Titel: Vergessene Kinder
Autor: Luna Darko
Seitenzahl: 192
Verlag: Community Editions
Ich muss gestehen, dass mich „Vergessene Kinder“ von Luna Darko zunächst durch da Cover fasziniert hat. Nicht das ich es im Besonderen wunderschön finde, es ist eher das verstörende daran, das Spiel mit Zeichnung und Foto war direkt ein Blickfang. Dennoch hat es mich zwei Anläufe gebraucht um das Buch anzufangen, und leider konnte es mich nicht komplett überzeugen.
In „Vergessene Kinder“ erzählt Luna Darko die Geschichte von Pia, die den Verlust ihres Freundes Momo, der Suizid begangen hat, nicht verarbeiten kann und selbst in ein Loch abrutscht. Die Trauer überwältigt sie, was nicht nur durch den Text, sondern auch über die Zeichnungen und handschriftlichen, abgedruckten Zettel deutlich wird. An dieser Stelle muss ich auch die innere Gestaltung positive betonen, hier wirkt jede Seite individuell gestaltet. Neben Pia spielt Tom noch eine wichtige und große Rolle, denn erst durch ihn scheint sich Pia wieder zu fangen, aber ob es ihm gelingt, Pia von ihren Selbstmord-Gedanken abzubringen, erfahrt ihr erst am Ende des Buches.
Ich muss gestehen, für ein Debüt war der Schreibstil wirklich okay, man merkt, dass die Autorin 16 Jahre alt war, als sie die Geschichte niedergeschrieben hat. Dennoch lässt es sich flüssig lesen und verstehen. Viel störender fand ich Pias Stimmungsschwankungen und die teilweise sehr beunruhigenden Szenen in denen Suizid und Drogenkonsum bis ins Detail beschrieben wurde. Man muss dabei immer bedenken, an welches Publikum sich diese Geschichte richtet. Bei dieser Betrachtung wird auch klar, wieso Pia so viele Stimmungsschwankungen hat, auch sie steckt noch in der Pubertät. Ich hätte mir hier mehr Einfühlungsvermögen seitens der Autorin gewünscht, statt zu detailreich davon zu berichten, wie man richtig die Pulsadern zum Ausbluten aufschneidet. Natürlich ist es wichtig solche Themen im Jugendbuchbereich nicht zu verschweigen, dennoch muss man zwingend dabei auf den Grad zwischen den Perspektiven aufpassen, nicht die Grenze zu übertreten.
Fazit:
„Vergessene Kinder“ ist der Debütroman von Luna Darko, der sich mit einem ersten Thema auseinandersetzen will und sich an ein jugendliches Publikum richtet. Positiv finde ich die Gestaltung des Buches, jede Seite ist individuell, nicht so begeistert war ich von den Details und schreibtechnischen Umsetzungen im Buch.
Vielen Dank an Community Editions für die Bereitstellung des Rezensionexemplares!