Buchrezension

[Rezension] 1984 – George Orwell

Juni 17, 2017

Titel: 1984

Autor: George Orwell

Seitenzahl: 384

Verlag: Ullstein

Originaltitel: Nineteen Eighty-four

Übersetzung: Michael Walter

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Es gibt eine Liste mit Bücher, die muss man gelesen haben im Leben, und dann gibt es eine Liste mit Büchern, von denen ganz viele Menschen behaupten, sie hätten sie gelesen, aber es nie getan haben. Ich bin mir sicher George Orwells Werk „1984“ befindet sich auf beiden Listen und das vollkommen zurecht!

Stell dir vor, alle deine Schritte und Bewegungen, selbst daheim, werden beobachtet. Selbst die Gedanken können dir zum Vorwurf werden, alle Dinge die du aussprichst. In so einer Welt lebt Winston. Er lebt in einer dystopische, düsteren Zukunft, in der es nur noch drei Weltmächte gibt, die im ständigen Krieg sind. Dies geht soweit, dass immer wieder der Feind wechselt, mal ist es Eurasien, mal ist es Ostasien. Aber auch in der Innenpolitik gibt es gravierende Ausmaße von Menschenrechtsverletzungen und Geschichtslügerei. Das beschreibt Winstons Job wunderbar, seine Aufgabe ist es, die „falschen“ alten Zeitungsartkiel richtig zustellen, in dem er prognostizierte Zahlen anpasst mit den tatsächlichen Ist-Werten, denn der „Große Bruder“ irrt sich nie.

Dieser so genannten „große Bruder“ ist ein Allmachtswesen, dass nie jemand sieht, aber der auf jedem Plakat existiert. Er bestimmt wo es lang geht, er ist die Politik und steuert die Ministerien. Er ist die personifizierte Macht, die doch niemand sehen kann, denn er tritt nie öffentlich auf. Dieses Konstrukt hat mich beim Lesen total verzweifeln lassen, denn immer wieder habe ich mir die Frage gestellt, wieso niemand den „großen Bruder“ hinterfragt, wieso niemand feststellt, dass es nur Lügen sind?! Natürlich ist dies Teil der Erzählung, und wichtig, denn genau darum ging es George Orwell, darauf aufmerksam zu machen, das Macht nicht missbraucht werden darf. 

Ich glaube die Handlung ist vielen bekannt, und wer sie noch nicht kennt, der sollte das Buch unbedingt lesen. Dennoch muss ich gestehen, dass ich einige Passagen, nicht so spannend fand, vor allem als ausführlich der Staatsapparat erklärt wurde, hat mir die Spannung gefehlt. Ich finde hier hätte eine Handlung schon einsetzen können, und parallel wären die Erklärungen hilfreich gewesen. So ist vor allem der erste Teil von Erläuterungen und World-Building geprägt, was zwar auch durchaus seinen Charme hat, aber die Handlung nicht voran bringt. Die Frage „Wohin soll es gehen?“ wurde nicht beantwortet. Dennoch, ist „1984“ nicht nur ein Klassiker, sondern auch Must-Read, durch sein Werk, welches er 1948 beendet hat, öffnet George Orwell uns die Augen, denn schon damals hat er den „Allwissenden Staat“ kommen sehen, und wollte uns die Gelegenheit geben, es zu verhindern.

Fazit:

Ein Klassiker und das zu recht! „1984“ sollte jeder gelesen haben, auch wenn vielleicht manche Textpassage langatmig wirkt, ist vor allem die darauffolgende Handlung und das Ende spannend und nervenaufreibend. Man bleibt geschockt und ratlos zurück, der anschließende Austausch danach ist fast schon vorher programmiert.






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