Titel: Der Ruf der Wildnis
Autor: Jack London
Seitenzahl: 160
Verlag: dtv
Originaltitel: The Call of the Wild
Klappentext:
Jack Londons 1903 erschienener Abenteuerroman, der die Zeit des Goldrauschs beschreibt, gilt als eines seiner besten Werke. Es ist die Geschichte von Buck, einer Mischung aus Bernhardiner und Schlittenhund, der menschlicher Brutalität und Gewalt ausgesetzt ist und erst durch den Goldgräber Jack Thornton Güte und Freundlichkeit kennenlernt: ein eindrucksvolles Plädoyer für Menschlichkeit und Nächstenliebe und ein spannendes Abenteuer, das bis zur letzten Seite fesselt. (Quelle: Verlag)
Meine Meinung:
Ganz spontan fand dieses Buch seinen Weg zu mir, eher durch Zufall im Buchladen entdeckt, vom Klappentext angetan und von der Neuübersetzung überzeugt musste ich einfach in diesen Klassiker reinlesen.
Was den Leser erwartet ist die raue, goldgieriege Wildnis des Nordens zur Jahrhundertwende zum 1900. Buck, aus dessen Sicht die gesamte Geschichte erzählt wird, wächst als Hüterhund im warmen angenehmen Kalifornien auf und wird nur durch eine Verkettung von Schicksalschlägen aus seiner Familie gerissen und in den Norden verkauft. Was er dort erlebt ist wirklich grausam und dennoch so wahr und real, für Hundeliebhaber ist dieses Buch wirklich ein Schlag in die Magengrube, denn Jack London fängt brutal und ehrlich ein, wie gemein die Menschen den Hund vor so wenigen Jahren noch behandelt haben.
Diese schonungslose Ehrlichkeit und vor allem der unglaubliche gute Schreibstil machen das Buch zu etwas besonderen. Denn obwohl wir die ganze Zeit alles aus Bucks Sicht erleben ist es nicht so als würde der Hund „reden“, es ist viel mehr so, dass wir ungeschont seinen gesamten Gefühle und Empfindungen sowie Gedanken hören und erfahren. Diese kalte und triste Welt aus der Sicht eines wirklich sehr realen Hundes beschrieben, schnellt wird dann klar, wieso dieses Buch ein zeitloser Klassiker geworden ist, und auch heute noch gern gelesen wird.
Auch wenn der Roman kurz ist, und von seiner kurzlebigen Spannung lebt und am Ende nur kleine Wendungen und Überraschungen bereit hält, prägt sich für den Leser dennoch vor allem Buck und sein unglaublich starker Wille des Überlebens ein. Natürlich spielt der Autor mit Interpretationen, denn Buck ist letztendlich ein unterdrücktes Lebewesen in einer geldgierigen Welt, so wie viele andere Lebenswesen. Auch wenn dies direkt von Anfang an klar ist, und man die offene Kritik sieht, bleibt eine wunderbare Geschichte mit einem fast perfekten Ende.
Fazit:
Ein tolles Buch was nicht ohne Grund als Klassiker gilt, und vor allem durch den Schreibstil und die Sicht überzeugt. Schade finde ich, dass die vielen Abenteuer von Buck nur kurz angeschnitten und nicht weiter ausgearbetiet wurden, dennoch bleibt eine Abenteuergeschichte mit Hass und Herz.
4 von 5
Hey 🙂
Tolle Rezension! Ich selbst habe das Buch schon mehrere Male gelesen und war schlichtweg begeistert!
Seinen Roman „Wolfsblut" kann ich dir aber auch sehr empfehlen. Also, eigentlich kann man mit Jack London nicht wirklich was falsch machen.^^
Noch eine kleine Anmerkung: Buck ist eine Mischung aus Bernhardiner und Schottischem Hirtehund (Collie), wenn ich mich recht entsinne 😉
Viele Grüße 🙂