Buchrezension

[Rezension] Happy Birthday, Leonard Peacock – Matthew Quick

Dezember 4, 2015

Titel: Happy Birthday, Leonard Peacock
Autor: Matthew Quick
Seitenzahl: 276
Verlag: dtv
Originaltitel: Forgive me, Leonard Peacock

Klappentext:
An seinem 18. Geburtstag packt Leonard Peacock eine Waffe in seinen Rucksack – und ein paar Abschiedsgeschenke für die Menschen, die ihm am meisten bedeuten. Er plant, am Ende dieses Tages nicht nur sich, sondern auch seinen ehemals besten Freund, an dem er sich rächen will, zu erschießen. Und doch wünscht sich Leonard insgeheim ein Zeichen, das ihm Mut machen könnte, trotz allem weiter zu leben. Lohnt es sich durchzuhalten? Oder bedeutet Erwachsenwerden tatsächlich, immer weiter unglücklich zu sein? (Quelle: Verlag)

Meine Meinung: 
Ich glaube dieses Buch, ist mein bisher liebstes Buch von Matthew Quick. Es kommt selten vor, das ich so gefesselt bin, dass ich einfach mal 150 Seiten in 2 Stunden lese, aber ich konnte es einfach nicht weg legen. Es ging nicht, ich war wie im Bann. Wieso das so war, möchte ich euch natürlich auch mitteilen.

Zunächst suggeriert das Cover, der Titel und der Klappentext eine Geschichte die zwingend ein Happy End haben muss. Und so war auch meine Erwartung zunächst gesetzt, man hofft für Leonard einfach auf ein gutes Ende und die Besinnung. Doch schnell wird beim Lesen klar, das Leonard ein Protagonist ist, der so sehr aus dem Leben gegriffen ist, wie es selten vor kommt. Er ist verzweifelt, einsam und haltlos im Leben. Seine Geschichte rührt mich so sehr, wie es selten vor kommt, dabei will er ja diese „böse Tat“ tun, und der Umstand soll uns Leser doch dazu zwingen ihn als das schwarze Schaf zu erkennen. Doch je länger man sich mit Leonard und seiner Geschichte auseinander setzt, desto deutlicher wird, dass er so viel Liebe und Herz zu geben hat, aber einfach niemand da ist, der sein Leuchten empfangen kann. Und so wendet er sich in seiner Verzweiflung zu dieser Schreckensfigur die doch einfach nur missverstanden ist.

Herr Silverman war mich die wichtigste Nebenfigur im Roman. Er ersetzt für Leonard so viel, und zeigt wie wichtig die Rolle einer Bezugsperson im Leben eines Jugendlichen sein kann und auch ist. Dabei ist es vollkommen egal ob es der Lehrer, der Psychologe, der Nachbar oder der eigene Vater ist, wenn man den Halt verliert, braucht jeder Mensch einen Anker. Für Leonard stellt dies Herr Silverman dar, und obwohl er das erkennt, gerät die Situation dennoch außer Kontrolle. Es scheint als könnte nichts und niemand Leonard aufhalten.

Vor allem nicht, seine Mutter, die wohl die herzloseste Protagonistin im Buch war. Für mich, war sie einfach ein Monster, dass nicht in der Lage war ein Kind zu lieben und zu verstehen, um es zu halten und zu retten. Sie war sogar noch viel schlimmer, als Asher Beal, der der Leonards Leben zur Hölle macht.

Das Ende, was sich fast 70 Seiten dauert hat mich so sehr berührt und mitgenommen. Meine Hände waren ganz kalt vor Aufregung, so sehr habe ich mit Leonard mitgefiebert und gehofft, dass er doch sein Happy End bekommt. Schlussendlich schafft es Matthew Quick ein Ende zu schreiben welches einfach passt, auch wenn es nicht rosa-rot glitzert.



Fazit:
Eine Geschichte die mich berührt hat und mit vielen Gedanken zurück lässt. Matthew Quick hat erneut bewiesen, dass er am Puls der Zeit ein Werk schafft, das an Aktualität nicht so schnell verlieren wird. Selten wurden die Probleme und Ängste eines Jugendlichen so realistisch und ohne rosa Tüll dargestellt.

5 von 5

Vielen Dank an den dtv für dieses tolle Rezensionsexemplar!

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  1. Seit Wochen möchte ich dir schon ein Kommentar zu dieser zauberhaften Rezension da lassen. Du hast mich damit sehr mitgenommen und ich glaube, die Geschichte ist genau das Richtige für mich. Traurig schön…
    Dankesehr für den tollen Tipp. <3

    Liebste Grüße,
    Franzi

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