Titel: Der Prozeß
Autor: Franz Kafka
Seitenzahl: 282
Verlag: Suhrkamp
Klappentext:
„Jemand mußte Josef K. verleumdet haben, denn ohne daß er etwas Böses getan hätte, wurde er eines Morgens verhaftet.“
So beginnt die Geschichte des Josef K., dem an seinem 30. Geburtstag von einer mysteriösen Behörde der Prozeß gemacht werden soll. Und je mehr der Bankbeamte seine Unschuld verteidigen will, um so tiefer sinkt er ins Gestrüpp undurchschaubarer Gesetze und menschlicher Verwirrungen. Josef K. muß schließlich erkennen, daß der „Sinn dieser großen Organisation, dieser korrupten Bande“, der Sinn dieses geheimnisvollen Prozesses die „Sinnlosigkeit“ ist.
Der Prozeß ist ein großes Werk der Weltliteratur. Die Bedeutung für das 20. Jahrhundert kann nicht überschätzt werden: Denn der Prozeß, den Josef K. über sich ergehen lassen muß, ist auch ein Prozeß, den er – unschuldig-schuldig – sich selbst macht und verlieren muß. (Quelle: Verlag)
Meine Meinung:
Durch unseren Leseclub bin ich auf dieses Buch aufmerksam geworden, für den Monat August war es nämlich die zu lesenden Lektüre und ich war gespannt wie diese berühmte Meisterwerk von Kafka wirklich ist.
Zunächst war ich vom Schreibstil und Aufbau wirklich überrascht, allerdings mehr negativ als positiv, denn es handelt sich um einen reinen Fließtext, egal ob eigentlich grad ein Dialog zwischen zwei Protagonisten läuft oder nicht, der Text wurde ohne Punkt und Komma fortgesetzt. Wo wir bei der zweiten Schwierigkeit wären, die unfassbaren Schachtelsätze die Kafka verwendet, da muss man sich wirklich erstmal rein lesen.
Hat man diese zwei Hürden überwunden, dann erwartet einen die Geschichte von Josef K., der fast immer K. genanntn wird, der eines Morgens aufwacht und verhaftet wird, aber nicht im üblichen Sinne. Er wird zwar darüber unterrichtet, aber mehrpassiert nicht, er kommt in kein Gefängnis oder Besserungsanstalt, stattdessen geht er ganz normal zur Arbeit und wartet nur auf weitere Hinweise zu seinem Prozess. Damit beginnt auch schon das ganze Wirr-Warr aus Handlungssträngen und der Findung des roten Fadens und der Lösung des Problem von Joef K., denn das scheint fast nebensächlich, viel mehr geht es darum wer alles in K.’s Leben eine Rolle spielt oder gespielt hat und etwas mit dem Prozess zu tun hat. Wir erfahren nicht wirklich wieso er angeklagt wird, was mich als Leser etwas frustriert und äußerst fragend zurücklässt.
Die gesamten Umstände im Buch und das Ende konnten mich nicht wirklich überzeugen. Leider ist Kafka tot weshalb wir ihn heute nicht mehr über dieses Werk ausfragen können, interessant fand ichjedoch, dass er eigentlich nie wollte, dass es veröffentlicht wird. Dennoch hat ein naher Freund von ihm die Kapitel des Prozess zusammengefügt und dann nach seinem Ableben der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Man könnte jetzt darüber spekulieren, dass Kafka die Veröffentlich verhindern wollte weil das Werk nicht fertig ist, oder gar weil es zu autobiografisch ist, denn viele Züge des Hauptprotagonisten an Kafka selbst erinnern. Auch meine persönlcihe Interpretation, dass er vieles der erlebten Dinge im Buch nur in einer Art Traumwelt erlebt und nicht in der realen Welt, wird mir Kafka niemals bestätigen können, daher werden es immer nur Ansätze bleiben, reine Spekulationen.
Fazit:
Für mich ist der Prozeß ein unfertiges Werk, das zwar nicht leicht zu lesen ist, aber defintiv interessante Züge mit sich bringt. Dennoch fehlt am Ende einfach eine Art Aufklärung oder ein Kapitel, denn es endet einfach zu barupt und zu viel bleibt offen.
3 von 5
Ich bin sehr gepannt und freue mich über die Rezi. Ich muss nächstes Jahr in der Schule ein Buch von Kafka lesen und ich muss gestehen, dass deine Rezi mich ein bisschen eingeschüchert hat 😀
Liebst, Emme ♥