Buchrezension

[Rezension] Nationalstrasse – Jaroslav Rudis

Mai 7, 2016

Titel: Nationalstrasse
Autor: Jaroslav Rudis
Seitenzahl: 159
Verlag: Luchterhand
Originaltitel: Narodni Trida

Worum gehts?
Vandam war dabei, als die Samtene Revolution los ging, er war ganz vorne dabei auf der Nationalstrasse an jenem Tag im November 1989, doch nun 25 Jahre später ist Vandam immer noch in der selben Plattenbausiedlung, und erzählt jedem der es hören will seine Geschichte. Was ist passiert an jenem Abend in Prag?
Meine Meinung:
Dieses Buch ist das Monatsbuch des Leseclubs an dem ich jeden Monat teilnehme. Ich hatte keinerlei Vorstellung was mich bei diesem Buch erwarten würde, da weder Klappentext noch Cover aussagekräftig genug waren.
Bereits nach den ersten Seiten war mir klar, dass ich den Schreibstil des Autors nicht wirklich ansprechend finde. Natürlich ist es mal was anderes und hebt sich ab von den gängigen Methoden des Schreibens, aber diese mehrfach Aufzählungen und immer wieder gleichen Kapitelanfänge haben mich die Augen rollen lassen. Zudem gibt es in diesem Buch keine direkte Rede, außer in einem Kapitel, alles andere ist indirekte Rede was ich beim Lesen immer sehr anstrengend finde.
Selbst der Protagonist war mir unsymphatisch, was ich in diesem Fall aber nicht schlimm finde, denn er schien mir extra so angelegt vom Autor. Eine gescheiterte Existenz die sich darin rühmt, sein Viertel zu beschützen, sonst aber nur Niederlagen, Verluste und Gewalt vorweisen kann. Ein Protagonist im Stillstand, der damit als Abbild gilt für all die unzufriedenen Menschen in Europa, so zumindest scheint es der Autor angelegt zu haben. Das bewusste hässlich zeichnen des Charakters fand ich mutig und interessant.
Ich habe das Buch deshalb nicht abgebrochen weil es nur 160 Seiten hatte, und ich mir dachte, vielleicht gibt es ja noch ein spannendes Detail am Ende, für das es soch lohnt zu lesen. Und tatsächlich gab es noch ein kleines Detail zum Schluss, aber weder ein Happy End noch ein anderes befriedigendes Ende. 
Fazit:
Sicherlich geht es in dem Roman darum, einen Ausschnit aus einem Leben in den Prager Vorstädten zu zeigen, wo das Leben rau ist, dennoch hätte ich mir mehr von allem gewünscht. Mehr Inhalt, mehr Facetten und mehr Tiefe, mir fehlte irgendwie das entscheidene Detail um einem „Aha“-Moment zu haben. So scheint es eher als würden die Seiten dahin plätschern.





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