Buchrezension

[Rezension] Sommer unter schwarzen Flügeln – Peer Martin

April 2, 2015

Titel: Sommer unter schwarzen Flügeln
Autor: Peer Martin
Seitenzahl: 528
Verlag: Oetinger

Klappentext:
Nuri kommt aus Syrien und lebt im Asylbewerberheim. Calvin wohnt nur wenige Häuser weiter und ist Mitglied einer rechten Jugendgang. Als sie sich kennenlernen, erzählt Nuri ihm von ihrem Heimatdorf am Rand der Wüste und von dessen Schönheit. Doch dann kamen die Schwingen des Bösen und legten sich über das ganze Land. Je mehr Calvin über das Mädchen mit den dunklen Augen erfährt, desto mehr verliebt er sich in sie. Calvin möchte seine Gang verlassen – doch so einfach entkommt er seinen alten Freunden nicht. (Quelle: Verlag)

Meine Meinung:
Dieses Buch ist eigentlich fast gar nicht in Worte zu fassen, ich möchte es denoch versuchen, denn es hat mich einfach umgehauen.

Ingesamt werden in diesem Buch drei Geschichten erzählt und miteinander verflechtet. Zunächst wäre da die Geschichte von Calvin. Er ist in einer sozialschwachen Familie aufgewachsen, sein Vater ist abgehauen, seine Mutter arbeitslos und seine zwei kleinen Brüder fangen bereits mit 10 an schwierig zu werden. Zudem lebt er in einem sogenannten sozialen Brennpunkt, und ist in einer rechtsradikalen Klicke, sogenannte Autonome. Insgesamt ist sein Leben nicht leicht und er kämpft an vielen Baustellen und versucht irgendwie was zu werden, lässt sicher allerdings sehr oft von seiner Clique runterziehen und beeinflussen. Dennoch merkt man grade im Umgang mit seinen zwei jüngeren Brüdern, dass er ein Herz hat.

Über Rückblenden erfahren wir von Nuri‘s Vergangenheit, sie spielen in ihrem Heimatland Syrien und erzählen den Beginn und Verlauf des Bürgerkieg. Diese Erzählungen sind sehr ausgeschmückt und sind geprägt von den schwarzen Flügeln. Im Laufe der Zeit werden aus den scheinbar harmlos und langweiligscheinenden Erzählungen, blutige und von Grauen erfüllte Geschichten, die man Kindern nicht erzählen will. Es war schockierend diese Dinge zu erfahren und man leidet mit Nuri und ihrer Familie.

Und natürlich gibt es dann noch die Geschichte von Nuri und Calvin, die Liebesgeschichte die nicht sein darf. Es hat mich wirklich berührt zu sehen, wie vor allem Calvin durch diese Beziehung reift und Nuri endlich mit ihrer Vergangenheit leben lernt. Ihre Liebe ist wie eine zarte kleine Blume in der Wüste die sich mühsam Wasser suchen muss es aber stets findet weil es einfach überleben will.

„Alle Menschen sind klug, die einen vorher, die anderen nachher. Nur wenn es drauf ankommt, ist jeder dumm.“
(S.199)

Durch diese drei Geschichten wird die Geschichte nie langweilig, allerdings dauert es natürlich bis alles ins Rollen kommt. Wenn man allerdings dran bleibt und sichnicht abschrecken lässt, dann kann man eine sehr ergreifenden und wunderbare Liebesgeschichte erleben.

Der Schreibstil war wirklich gut, wenn man bedenkt das es sich hierbei um einen Debütroman handelt. An dieser Stelle muss ich auch nochmal das Cover loben, welches mir wirklich gut gefallen hat, und auch kleine farbliche Anspielungen in Bezug auf den Inhalt hat.

Fazit:
Insgesamt konnte mich die Idee und auch Umsetzung von Beginn an überzeugen. Für mich zählt das Buch zu den Highlights diesen Jahres, denn trotz der vielen Facetten und Seiten bleibt am Ende doch eine prägende und beührende Geschichte. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung, jedoch erst ab 16, wie vom Verlag empfohlen, denn einige Szenen sind tatsächlich sehr heftig.

5 von 5

Vielen Dank an den Oetinger-Verlag für dieses tolle Rezensionsexemplar!

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  1. Von dem Buch habe ich noch nichts gehört, aber ich werde es mir auf jeden Fall merken, denn ich finde das Thema sehr interessant und es scheint dich ja sehr überzeugt zu haben!
    Liebst, Emme ♥

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