Titel: Liebe ist wie Drachensteigen
Autor: Ashley Herring Blake
Seitenzahl: 336
Verlag: Magellan-Verlag
Originaltitel: Suffer Love
Übersetzerin: Birgit Salzmann
Seit gefühlt 5 Minuten versuche ich in Worte zu fassen, wie mir dieses Buch gefallen hat. Es fällt mir schwer, nicht etwa weil das Buch schlecht war, es war grandios, sondern eher, weil ich die Gefühle die ich beim Lesen hatte, nur schwer in Worte fassen kann.
Das liegt vor allem an unserer weiblichen Protagonistin Hadley, die mich durch ihren Charakter und ihre Gedanken sehr berührt hat. Sie ist Einzelkind und lebt mit ihren Eltern zusammen, und bis zum letzten April war ihre Welt auch noch vollkommen in Ordnung. Doch dann platzt die Bombe, und sie muss feststellen, dass vor allem ihre Vater sie hintergenagen und ihre Familie kaputt gemacht hat. Mit ihren 17 Jahren muss sie nun versuchen alleine klar zu kommen, denn ihrem Vater kann und will sie nicht mehr trauen, und ihre Mutter lebt nur noch für die Arbeit. Es tat mir beim Lesen so weh, zu erleben, wie Hadley sich selbst Stück für Stück aufgibt und verliert. Nur ihre beste Freundin Kat ist ihr geblieben und versucht eine Stütze zu sein.
Unser männliche Protagonist Sam ist mehr gefühlsbetont, auch wenn er es selbst abstreiten würde. Auch in seiner Familie ist nichts mehr wie es vorher war, doch im Gegensatz zu Hadley, hat er eine kleine Schwester, für die er die Fassade aufrecht erhält und alles macht. Der Vater hat sie im vergangenen Jahr verlassen, und seiner Mutter traut er, seit ihrer Affäre die die Familie zerstört hat, nicht mehr. Dank eines Schulprojekts muss er mit Hadley zusammen arbeiten, und es scheint als hätten zwei Seelen sich gefunden, die einfach zusammen gehören. Doch leider kommt es meist anders als man denkt und eine riesige Lüge steht zwischen ihnen, und nur Sam kann Klarheit schaffen.
Die Dynamik innerhalb der Geschichte liegt vor allem darin, dass Sam mehr weiß als Hadley. Er redet aber nicht mit Hadley darüber, sondern frisst es in sich hinein, während die Gefühle füreinander immer größer werden. Gebündelt mit der freundschaftlichen Geschichte zwischen Hadley und Sams Schwester Livy gewinnt das gesamte Gerüst aus Gefühlen und Lügen immer mehr an Bedeutung, und man wartet als Leser regelrecht darauf, dass die Bombe platzt. Gleichzeitig wünscht man sich aber so sehr, dass alles gut ausgeht, denn niemand der Protagonisten hat es verdient verletzt zu werden. Ich habe auf jeder Seite mitgebangt, und gehofft, und am Ende, bei einer wirklich schmerzlichen Szene, als Hadley bewusst wird, wie alles zusammenhängt die ein oder andere Träne vergossen.
Die Geschichte wird, wie ihr vielleicht schon ahnen könnt, aus zwei Sichten erzählt. Ich mag solche Perspektivewechsel in Contemporary-Romane immer sehr, weil dadurch der Leser einen breiteren Blick bekommt, und man mit den Protagonisten noch mehr mitfiebert, denn man kennt die gesamte Wahrheit. Zudem ist der Schreibstil, und natürlich die Übersetzung, wirklich sehr angenehm, und die Sprache entsprechend für ein Jugendbuch. Es wird nichts übertrieben, aber auch nichts beschönt, man hat beim Lesen immer das Gefühl, es wurde tatsächlich die Sicht einer 17-Jährigen eingenommen.
Das Ende war dann tatsächlich auch realistisch, und hat mich nochmal sehr berührt. Ich bin persönlich ein richtiger Fan der Geschichte geworden, und wie bei jedem guten Buch, dass mich bezaubern kann, frage ich mich, was wohl nach dem letzten Satz im Buch mit den Charaktern passiert.
Fazit:
Haltet die Taschentücher bereit, dieses Buch hat selbst mich zu Tränen gerührt. Die Geschichte von Sam und Hadley ist voll von Gefühlen, Worten und Lügen. Mit jeder Seite wächst die Spannung, und man ist gefesselt bis zum letzten Wort. Von mir gibt es nicht nur eine Leseempfehlung, sondern auch den Stempel „Lieblingsbuch“.
Vielen Dank an den Magellan-Verlag für dieses wundervolle Rezensionsexemplar!
Ach Sandra, das klingt einfach richtig schön! Ich freu mich dass es dir so gefallen hat und muss das Buch jetzt auf meine Wunschliste setzen. 🙂
Allerliebste Grüße, Sandy ❤