Buchrezension

[Rezension] So bin ich nicht – Anneliese Mackintosh

Juli 6, 2016

Titel: So bin ich nicht – Gretas Story
Autor: Anneliese Mackintosh
Seitenzahl: 256
Verlag: aufbau
Originaltitel: Any Other Mouth

Worum gehts?
Wie weit muss man gehen, um neu beginnen zu können?
Greta will nur Liebe, Glück, Mittag essen mit Margaret Atwood und endlich einen echten Orgasmus. Aber vor allem möchte sie ihren Vater zurück, mit dem Trinken aufhören und einmal mit der gutaussehenden Frau mithalten, die immer neben ihr auf dem Laufband läuft und T-Shirts trägt mit Schriftzügen wie »Gut ist das Gegenteil von Großartig«. Sie wünscht sich ein normales Verhältnis zu ihrer Mutter und dass ihre Schwester aufhört zu versuchen, sich umzubringen. Sie würde am liebsten nie mehr Kleidung tragen, nie wieder Fleisch essen oder Milch trinken und für radikale politische Ideen kämpfen. Sie würde gern mehr sie selbst sein. Sie würde gern weniger wollen. Denn immer wenn sie etwas erreicht, wird ihr etwas anderes genommen.
Meine Meinung:
In ihrem Buch erzählt uns Anneliese Mackintosh in kurzen Geschichten das Leben von Greta, oder doch nicht? Man könnte anhand des sehr kurzen Vorworts denken, man hätte hier einen teilweise autobiografischen Roman vorliegen, schließlich lässt die Autorin es offen, ob das was im Buch steht auch wirklich passiert ist. Dennoch nimmt sie uns mit auf die Lebensreise von Greta.

1. 68% sind wirklich passiert.
2. 32 % sind es nicht.
3. Ich werde es nie verraten.
(Seite 5 – Vorwort)

Gretas Leben in Worte zu fassen ist schwer, denn sie hat so viele Höhen und Tiefen, verschiedene Seiten und Züge. Bei manchen der „Greta Storys“ wollte ich Greta einfach nur in den Arm nehmen und sagen, dass alles gut wird und ihr nichts passiert. Sie haben mich berührt und sprachlos zurück gelassen. Andere Geschichten waren unglaublich schockierend, bei diesen hoffe ich einfach, dass sie nie jemanden passiert sind, denn so etwas muss zwangsläufig dazu führen, dass man innerlich kaputt geht. Man merkt einfach, dass hier nichts verschönt oder besser dargestellt wird, mit schonungsloser Ehrlichkeit und Härte präsentiert hier Anneliese Mackintosh die Geschichte von Greta.
Gretas Verhältnis zu ihrem Vater war das wichtigste in ihrem Leben, mit dem Tod ihres Vaters wird alles zerstört, denn die restliche Familie ist kein Halt. Zur Mutter kann Greta keine richtige Beziehung aufbauen und ihre Schwester ist psychisch krank womit sie selbst zu kämpfen hat. Die Bewältigung der Trauer ist eines der Themen im Buch, welches Anneliese Mackintosh auf wirklich reale und tiefgründige Weise verarbeitet. Aber auch alltägliche Dinge, wie das Studium, die Jobsuche oder das Finden der großen Liebe sind Themen im Buch und beschäftigen Greta. Allgemein zeichnet sich die Autorin durch einen sehr realistische und offenen Schreibstil aus.
Der Inhalt des Buches wird mich noch sehr lange beschäftigen und in mir Fragen aufkommen lassen. Ich denke, Anneliese Mackintosh hat das erreicht, was sie wollte, nämlich die junge Generation unserer Zeit von einem schlechten Blickwinkel aus zuzeigen, aber auch uns zu präsentieren, dass eben diese Generation in der Lage ist zu träumen, und zu versuchen diese Träume zu verwirklichen.
Fazit:
Ein Buch, dass mich auf postivie Weise geschockt zurück lässt. Man benötigte zwar ein paar Seiten um zu verstehen, wie die Zeitabläufe im Buch sind, doch einmal gefangen, kann man nur schwer aufhören zu lesen. Ich mochte vor allem den offenen und realistischen Schreibstil von Anneliese Mackintosh. Dieses Buch gehört defintiv zu meinen Highlights dieses Jahr.







 

Vielen Dank an den aufbau-Verlag für dieses wunderbare Rezensionsexemplar!

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  1. Oh, ich freue mich so, dass dir das Buch so gut gefallen hat und freue mich auch, dass du durch mich auf dieses Buch aufmerksam wurdest 🙂

    Auf positive Weise geschockt beschreibt dieses Buch wirklich ziemlich gut und ich finde auch Greta so toll gestaltet. Sie bewegt sich immer auf einem schmalen Grad zwischen "genau wie jede andere auch" und "so bin ich nicht".

    Liebst,
    Jule♥

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