Titel: Someone Else
Autorin: Laura Kneidl
Seitenzahl: 415
Verlag: Lyx
Cassie und Auri sind eigentlich nur WG-Freunde, doch bereits im vorherigen Band „Someone New“ war ein Knistern zwischen den Beiden zu spüren. Doch sollte meine eine so tiefe und schöne Freundschaft riskieren? Für eine Beziehung, die dann eventuell nicht klappt? Ob Cassie wohl über ihren Schatten springen kann?
Eigentlich ist „Someone Else“ ein zweiter Band, doch man kann ganz problemlos ohne „Someone New“ zu kennen, auch mit diesem Teil der Reihe starten. Cassie und Auris Geschichte steht ganz selbstständig für sich und sorgt auf jeden Fall für tolle Lesestunden. Auri und Cassie könnten nämlich eigentlich nicht unterschiedlicher sein. Während Auri der Football-Star, inklusive Instagram-Account, ist und sich gern und viel mit seinen Freunden trifft. Cassie hingegen hat nur wenige, dafür sehr enge Freunde, und verbringt einen Abend lieber in Ruhe daheim, um an Cosplays zu arbeiten oder in „Der Herr der Ringe“ zu schmökern.
Trotz dieser Unterschiede, oder vielleicht auch gerade deshalb, wächst eine Freundschaft zwischen den beiden, die sie dann sogar zu einem gemeinsamen Hobby führt: LARP (Live Action Role Playing). Es ist toll zu sehen, wie eng und intensiv diese Freundschaft ist, wie sie sich gegenseitig immer mehr anvertrauen und so eigentlich zum wichtigsten Menschen im Leben des jeweiligen Anderen werden. Umso wertvoller diese Verbindung wird, um so unsicherer ist Cassie, ob sie diese für eine Beziehung opfern bzw. aufs Spiel setzen will. Und ich finde diese Zweifel absolut authentisch, denn auch wenn sie mehr Gefühle für Auri entwickelt ist ihr die Tragweite dessen die ganze Zeit bewusst, das hat Cassie in meinen Augen noch liebevoller gemacht.
Das es dann natürlich einiges an Trubel gibt und Auri irgendwie seltsame Anwandlungen hat, weshalb zeitweise nicht nur eine eventuelle Beziehung, sondern auch die Freundschaft, gefährdet ist, hat die Geschichte spannender gestaltetet. Dennoch bleibt das Buch in ruhigen Fahrwassern und kommt ganz ohne riesige Dramen und Übertreibungen in Liebesdingen aus. Ich persönlich mochte diesen Umstand, weil es damit „Someone Else“ zu einer schönen entspannenden Lektüre macht, die ihre Höhen und Tiefen hat. Und obwohl mir vieles gefallen hat, gab es doch einen Punkt, der mich wirklich gestört hat. Ich hatte das Gefühl, teilweise wollte die Autorin zu viele „instagramable“ Momente einbauen. Es gab einfach zu viele, kleine Momente, die für Fangirls ganz toll sind, aber in der Summe übertrieben wirken. Dem Lesefluss, und das muss ich dem zugute halten, hat dies nur geringfügig stört.
Fazit:
„Someone Else“ ist eine ruhige, spannende und liebevolle Geschichte über zwei Menschen, die nicht wissen, ob aus einer tiefgründigen Freundschaft einfach so Liebe entstehen kann. Laura Kneidl hat diese Thematik wunderbar aufgefasst und Cassie und Auri darin aufblühen lassen. Ob die beiden am Ende zusammen kommen, will ich natürlich nicht verraten, aber der Griff zum Buch lohnt sich auf jeden Fall.