Buchrezension

[Rezension] Eine Handvoll Lila – Ashley Herring Blake

März 16, 2018


Titel: Eine Handvoll Lila

Autor: Ashley Herring Blake

Seitenzahl: 350

Verlag: Magellan

Originaltitel: How to make a wish

Grace lebt allein mit ihrer Mutter Maggie in einem ruhigen Ort an der Küste. Und obwohl das eigentlich ganz gut klingt ist ihr Leben voll von Chaos, das ihre Mutter verursacht. Doch als die Zusage für ein Vorspielen in New York kommt schöpft Grace das erste Mal Hoffnung auf eine Besserung, wenn da ihre Mutter und ihre Probleme nicht wären.

Die Geschichte von Grace liegt schwer im Magen, wenn man das Buch zu klappt. Es fällt mir gar nicht so leicht in Worte zu fassen, was Ashley Herring Blake hier zu Papier gebracht hat. Das Besondere am Buch ist gar nicht das Setting oder der Plot, schwierige Familienverhältnisse finden sich immer wieder in der Literatur, es ist viel mehr die Protagonistin Grace, die den Leser vor einige Fragen stellt. Fragen wie „Warum tust dir das an?“ oder „Warum sprichst du nicht Klartext?“ lagen mir beim Lesen immer wieder auf den Lippen. Denn Grace könnte ein schönes und angenehmes Leben haben, doch stattdessen wird sie seit dem sie klein ist gezwungen erwachsen zu werden und das Unheil ihrer Mutter auszubaden.

Und diese Mitte löste in mir immer wieder Wut aus, ja natürlich kann Trauer einen Menschen zerstören, aber man sollte niemals vergessen, dass man eine Tochter hat. Eine Tochter die eben auch eine Mutter braucht, auf die sich verlassen kann, genau das kann Maggie nicht für Grace sein. Maggie ist der wohl schwierigste Charakter in diesem Buch, ich finde sie hat auch viel zur schwierigen Lesestimmung beigetragen. Denn sie sorgt durch ihre Selbstlosigkeit dafür, dass auch Grace schwierig auf den Leser wirkt, fast unnahbar und introvertiert lässt sie nichts und niemanden an sich heran. Diese Stimmung der Unnahbarkeit hängt über dem gesamten Buch.

Neben Grace und Maggie sind da auch die Menschen, die versuchen Grace zu retten, allen voran ihr bester Freund Luca. Und er tat mir wirklich leid, denn zwischenzeitlich hatte man immer wieder das Gefühl, dass Grace ihn nur ausnutzt und er sich aufopfert, damit sie stets eine Anlaufstelle hat. Diese Freundschaft wirkte auf mich teilweise sehr einseitig, aber dennoch war ich froh, dass Grace Luca als besten Freund hat, denn ich glaube ohne ihn wäre sie absolut verloren, auch wenn sie das nicht immer erkennt.

Neben der schwierigen Mutter-Tochter-Beziehung, die durch Alkoholkonsum und Rastlosigkeit geprägt ist spielt auch Sexualität und Beziehung eine große Rolle bei Ashley Herring Blake. Dieses Thema wurde finde ich toll aufgearbeitet und in die Story eingeflochten, ohne das es aufgezwungen wirkte. Doch leider muss ich sagen, dass mir teilweise die Spannung fehlte, es war keine Entwicklung erkennbar. Grace schafft ganz lange nicht, sich zu lösen und vorwärts zu kommen, viel mehr tritt sie auf der Stelle und erkennt erst zum Ende hin was sich ändern muss. Das hat das Lesen manchmal schwierig gestaltet, aber zumindest konnte das Ende mich dann wieder absolut begeistern.

Fazit:

„Eine Handvoll Lila“ lebt von einer schwierigen Mutter-Tochter-Beziehung und dem Erwachsen werden unter diesen schwierigen Umständen. Grace ist als Protagonisten nicht perfekt, dass muss sie auch nicht sein, nur leider dauert es eine ganze Weile bis sich eine Entwicklung bei ihr zeigt. Dadurch bleibt die Spannung ab und an auf der Strecke, dafür zeichnet sich „Eine Handvoll Lila“ durch  realistisches Erzählen des Erwachsen-werdens aus.

Vielen Dank an den Magellan-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

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  1. Tolle Rezension! 🙂 Ich hatte das Buch gestern in der Buchhandlung in der Hand, hab mich dann aber für was anderes entschieden. Vielleicht darf es nächstes mal mit.

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