Buchrezension

[Rezension] Die Sprache der Menschlichkeit – Christie Watson

Januar 17, 2019

Titel: Die Sprache der Menschlichkeit
Autor: Christie Watson
Seitenzahl: 384
Verlag: Goldmann
Originaltitel: The Language of Kindness
Übersetzer: Roberto de Hollanda

Vielen Dank an den Goldmann-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

Über zwei Jahrzehnte ist Christie Watson als Krankenschwester tätig. Als Kind und Teenager ist sie noch unsicher, was aus ihr werden soll, doch je mehr sie sich mit dem Leben als Krankenschwester auseinandersetzt, desto mehr merkt sie, wie sehr sie dieser Beruf anspricht. In „Die Sprache der Menschlichkeit“ erzählt sie von ihrem Werdegang, Höhen und Tiefen.

Christie Watson ist im englischsprachigen Raum als Autorin bekannt, doch bevor sie den Stift zur Hand nahm und Bücher schrieb war sie zuvor 20 Jahre lang Krankenschwester. In dieser Zeit hat sie jede Mengen Erfahrungen gesammelt, welche sie in ihrem Buch nun mit uns teilt. Dabei geht sie mit uns Stück für Stück, in jedem Kapitel, durch ihre Stufen der Ausbildung und Weiterbildung. Im ersten Kapitel bewegen wir uns noch gar nicht im Krankenhaus, sondern viel mehr begleiten wir Christie auf ihrer Suche nach einer Ausbildung und damit auf die Suche nach einer Zukunftsperspektive. Letztendlich führt sie der Weg auf eine Schule für Krankenschwestern, und mit dieser Entscheidung wird sie die kommenden 20 Jahre verbringen.

Jedes Kapitel erzählt von einer Phase des Arbeitslebens von Christie Watson. Dabei legt sie vor allem wert darauf zu verdeutlichen, wie wichtig ein Zusammenspiel zwischen den Einheiten ist, die Basis dafür ist Vertrauen. Die Autorin beweist dabei ein erstaunliches Einfühlungsvermögen, aber auch schonungslose Ehrlichkeit. Sie nimmt niemals ein Blatt vor dem Mund und beschreibt ohne Umschweife ihre Gefühle und Gedanken als sie z.B. bei ihrer allerersten Geburt dabei ist. Es ist zwar schockierenden, aber dennoch genau richtig, denn ich glaube vielen ist nicht bewusst, was tatsächlich hinter den Mauern eines Krankenhauses passiert. 

Nach Ende der Lektüre konnte ich das Buch nur schwer weglegen. Zu sehr war mein Kopf noch mit den Bildern und Situationen aus dem Buch beschäftigt, ich wollte mich austauschen und mit jemanden über das Gelesene reden. Christie Watson hat es geschafft, mir den Beruf der Krankenschwester noch näher zu bringen und von mir somit noch mehr Respekt für dieses Berufsbild zu gewinnen. Und ich glaube, genau das war das Ziel der Autorin, dass wir Krankenschwestern, als auch die Patienten, mit anderen Augen sehen, mit mehr Verständnis. Sie rückt damit auch die, im Titel benannte, Menschlichkeit mehr in den Mittelpunkt, dabei, so glaube ich, geht es ihr aber vor allem darum, dass man Patienten nicht als Problem sieht, egal ob man im medizinischen Bereich arbeitet oder nicht. Ich denke aber auch, sie möchte denjenigen vor Augen führen, was tatsächlich von unserem Pflegepersonal verlangt wird. Grade in der aktuellen Situation, wo wir von Pflegenotstand und fehlenden Kräften an jeder Ecke sprechen, ist es um so wichtige zu verdeutlichen, was diese Frauen und Männer tagtäglich leisten, meistens leider ohne, dass es ausreichend gewürdigt wird.

Fazit:
„Die Sprache der Menschlichkeit“ beschreibt den 20-jährigen Werdegang der Krankenschwester Christie Watson. Dabei zeigt sie schonungslos, ehrlich, aber auch gefühlvoll, was es bedeutet, eine Krankenschwester zu sein. Sie fordert dabei unterschwellig mehr Verständnis und Respekt für die Arbeit, die das Pflegepersonal jeden Tag leistet, und ich glaube, jeder der dieses Buch liest, wird abschließend zu dem Schluss kommen, denn auch ich erlangt habe: Krankenschwestern sind wahre Helden!

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