Buchrezension

[Rezension] Heldentage – Sabine Raml

März 26, 2015

Titel: Heldentage

Autor: Sabine Raml
Seitenzahl: 300
Verlag: Heyne fliegt
Klappentext:

Lea ist fünfzehn und hat viele Träume: Sie will schreiben. Sie will rennen, ohne je außer Puste zu sein. Sie will so wunderschön sein wie ihre beste Freundin Pola. In ihren Träumen ist Lea eine Heldin. Im richtigen Leben klappt es manchmal nicht: Gerade hat sich Lenny, Leas erster Freund, von ihr getrennt. Sie vermisst ihn schrecklich. Leas Mutter versinkt in ihren eigenen Problemen und kann Lea nicht helfen. Aber es gibt ja noch Pola und die Clique – und einen tollen neuen Jungen an der Schule, der sich unbegreiflicherweise für Lea interessiert … Im Laufe eines langen Sommers findet Lea heraus, dass sie eigentlich doch auch eine Heldin ist, jeden Tag ein bisschen. (Quelle: Verlag)


Meine Meinung:
Ich finde das Cover von Heldentage so toll, ich mag vor allem das Farbspiel. Tolles Foto, und eine super Auswahl für dieses Cover.

Als Erstes muss ich sagen, dass man sich auf dieses Buch einfach einlassen muss. Die Geschichte ist komplett anders aufgebaut als man es vielleicht als Leser von Jugendbücher gewohnt ist. Es wird hier viel mit „Geschichten in der Geschichte“ gearbeitet, wir erfahren also immer Bruchstücke aus Lea’s Vergangenheit. Diese Bruchstücke werden ähnlich wie bei einem Tagebuch eingeworfen, denn während der gesamten Geschichte hören wir nur Lea’s Gedanken. Meiner Ansicht nach, ist dieses Buch eher wie Lea’s Tagebuch zu betrachten, da wir viele Reflexionen und auch gedankliche Abschweifungen von ihr mitbekommen.

„So fühlt sich die Luft bei uns zu Hause auch an: nach zerplatzten Träumen.“
(S. 44)

Lea selbst ist eigentlich ein starker Mensch, was sie selbst aber nicht erkennt. Sie macht so viel, belastet sich selbst mit so vielen Dingen und übernimmt sehr viel Verantwortung, allerdings macht sie sich selbst klein, was denke ich daran liegt, dass sie einfach erdrückt wird durch die Lasten.

Viele dieser Lasten werden ihr vor allem von ihrer Mutter aufgeladen. An dieser Stelle kann ich schon so viel verraten, ihre Mutter ist kein Sympathieträger, sie ist unglaublich anstrengend und schwierig, und macht selbst dem Leser, das Leben zur Hölle, eine wirklich schwierige Person. Durch diesen Kontrast wird nochmal deutlich was Lea alles erdulden muss.

Zum Glück ist Lea nicht alleine, sie hat ihre beste Freundin Pola, und Pola ist echt ein wahrer Sonnenschein, sie habe ich direkt von Anfang an lieb gewonnen. Ihre Aufgeschlossenheit, ihr Optimismus und ihre ganzes Auftreten zaubern einem ein Lächeln ins Gesicht. Nicht nur Lea möchte sein wie Pola, auch ich als Leser wollte sein wie Pola, mit ihrem Bändchen und lockeren Art. Sie ist ganz klar meine Lieblingsprotagonistin im Buch.


„… dass das Leben zwar meistens ein Dschungel und manchmal eine Insel, aber niemals ein Wunschkonzert ist.“
(S. 66)

Im übrigen gibt es noch einen Protagonisten den ich noch weniger mochte als Lea’s Mutter, nämlich Lenny, der Ex-Freund von Lea. Ihn fand ich so anstrengend und seltsam, er war gegenüber Lea auch teilweise so egoistisch und fies, dass ich ihn direkt auf meine Negativliste gesetzt habe. Aber macht euch da einfach ein eigenes Bild davon.

Dieses Buch ist das Debüt von Sabine Raml und ich finde dafür ist der Schreibstil und die Idee wirklich okay. Beim Schreibstil muss ich ein paar Dopplungen bemängeln, oft wurden Wörter oder Passagen sehr oft verwendet, was mich persönlich beim Lesen gestört hat. Die Umsetzung ist etwas ungewöhnliches, aber das fand ich an dem Buch so toll, nicht umsonst heißt es ja „Do what you love„! Allerdings hätte ich es schöner gefunden wenn der Zeitraum größer gewählt worden wäre, denn insgesamt umfasst das Buch nur 7 Tage, ich hätte es schöner gefunden hier vielleicht einen Monat einzubeziehen, den Inhalt kann man dabei so übernehmen, denn auch in einem Monat könnte das Geschehene passieren.

Abschließend kann ich sagen, dass ich das Buch wirklich gut fand, und mit dem Ende auch zufrieden bin, man könnte sogar überlegen eine Fortsetzung zu schreiben, denn Potential für eine „Nachher“-Geschichte wären da.

Fazit:
Ein wirklich schönes Jugendbuch, welches sich ohne Probleme zwischendurch lesen lässt. Die Geschichte und die Idee fand ich gelungen, allerdings muss ich doch ein Pünktchen abziehen, wegen der Zeitsetzung und des Schreibstils. Dennoch gebe ich guten Herzens eine Leseempfehlung für jeden Liebhaber von „Real-Life“-Jugendbüchern.

4 von 5



Vielen Dank an den Heyne-Verlag für dieses tolle Rezensionsexemplar!

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