstehen, doch wie kommt Josh überhaupt auf diese Idee? Nun ja, er ist Magier, und er hat es echt drauf und versucht sich immer wieder an neuen Tricks. Er jobbt in einem kleinen Zauberladen und trifft sich mit seinen Freunden, dennoch ist er zu schüchtern um Sophia anzusprechen, und so generell wirkt er in der Schule eher wie ein Einsiedler. Auf mich wirkte Josh total zuckersüß, und ich mochte seine Kapitel, denn seine Gedanken und Gefühle  sind ehrlich und aufrichtig.

Sophia zieht die Einsamkeit ebenfalls vor, bis auf ihre beste Freundin Elsie, lebt sie komplett in ihrer eigenen Welt. Sie ist unheimlich intelligent und genau das hindert sie daran, sich gegenüber anderen Menschen zu öffnen oder mit ihnen in Kontakt zutreten. Ich persönlich fand Sophia sehr schwierig und komplex als Protagonist, man muss sich nicht sympathisch finden, doch genau das macht Sophia aus. Sie ist etwas besonderes und muss sich ihren Weg in der Welt erst bahnen, dabei verletzt sie leider Menschen in ihrer Umgebung. Das wirkt auf den ersten Blick, und auch auf den zweiten, total egoistisch, aber Sophia braucht das, um zu verstehen, wie die Menschen reagieren, und um dann daran zu wachsen und sich zu entwickeln. 

Die Geschichte entwickelt sich in einem ruhigen und langsamen Tempo, was meines Erachtens zu den beiden Protagonisten passt. Ein überstürztes Handeln würde nicht zu Josh und Sophia passen, beide sind introvertiert und schüchtern, und genau so handeln sie auch. Ich mochte den Fluß der Geschichte und auch wenn es länger dauert bis „etwas wirklich spannendes passiert“, fand ich es aufregend die Entwicklung der beiden Protagonisten zu beobachten, egal ob als Person oder Paar.

Fazit:

„Zusammen sind wir unendlich“ ist die Geschichte zweier einsamer Außenseiter, die sich, in dem sie sich begegnen, weiterentwickeln können und somit etwas schönes entsteht. Man darf jedoch keine überstürzte Liebesgeschichte erwarten, viel mehr wird hier in ruhigen Wassern gefischt. Dabei war jeder Protagonist etwas Besonderes, ganz auf seine Art und Weise.

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