Buchrezension

[Rezension] Nevernight – Jay Kristoff

September 24, 2017

 

Titel: Nevernight – Die Prüfung

Autor: Jay Kristoff

Seitenzahl: 704

Verlag: Fischer Tor

Originaltitel: Nevernight

Übersetzer: Kirsten Borchardt

 

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Im Himmel drei Sonnen, die die Stadt Gottesgrab über Monate hinweg immer im Licht erstrahlen lässt. Die Stadt ist erbaut auf dem Grab eines Gottes, und genau hier wächst unsere Protagonistin Mia auf. Mia lebt die ersten Jahre in dem besseren gestellten Viertel der Stadt auf, doch von jetzt auf gleich ändert sich alles für sie, und fortan sind nur noch die Schatten ihre Freunde.

Dieses Buch in Worte zu fassen fällt mir unheimlich schwer. Schon direkt am Anfang wird klar, dass unglaublich viel auf den Leser einprasselt und verlangt wird. Jay Kristoff hat ein wirklich gute World-Building hingelegt, schon allein die liebevolle Karte am Anfang und Ende des Buches sind so detailreich und durchdacht. Beim Lesen schlägt man immer wieder die Karte auf, um Mia begleiten zu können. Aber auch die Konstruktion von Magie, Assassinen und Machtverhältnisse ist sehr gut durchdacht und es hat unheimlich viel Spaß gemacht, die Welt zu entdecken.
Dieser erste Band der Trilogie beschäftigt sich vorrangig mit der Ausbildung der Assassinen der „Roten Kirche“, wobei wir stets Mia und ihre Nicht-Katze Herr Freundlich begleiten. Die Ausbildung ist geprägt von Brutalität und Schonungslosigkeit, es ist nicht verwunderlich, dass Assassinen während der Ausbildung sterben. Und am Ende werden nur drei Assassinen als sogenannte Klinge aufgenommen und dürfen im Namen der „Mutter“ als Auftragsattentäter durch die Welt streifen und erhalten zudem Einsicht in die Mysterien der „Roten Kirche“.
Die Protagonistin Mia ist durch ihre Vergangenheit stark geprägt und geformt. Sie hat Ecken und Kanten und vor allem eine gesunde Menge an Misstrauen. Mir persönlich hat sie sehr gut gefallen, denn sie war für ihre 16 Jahre wirklich reif und unheimlich stark in ihren Ansichten. Sie weiß was auf dem Spiel steht, nimmt sich was sie will, und trifft manches Mal sehr unangenehme Entscheidungen, die für ihren Charakter allerdings logisch sind. Auch ihre Impulsivität und Schlagfertigkeit fand ich spannend zu beobachten und gut eingesetzt. Insgesamt hat hier der Autor einen realistischen und gelungen Protagonisten kreiert.
Das besondere beim Lesen sind wohl die Fußnoten, die einige Begrifflichkeiten und Ereignisse im Text erklären, die sonst für den Leser nur zu Verwirrungen führen. Man muss in dieses System wirklich erstmal rein finden, und es verzögert das Lesen natürlich immer wieder, dennoch ist es notwendig, und es rundet das Gesamtbild einfach bestens ab.
Der Spannungsbogen bleibt fast durchgängig erhalten, die Ausbildungsphasen und Entwicklungen unter den Charakteren ist immer wieder durchzogen von Angst, Macht und Gewalt. Es kommt immer wieder zu Twists oder Ereignissen, die ich nicht habe kommen sehen, und am Ende hat mich Jay Kristoff so richtig überrascht. Aber ich möchte ungern zu viel verraten, denn dieses High-Fantasy-Highlight ist jede Seite wert und ich hoffe, dass die Fortsetzung nicht zu lange auf sich warten lässt.
Fazit:
„Nevernight“ von Jay Kristoff ist für mich definitiv eines der Highlights in diesem Jahr. Selten hat mich ein High Fantasy Buch so stark mitgenommen und durch sein World-Building überzeugt. Die Ausbildung der Assassinen, unter denen auch Mia ist, war spannend zu verfolgen und durch geschickte Wendungen bestand immer eine Spannung. Lest dieses Buch und verliert euch in der Welt von „Nevernight“.





Vielen Dank an den Fischer Tor Verlag für dieses fantastische Rezensionsexemplar!

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  1. Von dem Buch habe ich schon einiges gehört, aber das ist die erste Rezension, die ich lese. In letzter Zeit lese ich sehr wenig High Fantasy, aber wenn ich deine begeisterte Kritik lese, habe ich das Gefühl, bei diesem Buch eine Ausnahme machen zu müssen. Es klingt wirklich sehr gut: Komplexes Wortbuilding und eine Protagonistin mit Ecken und Kanten. Hach. 🙂

    Danke für die schöne Rezension!

  2. Huhu ♥

    Ach, du glaubst es nicht, aber ich lese immer noch an Nevernight. Und das obwohl ich es so sehr liebe. Besonders gefällt mir Mia, denn sie ist alles andere als die normale weibliche Heldin und sie erinnert mich so arg an Arya. Das mit den Fußnoten finde ich auch toll. Erinnert mich sehr an Bartimäus. Auch vom Humor. ♥

    Liebst,
    Jule

  3. Ich gestehe, ich habe mir das erste Kapitel von einem Freund vorlesen lassen (ist so’n Ding zwischen uns), und ich hatte Albträume!
    Das Buch interessiert mich wirklich, aber es macht mich fertig. Ich glaube, ich kann sowas einfach nicht lesen 🙁

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