Buchrezension

[Rezension] – „Schoßgebete“ – Charlotte Roche

August 7, 2013

 

Titel: Schoßgebete
Autor: Charlotte Roche
Verlag: Piper
Seitenzahl: 282
Originaltitel: Schßgebete

Klappentext:

In ihrem Millionenbestseller »Feuchtgebiete« bewies Charlotte Roche
neben drastischer Offenheit auch Sensibilität und ungestümen Witz.
»Schoßgebete« widmet sich einem unserer letzten Tabus: dem ehelichen
Sex. Und der Frage, wie ein Paar es schafft, für immer
zusammenzubleiben. Am liebsten tagsüber und Fenster zu wegen der
Nachbarn. So mag es Elizabeth. Ihr Mann macht die Heizdecken auf dem
Bett an, dann kann’s losgehen. Sie fährt sofort mit der Hand rein in
Georgs XXL-Yogahose. Und ab hier betrügt sie ihre Männer hassende
Mutter, die ihr beibringen wollte, dass Sex etwas Schlechtes sei. Hat
aber nicht geklappt, Glück für Elizabeth, Glück für Georg. Aber Sex ist
ja nicht alles, es gibt auch noch das Essenkochen für ihre Tochter Liza,
und es gibt den Exmann, Lizas Vater. Keine geringe Rolle spielen auch
ihre Ängste und ihre schrecklichen Eltern. Wobei diese Themen für
Elizabeth seit dem Unfall immer zusammengehören. – »Schoßgebete« erzählt
von Ehe und Familie wie kein Roman zuvor. Radikal offen, selbstbewusst
und voller grimmigem Humor ist es die Geschichte einer so
unerschrockenen wie verletzlichen jungen Frau. (Quelle: Verlag)

Meine Sicht auf das Buch:
Schonungslos ehrlich. Schwieriger Schreibstil. Denkanstoss.
Das sind die ersten drei Kurzbeschreibungen die mir einfallen wenn ich das Buch beschreiben müsste.

Es geht um Elizabeth Kiehl, Mutter, Selbstständig und Psyche kaputt. Durch einen schweren Schickalsschlag in der Familie, wird ihre geglaubte heile Welt zerstört, und auf einmal sieht sie ihr Leben aus einem anderen Blickwinkel, einen düsteren Blickwinkel. Es scheint fast als läge ihr gesamtes Leben in Scherben, und obendrein kommt auch noch ein Kind, aber zum Glück dauert es nicht lange bis ihr Georg da ist. Ihr Leben ist von da an gezeichnet von Therapie, Umweltdenken, Kind versorgen und Sex.

Es ist schon faszinierend wie Elizabeth Kiehl von ihrem Leben berichtet, insgesamt werden 3 Tage im Leben der jungen Frau beschrieben. Wie schon oben erwähnt ist der Schreibstil sehr eigenwillig, er erinenrt an das Gedankenwirrwarr, denn wir täglich im inneren Monolog mit uns selbst halten. Die Geschichte selbst ist faszinierend, aber sehr speziell. Vor allem werden Themen angesprochen (wer Feuchtgebiete kennt weis was ich meine), die man selbst niemals laut aussprechen würde, aber man ertappt sich doch dabei, dass man bereits selbst daran gedacht hat.

Mein Fazit:

Es ist schwer ob man das Buch empfehlen soll oder nicht, mir selbst hat es Spaß gemacht im Kopf von Elizabeth reinzulesen. Es sei jedoch jeder gewarnt, dass es nicht nur heile Welt gibt.
Wer mit dem doch sehr besonderen Schreibstil klar kommt und ein Buch lesen will, welches uns die Psyche einer tief verletzten Frau zeigt ist hier genau richtig.

 

4 von 5 Punkte

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  1. Spannend, dass du Feuchtgebiete nicht so toll fandest und Schoßgebete für dich irgendwo besser ist.
    Ich empfand es ganz andersherum. Schoßgebete hat mich mit der Hintergrundgeschichte und der Vergangenheit, immer wieder zurück in die Vergangenheit, total genervt. Man kann beim Lesen so viel vorausahnen und rafft etwas, aber die Autorin wiederholt es dann doch noch einmal.
    Aber hey: Viele Meinungen zu einem Buch machen das Ganze spannend!

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