Titel: Odinskind – Die Rabenringe
Autor: Siri Pettersen
Seitenzahl: 656
Verlag: Arctis Verlag
Originaltitel: Odinsbarn
Übersetzer: Dagmar Mißfeldt & Dagmar Lendt
In Ymsland brodelt es, mit den nahenden Ereignissen verdeutlicht sich Hirkas Verdacht. Sie ist keine Ymsländerin, sondern ein Odinskind. Was genau das bedeutet ist ihr selbst noch gar nicht bewusst, doch darüber nachzudenken wird nicht möglich sein, denn die Zeit läuft ihr davon.
Alles beginnt mit einer kleinen Rückblende, bei der wir als Leser erfahren, wie Hirka gefunden wird. Und damit macht Siri Pettersen schon deutlich, dass diese Reihe nichts für schwache Nerven ist. Immer wieder musste ich feststellen, dass Szenen mich nicht kalt ließen, sie erschütterten mich. Aber natürlich soll das jetzt niemanden davon abhalten, zu dem Buch zu greifen, denn es gibt jede Menge tolle Dinge zu entdecken.
Fangen wir mir Hirka an, sie bereits etwas ganz besonderes, weil sie keine besonderen Fähigkeiten hat. Im Worl-Buildung von Ymsland ist vorgesehen, dass jeder Ymsländer die Gabe besitzt. Diese Gabe kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein und gibt demjenigen die Möglichkeit andere zu „Umarmen“ also sich innen auf Ebene der Gabe zu nähern. Außerdem wird im Buch deutlich, dass die Gabe im Kampf und im Alltag sehr wichtig ist. Wer die Gabe nicht besitzt, und das kommt so gut wie nie vor, ist erdblind. In dem Siri Pettersen Hirka als gabenlos in ihre Fantasywelt setzt, schafft sie das Gegenteil vom gängigen Heldenreise-Modell, nämlichen einen Helden, der nicht wegen seiner besonderen Fähigkeiten gerufen wird.
Neben Hirka gibt es noch jede Menge andere interessante Charakter, vor allem zwei davon will ich hier noch einmal näher vorstellen. Da wäre zum einem Rime, ein Kindheitsfreund von Hirka, der sich scheinbar der Leibgarde angeschlossen hat, und somit sein Erbe ausschlägt. Für Hirka wirkt es so, als hätten die beiden sich entfremdet in den letzten Jahren, aber natürlich kreuzen sich ihre Wege immer wieder in „Odinskind“. Für mich war Rime mehr als nur ein Sidekick für Hirka, er war eine handlungstragende Figur mit spannenden Fähigkeiten und einer ebenso tragischen Geschichte. Aber natürlich hält die Welt von „Odinskind“ nicht nur gute Menschen bereit. Mit Urd hat Siri Pettersen eine Figur geschaffen, welche ich wirklich hasse. Schon lange nicht mehr, hat mich eine Figur so sehr dazu gebracht das Buch aus der Hand zu legen, weil sie mich so wütend gemacht hat. Urd ist in dieser Hinsicht ein wirklich interessanter Charakter, aber er macht den Leser sauer und sorgt für einige schauerliche Momente.
Wie für jeden Fantasy-Epos üblich, hat auch Siri Pettersen viel Zeit in das World-Building gesteckt. Damit meine ich nicht nur die Welt an sich, für die es übrigens im Buch eine Karte gibt, sondern auch die Menschen die si bewohnen und die geheimnisvollen Rabenringe. Nach einem kleinen Schubs in die Welt, und nachdem man sich zusammen mit Hirka orientiert hat, ist man total fasziniert von ihr. Es gibt nur eine Kleinigkeit, die mich gestört hat, nämlich die Tatsache, dass am Anfang der Kapitel nicht deutlich wurde, wer der Erzähler ist. Das führte das ein oder andere Mal zu leichter Verwirrung meinerseits.
Fazit:
Ein nordische Fantasy-Saga betritt die Bühne und überzeugt von Anfang bis Ende. Sowohl die Protagonistin, die gänzlich ohne besondere Fähigkeiten in einer Welt lebt, in der jeder etwas Besonderes ist, als auch die Welt selbst, konnten mich in ihren Bann ziehen. Das Buch wegzulegen fiel mir unheimlich schwer, und ich freue mich bereits auf den nächsten Band.
Liebe Sandra,
dein Schwärmen für die nordischen Dinge des Lebens hat sich in diesem Buch wiedergefunden. Es klingt ziemlich umfangreich und für jemanden wie mich sind sämtliche Namen ziemlich gewöhnungsbedürftig, jedoch gefällt mir die Thematik der „verkehrten Heldenreise“ (um es mal so auszudrücken) ganz gut.
Liebe Grüße
Tina