Gestern hatte ich endlich die Gelegenheit mir zusammen mit Sophia und Julia den neuen Film “ Love, Simon“ anzuschauen. Dieser basiert auf dem Roman „Nur drei Worte“ von Becky Albertalli, welchen ich Pflichtbewusst vor dem Kinobesuch endlich gelesen hatte. Wenn bereits der Roman mich begeistern konnte, und so hat der Film mich noch mehr überzeugen können. Wo fang ich nur an, aktuell versuche ich noch die Eindrücke zu verarbeiten und festzuhalten, wie es mir beim Schauen des Films und beim Lesen des Buches ergangen ist.
Der Roman „Nur drei Worte“ von Becky Albertalli
Wie so viele andere Bücher hat auch dieses viel zu lange ungelesen in meinem Regal gestanden, erst durch das baldige Erscheinen des Films wurde mir bewusst, dass ich unbedingt die Geschichte von Simon lesen muss. Dabei hat mich, um ehrlich zu sein, der Plot zunächst nicht ganz gepackt, aber je mehr ich vom Buch gelesen hatte, desto größer war mein Interesse. Die letzten 150 Seiten musste ich am Stück lesen, denn Blue und Simon sind etwas ganz besonderes. Simon ist ganz einfacher, und dadurch realistischer, Protagonist, der genau nach meinem Geschmack war. Er hat Freunde, er hat Hobbys und er genießt sein Leben. Nur das Geheimnis, dass er schwul ist, bedrückt ihn seit langer Zeit und erst durch das anonyme Geständnis von Blue hat er jemanden um sich auszutauschen. Ich mochte Simon mit jeder Seite mehr, er hat nie übertrieben, er ist einfach ein Junge der mit seinen Gefühlen klar kommen will.
Becky Albertalli hat hier einen wichtigen und ganz besonderen Roman geschrieben, der mich berührt hat und dabei gezielt mit Humor und Liebe das wichtige Thema des Coming-Outs anspricht. Simons drei Worte „Ich bin schwul“, die ihm einfach nicht über die Lippen wollen, begleiten auch den Leser den ganzen Roman. Ich selbst kenne das Gefühl nicht, sich outen zu müssen, denn wie Simon schon richtig bemerkt, wird das von Homosexuellen unberichtigerweise nicht erwartet. Umso emotionaler war es für mich Simon zu erleben wie er dies durchmachen muss. Insgesamt erhält das Buch von mir volle Punktzahl, und eine klare Empfehlung für alle die gern ein ehrliches und sehr gutes Jugendbuch lesen wollen.
Der Film „Love, Simon“ von Greg Berlanti
Wie fast jeder Buchliebhaber, bin ich immer sehr skeptisch gegenüber Verfilmungen. Dennoch kommt es hin und wieder vor, dass ich positiv überrascht werde. Und so kam es, dass ich gestern Abend wirklich Tränen in den Augen hatte, denn auch wenn mich bereits das Buch wirklich überzeugen konnte, so hat Greg Berlanti noch mehr meine Gefühle strapaziert. Zwar fand ich es schade, dass Cal zu wenig Spielzeit erhalten hat, denn im Buch mochte ich wirklich, er war einfach der Love-Interest von Simon. Zudem fehlte mir die ein oder andere Szene, die sicherlich wegen der Spieldauer gestrichen wurde. Dennoch konnte mich „Love, Simon“ von Anfang an überzeugen. Ich war verliebt in die lockere Sprache und dem gekonnten Wechsel zwischen lustigen Szenen und der notwendigen Ernsthaftigkeit, die das Thema braucht. Dabei haben mich vor allem die Reaktionen der Anderen, denen gegenüber Simon sich outet, zum weinen gebracht, ob nun im positiven oder negativen Sinne.
Auch die Wahl der Schauspieler war sehr gut, Nick Robinson als Simon hat mich von Anfang überzeugt und ich finde er hat wirklich gut getroffen. Dabei übertreibt er nicht, sondern ist genau so wie er sich selbst auch sieht, er ist ein ganz normaler Junge. Aber auch die anderen Darsteller, mit Jennifer Garner und Josh Duhamel als junggeblieben, liebevolle und witzige Eltern, sowie Katherine Langfort, Alexandra Shipp und Jorge Lendeborg Jr. die die Freunde von Simon verkörpern, haben ihre Berichtigung und überzeugen, ohne dabei komplett als belanglose Nebenrolle abzudriften.
Coming-Out, Familie und die Freundschaft
In „Nur drei Worte“ oder auch „Love, Simon“ geht es um so viel mehr, als nur die besagten drei Worte. Und genau an dieser Stelle konnte mich der Film mehr überzeugen als das Buch, auch wenn bestimmte Szenen, die ich im Buch sehr mochte, fehlten, so ist Message eine deutlichere und intensivere. Es geht darum wie wichtig Familie ist, dass Liebe mehr ist als nur Sex zwischen zwei Menschen, dass Liebe auch Freundschaft ist und dabei Ehrlichkeit und Treue zählt. Und genau deshalb musste ich beim Film weinen, was das Buch nicht geschafft hat. Und dabei steht nicht nur das Coming-Out im Mittelpunkt, was ich sehr wichtig finde, und was den Film so wichtig macht. Er erzählt all die Sorgen und Probleme des Erwachsenwerdens, noch mehr als „Nur drei Worte“ und ehrlicher als manch anderer Film.
Fazit
Lest das Buch! Schaut den Film! Ich war begeistert, gerührt, habe geweint und gelacht und am Ende konnte ich so vieles nachvollziehen und mitnehmen. Die Musik untermalt die fantastische Geschichte perfekt und lädt jeden Zuschauer ein zu bleiben und weiterzuschauen. Zum Glück gibt es bereits eine Art Fortsetzung, dieses Mal ist Leah unsere Protagonistin, allerdings ist dieses neue Werk von Becky Albertally bisher nur auf englisch unter dem Titel „Leah on the Off-Beat“ erschienen.
Weitere Stimmen und Meinungen zum Film:
Hallo Sandra,
Da habe ich ja was verpasst. Schön, dass der Film dich so überzeugt hat.
Liebe Grüße Tina
Liebe Sandra,
ich habe den Film auch vorletzte Woche gesehen und war so verliebt – ich habe gelacht und geweint und geschwärmt hach ich kam aus dem Schwärmen gar nicht mehr raus. Ich bin so endlos begeistert – ich kann den DVD Release kaum noch erwarten hihi
Ein toller Beitrag!
Liebste Grüße
Ivy