Buchrezension

[Rezension] That’s not my Name – Megan Lally

April 26, 2025


Titel: Thats not my Name

Autorin: Megan Lally
Seitenzahl: 304
Verlag: Carlsen
Übersetzerin: Stefanie Frida Lemke

Vielen Dank an den Carlsen-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

 

Ein Mädchen erwacht mit starken Schmerzen und ohne jegliche Erinnerung im Straßengraben. Ohne Orientierung landet sie auf einer Polizeiwache, wo plötzlich ein Mann auftaucht: ihr Vater. Er kennt ihren Namen und ihre Vergangenheit. Also geht sie mit ihm mit, doch irgendwas stimmt nicht. Parallel dazu erlebt Drew seit Wochen seinen Alptraum. Seine Freundin Lola wird vermisst und er ist der Hauptverdächtige. Doch sollte er sie wirklich ermordet haben? Er verwendet lieber seine gesamte Energie darauf, Lola endlich zu finden, auch wenn er damit offenbar allein ist. Kann er Lola finden?

 

Schon ab den ersten Seiten gelingt es Megan Lally, den Lesenden mühelos in die Geschichte hineinzuziehen. Der Schreibstil – unterstützt durch die flüssige deutsche Übersetzung – sorgt für ein kurzweiliges Leseerlebnis, bei dem man kaum merkt, wie schnell die Seiten verfliegen. Durch den direkten Start in die Geschichte, ist man direkt im Geschehen, dabei verlieren wir jedoch nichts an Tiefe, was für einen jede Menge Spannung sorgt und die Handlung perfekt einfängt.

 

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht zweier Protagonisten erzählt, die beide auf ihre Weise faszinieren. Da ist zum einen das „Mädchen“, welches ohne jegliche Erinnerung in einem Straßengraben erwacht. Ihre Perspektive wirkt von Beginn an sehr nahbar und authentisch, sodass man ihr intuitiv vertraut. Man fiebert mit ihr mit, hofft inständig, dass sie sich schnell wieder erinnert und endlich Klarheit über ihre Identität gewinnt, vor allem dann, wenn neue Erinnerungsfetzen über sie hereinbrechen. Besonders beunruhigend ist die Figur des Mannes, der vorgibt, ihr Vater zu sein – seine Rolle bleibt lange Zeit undurchsichtig und sorgt für eine konstante Grundspannung.

 

Auf der anderen Seite gibt es noch Drew, der beschuldigt wird, seine Freundin Lola getötet zu haben – eine junge Frau, die vor wenigen Wochen spurlos verschwunden ist. Anders als bei dem „Mädchen“ fällt es hier schwerer, ihm sofort zu vertrauen. Dennoch ist sein Erzählungsstrang ebenfalls packend und entwickelt sich mit jedem Stück weiter. Auch wenn Zweifel bleiben, möchte man unbedingt wissen, was wirklich passiert ist und wie Drew in das ganze Geschehen verwickelt ist. Natürlich liegt die Vermutung nahe, dass das „Mädchen“ Lola ist, doch kann es wirklich so einfach sein?

 

Beide Figuren durchlaufen im Laufe der Handlung eine starke und glaubhafte Entwicklung. Ihre persönlichen Kämpfe, Ängste und Unsicherheiten machen sie sehr greifbar und sorgen dafür, dass man als Leser emotional tief in die Geschichte eintaucht.

 

 

Fazit:

„That’s Not My Name“ ist ein durch und durch fesselnder Roman, der geschickt Spannung aufbaut, ohne auf blutige oder übertriebene Effekte zurückzugreifen. Wer gerne Thriller liest, die eher auf Psychologie und Atmosphäre setzen als auf explizite Gewalt, wird hier definitiv auf seine Kosten kommen. Für mich war es ein echtes Highlight und ich kann das Buch nur wärmstens weiterempfehlen!

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