Buchrezension

[Rezension] Fast schon bühnenreif – Lisa Rosinsky

Juli 1, 2019

Titel: Fast schon bühnenreif
Autor: Lisa Rosinsky
Seitenzahl: 320
Verlag: Magellan
Originaltitel: Inevitable and Only
Übersetzer: Jessika Komina, Sandra Knuffinke

Vielen Dank an den Magellan-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

Cadies Leben läuft total rund, mit ihrem Vater teilt sie die Leidenschaft für Shakespeare, ihre Mutter geht als Direktorin in der Arbeit auf und sie hat das Gefühl, als würde sie ihrem Schwarm näherkommen. Da taucht aus heiterem Himmel eine Halbschwester auf, und mit Elisabeth gerät Cadies heile Welt ins Schwanken.

Die 15-jährige Cadie plagt sich mit den typischen Jugendproblemen herum, sie hat einen Schwarm, in dessen Nähe ihr warm wird und dennoch kann sie ihn einfach nicht ansprechen. Mit dem Eintritt und die Theater-Gruppe kann sie ihre Leidenschaft für Shakespeare auch auf der Bühne Ausdruck verleihen. Natürlich hat sie auch zickige Momente und kann eben nicht verstehen, wieso manche Entscheidungen notwendig sind. Ich glaube das gehört für Jugendliche dazu, dass man auch mal egoistisch ist, dennoch hatte ich mit einem Punkt ein kleines Problem, aber dazu gleich mehr.

Neben Cadie ist da auch noch Elisabeth, und sie hat in dieser Story mein ganzes Mitleid erhalten. Sie wächst ohne Vater auf, ihre Mutter arbeitet hart, um sich und ihre Tochter durchzubekommen, und dann stirbt sie. Und Elisabeth steht komplett alleine da, doch statt in der staatlichen Sozialhilfe zu landen, erfährt sie endlich, wer ihr Vater ist und soll zu ihm ziehen. Manchmal hätte ich mir gewünscht, man hätte das ein oder andere Kapitel aus Elisabeths Sicht gehabt, denn ihre Geschichte war wirklich tragisch und hat mich berührt. Cadie hingegen, und das ist der Punkt, der mir nicht so gefallen hat, versteht nicht, wie schlecht es Elisabeth geht und sieht in ihr eine Konkurrentin, natürlich kann das am Anfang so sein, weil man diesen Menschen nur als Eindringling wahrnimmt. Dennoch dauert es meines Erachtens zu lange bis Cadie endlich versteht, dass auch Elisabeth leidet und ihr Leben fiel schwerer von dieser Situation betroffen ist. 

Toll fand ich die Szenen in der Theater-Gruppe und wie Cadie sich dort einbindet und aufgeht in dieser Tätigkeit. Hier war sie, meines Erachtens, eine ganz andere Cadie als zuhause. Das Theater, die Worte und die Gefühle, berühren etwas in ihr, und letztendlich ist es auch diese Leidenschaft, die sie mit ihrem Vater verbindet. Insgesamt ist das Thema Familie ganz groß in diesem Buch, und das fand ich toll. Die Autorin hat hier wirklich eine berührende Familiengeschichte aus Sicht einer Jugendlichen geschrieben und dabei die richtigen Worte gefunden.

Fazit:

„Fast schon bühnenreif“ ist eine rührende, witzige und spannende Geschichte über eine Familie, die schwierige Zeiten durchmachen und aus ihnen lernen muss. Und das alles aus Sicht einer Jugendlichen, die selbst mit ihren Gefühlen und Gedanken kämpft.

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  1. Huhu Sandra,

    ehrlich gesagt, war Elisabeth jetzt nicht immer der Engel auf Erden. Sie hat viel durchgemacht und einen großen Verlust erlitten, aber sie weiß, was sie will.
    Cadys Reaktion war für mich sehr gut nachvollziehbar, schon allein, weil ihre Eltern mit der Situation nicht zurecht kamen, wie soll sie dann damit zurecht kommen?
    Ich mochte die Geschichte sehr, wirklich – dann noch dieser Hippie-Familienalltag, grandios.

    Liebe Grüße
    Tina

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