Titel: Secrets – Was Kassy wusste Autor: Lara de Simone Seitenzahl: 240 Verlag: Oetinger 34 |
Klappentext:
Seit Maries Tod hat Kassy panische Angst. Nachts schreckt sie immer wieder aus ihren Albträumen hoch. Jemand verfolgt sie. Eine dunkle Gestalt lauert vor ihrem Fenster. Kassy muss herausfinden, was an den Klippen geschehen ist. Wer hat Marie ermordet? Und wird sie die Nächste sein? (Quelle: Verlag)
Meine Meinung:
Knapp ein halbes Jahr habe ich auf dieses Finale gewartet. Endlich erfahren wir, wie es zu Maries Tod gekommen ist. Was genau damals an der Klippe passiert, wie konnte Marie fallen? Ich war unglaublich gespannt auf die Auflösung.
Dieser Band ist, entsprechend dem Projekt, von einer dritten Autorin und aus der Sicht einer dritten Person geschrieben. Lara de Simone verleiht Kassy eine Stimme, und endlich erfahren wir, wie sie die schicksalhafte Nacht erlebt hat. Kassy war mir in den vorherigen Bänden nicht all zu sympathisch, was aber vor allem an ihrer draufgängerischen Art lag. Nun haben wir die Möglichkeit Kassys Gedanken und Gefühle mitzuerleben, wodurch sie viel menschlicher und realer wird.
Ich muss gestehen, dass ich Kassy tatsächlich mit diesem Band in mein Herz geschlossen habe. Die vorherigen Blickwinkel, Emmas und Maries, waren vor allem fokussiert auf Kassy Lässigkeit mit Problemen und dem Leben allgemein umzugehen. Doch nimmt Kassy genauer unter die Lupe erkennt man, dass sie viel mehr Schichten aufweist als bisher bekannt. Es ist zwar leicht klischeehaft, aber auf sie trifft der Spruch „Harte Schale, weicher Kern“ absolut zu. Das Zusammenleben mit ihrer Mutter ist durch die Arbeit der beiden stark geprägt, dennoch ist die Wärme zwischen Ihnen immer zu spüren. Zudem wird klar, dass Kassy viel mehr für ihre Mutter macht, als bisher bekannt. Als plötzlich Jan in Kassys Leben tritt, ist auch sie nicht mehr sicher, wie ihre Gefühle aussehen.
Inhaltich war ich bis ungefähr zur Mitte des Buches sehr gespannt, was passieren wird. Dann jedoch, mit einem Schlag, drehte sich meine Lesestimmung, denn jegliche Spannung verpuffte und die letzten 100 Seiten hatten kaum noch Reiz für mich. Ich finde es persönlich ungünstig gewählt, die Auflösung des großen Geheimnisses bereits in der Mitte zu nennen, wenn doch noch genügend Potenzial für Spekulationen und Verdacht da war. Dadurch war die Motivation weiter zu lesen nicht zu hundertProzent gegeben, denn was konnte sollte mich jetzt noch an das Buch binden?
Positiv aufgefallen ist mir der Schreibstil der Autorin, der leicht und entspannt wirkte. Aber auch dieser Umstand konnte die Spannung nicht mehr retten. Am Ende gab es dann noch ein kleines Highlight, was jedoch keinerlei Auswirkung auf den Schluss der Reihe hatte. Ich hatte hier mir viel mehr erhofft, beziehungsweise gewünscht, die Ereignisse im Buch hätten eine andere Reihenfolge gehabt.
Fazit:
Das Finale der Reihe fing positiv an, mit einem neuem interessanten Blickwinkel, flaute dann aber in der Mitte ab, mit einer, nach meinem Geschmack, viel zu frühen Auflösung. Dadurch verpuffte der Spannungsbogen, was auch eine wirklich toll in Szene gesetzte Kassy nicht mehr herausholen konnte. Schade, ich denke mit einer anderen Ereigniskette hätte man mehr herausholen können.
Vielen Dank an den Oetinger-Verlag für die Bereistellung des Rezensionsexemplars!