Titel: Eine Handvoll Lila
Autor: Ashley Herring Blake
Seitenzahl: 350
Verlag: Magellan
Originaltitel: How to make a wish
Und diese Mitte löste in mir immer wieder Wut aus, ja natürlich kann Trauer einen Menschen zerstören, aber man sollte niemals vergessen, dass man eine Tochter hat. Eine Tochter die eben auch eine Mutter braucht, auf die sich verlassen kann, genau das kann Maggie nicht für Grace sein. Maggie ist der wohl schwierigste Charakter in diesem Buch, ich finde sie hat auch viel zur schwierigen Lesestimmung beigetragen. Denn sie sorgt durch ihre Selbstlosigkeit dafür, dass auch Grace schwierig auf den Leser wirkt, fast unnahbar und introvertiert lässt sie nichts und niemanden an sich heran. Diese Stimmung der Unnahbarkeit hängt über dem gesamten Buch.
Neben Grace und Maggie sind da auch die Menschen, die versuchen Grace zu retten, allen voran ihr bester Freund Luca. Und er tat mir wirklich leid, denn zwischenzeitlich hatte man immer wieder das Gefühl, dass Grace ihn nur ausnutzt und er sich aufopfert, damit sie stets eine Anlaufstelle hat. Diese Freundschaft wirkte auf mich teilweise sehr einseitig, aber dennoch war ich froh, dass Grace Luca als besten Freund hat, denn ich glaube ohne ihn wäre sie absolut verloren, auch wenn sie das nicht immer erkennt.
Neben der schwierigen Mutter-Tochter-Beziehung, die durch Alkoholkonsum und Rastlosigkeit geprägt ist spielt auch Sexualität und Beziehung eine große Rolle bei Ashley Herring Blake. Dieses Thema wurde finde ich toll aufgearbeitet und in die Story eingeflochten, ohne das es aufgezwungen wirkte. Doch leider muss ich sagen, dass mir teilweise die Spannung fehlte, es war keine Entwicklung erkennbar. Grace schafft ganz lange nicht, sich zu lösen und vorwärts zu kommen, viel mehr tritt sie auf der Stelle und erkennt erst zum Ende hin was sich ändern muss. Das hat das Lesen manchmal schwierig gestaltet, aber zumindest konnte das Ende mich dann wieder absolut begeistern.
Fazit:
„Eine Handvoll Lila“ lebt von einer schwierigen Mutter-Tochter-Beziehung und dem Erwachsen werden unter diesen schwierigen Umständen. Grace ist als Protagonisten nicht perfekt, dass muss sie auch nicht sein, nur leider dauert es eine ganze Weile bis sich eine Entwicklung bei ihr zeigt. Dadurch bleibt die Spannung ab und an auf der Strecke, dafür zeichnet sich „Eine Handvoll Lila“ durch realistisches Erzählen des Erwachsen-werdens aus.
Tolle Rezension! 🙂 Ich hatte das Buch gestern in der Buchhandlung in der Hand, hab mich dann aber für was anderes entschieden. Vielleicht darf es nächstes mal mit.