Buchrezension

[Rezension] Es wird keine Helden geben – Anna Seidl

Februar 26, 2014

Titel: Es wird keine Helden geben
Autor: Anna Seidl
Verlag: Oetinger
Seitenzahl: 251
Orignaltitel: Es wird keine Helden geben

Klappentext:

Berührend, fesselnd, unfassbar: Wenn nichts mehr
ist, wie es war. Kurz, nachdem es zur Pause geläutet hat, hört Miriam
einen Schuss. Zunächst versteht niemand, was eigentlich passiert ist,
aber dann herrschen Chaos und nackte Angst. Matias, ein Schüler aus
ihrer Parallelklasse, schießt um sich. Auch Miriams Freund Tobi wird
tödlich getroffen. Miriam überlebt – aber sie fragt sich, ob das Leben
ohne Tobi und mit den ständig wiederkehrenden Albträumen überhaupt noch
einen Sinn hat. Waren sie und ihre Mitschüler Schuld an der Katastrophe? (Quelle: Verlag)

Meine Meinung:

Zunächst muss ich sagen, dass mich das Cover nicht so sehr anspricht, irgendwie fehlt mir da das kleine Highlight, aber vermutlich passt es so besser zum Inhalt.
„Wenn die Stille dir das Leben rettet, definierst du neu, was laut und was leise ist.“ (S.14)
Miriam ist eine typische 15-Jährige Schülerin, blond, schlank und immer gut gekleidet mit guter Laune. Sie ist in der 9.Klasse und total gefrustet wegen der Lateinaufgaben und weil eben Montag ist, doch durch zwei Schüsse „Bumm. Bumm.“ ändert sich alles. Danach ist für alles anders. Sie muss lernen damit zu leben, und sie weis das ihr dabei niemand helfen kann, weil niemand mehr da ist von vorher, alle haben sich verändert, abwendet oder sind einfach weg. Diese aufkommende Stille ist alles was bleibt.
„Das Leben ist schwer. Weil du manchmal dabei stirbst. Und dann wirst du ein kompletter neuer Mensch. Ein Mensch der dir selbst völlig fremd ist. Ein Mensch, den du noch nicht mal selbst ausstehen kannst.“ (S.32)
Auf einmal tritt auch ihre Mom wieder ins Leben, nach vielen Jahren kehrt sie wieder nach Hause, und an die Stelle wo so viele geliebten Menschen verschwinden, taucht dieser längst „gehasster“ Mensch einfach auf und verlangt Aufmerksamkeit, etwas was Miriam viel lieber an Tobi abgeben würde. Tobi, dass ist Miriam’s erster Freund, ihre erste große Liebe, und sie musste dabei zu sehen wie er stirbt, wie er sie anblickt. 
„Die Welt hört sich jetzt ganz anders an. Lauter. Gefährlicher.  Trauriger. Die Welt fühlt sich jetzt ganz anders an. Kälter. Hoffnungsvoller. Rauer.“ (S. 160)
Was für eine bewegende Geschichte, zunächst war ich skeptisch, wie man ein solches Thema verarbeiten kann, was mich bei der Story erwartet. Aber ich wurde auf keiner Seite enttäuscht, die Geschichte fließt ruhig voran, es gibt selten Wendungen, eher viele Einblicke in Miriams Gedanken- und Gefühlswelt. Es handelt sich nicht um den klassischen Aufbau eines Dramas, mit Höhepunkt und Wendepunkt. Ab und an entführt uns die Autorin in die Vergangenheit vor dem Amoklauf, dann erfahren wie wie Miriam früher war, wie ihr Leben davor aussah. 
Einzig der Schreibstil hat mich nicht so sehr begeistert, ich fand es wurde zu oft immer wieder die selben Gedanken von Miriam gespiegelt, natürlich drehen sich die Gedanken im Kreis, aber ich finde das hätte man etwas besser verpacken können.
Zum Schluss möchte ich noch positiv erwähnen, dass es wirklich viele tolle Textstellen/Zitate im Buch gibt die zum Nachdenken anreden. Die Schönsten habe ich in meine Rezension mit eingebaut.
„Alles Wachsen ist ein Sterben,
jedes Werden ein Vergehen.
Alles Lassen ein Erleben,
jeder Tod ein Auferstehen.“
(S. 173)
Fazit:
Ein wirklich gelungener Debütroman einer tollen Autorin von der man sicherlich noch hören wird. Ein anrührender Roman mit einem aufwühlendem Thema, der gut verpackt wurde, dem aber noch der Feinschliff fehlt.
„Manchmal braucht man keine Worte, um sich zu unterhalten. Manchmal sagt die Stille mehr als tausend Worte.“ (S. 37)

4 von 5

Vielen Dank an den 
für dieses tolle Buch

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  1. Ich habe ja schon viele Rezensionen zu diesen Buch gelesen, aber deine gehört definitiv zu den besten 🙂 Ich habe das Buch auch noch auf meinem SuB liegen… mal schauen wann ich mich diesem Exemplar widme 😉
    GLG Nadine

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