Titel: Ravenhall Academy – Verborgene Magie
Autorin: Julia Kuhn
Seitenzahl: 416
Verlag: Carlsen
Vielen Dank an den Carlsen-Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplares!
Die Ferien zum Arbeiten bei ihrer Großmutter, statt im Urlaub zu verbringen, gefällt Lilly so gar nicht. Dennoch fügt sie sich ihrem Schicksal und tritt die Reise in das kühle und verregnete Watford an, ohne jedoch zu ahnen, dass sich ihr ganzes Leben ändern wird, denn ihre Großmutter eröffnet ihr, dass sie eine Hexe ist. Um ihre magischen Fähigkeiten auszubauen, soll sie zukünftig die Ravenhall Academy besuchen, doch natürlich läuft nicht alles wie geplant und dunkle Wolken ziehen am Horizont auf.
Es fällt mir etwas schwer, diese Rezension zu verfassen, denn dieses Buch hat es mir leider schwerer gemacht als gedacht. Zunächst erstmal das, was mich und wohl auch die meisten anderen Leser*innen überzeugt hat. Das Cover ist wunderschön und passt aus meiner Sicht richtig gut zum Inhalt. Und auch die Idee ist interessant und macht absolut neugierig auf die Geschichte, selbst dann, wenn die Idee einer magischen Schule nicht unbedingt neu ist. Das muss sie auch nicht, denn man kann eine Idee ja in tausend Facetten darstellen und umwandeln, solange sie die Leserschaft in Begeisterung versetzt.
Wie es die Einleitung schon andeutet, konnte mich das Buch jedoch leider nicht in absolute Begeisterung versetzen. Zunächst einmal wäre da Lilly als Protagonistin, die in ihrer Charakterbeschreibung unausgereift wirkt. Teilweise benimmt sie sich nicht ihrem Alter entsprechend und wirkt dadurch naiv und unglaubwürdig, in anderen Situationen schlägt dies komplett um und wir erleben eine ganz andere Seite von ihr. Eine naive Protagonistin wäre für einen Story-Verlauf kein Problem, schließlich muss sich die Heldin entwickeln können, hinderlich wird dies jedoch dann, wenn dadurch die Geschichte nur sehr langsam voranschreitet und das Lesen schwieriger wird. Zudem erscheinen manche ihrer Beziehungen sehr überladen in den Emotionen, Lilly wechselt sehr schnell von einem Gefühl zum anderen und überfordert damit die Leser*in, welche gar nicht nachvollziehen kann, wieso die eine Person auf einmal so wichtig geworden ist, während eine andere Person ganz aus dem Leben ausgeschlossen wird.
Ähnlich verhält es sich mit dem World-Building rund um die Ravenhall Academy. Die ersten Schritte an der Schule sind toll und man will unbedingt mehr wissen und in das magische System der Welt eintauchen. Leider bleibt der Tiefgang verwehrt und damit versteht man aus meiner Sicht manche Zusammenhänge nicht oder es ergeben sich kleine Plot-Holes, wie zum Beispiel ein Hexenrat oder der Abschluss an der Academy selbst. Der Schreibstil der Debüt-Autorin wirkt noch unausgereift und stockend. Manche Dialoge oder Abschnitte wirken unsicher und dadurch steif und auch etwas erzwungen. Als müsste jetzt genau diese Information unbedingt noch gestreut werden, damit der Rest der Geschichte einen Sinn ergibt. Insgesamt fällt es mit all diesen Aspekten schwer, diese an sich schön gedachte, magische Fantasygeschichte zu genießen.
Fazit:
Die Idee von „Ravenhall Academy: Verborgene Magie“ hat mir wirklich gut gefallen, in der Umsetzung hackt es aus meiner Sicht an zu vielen Stellen. Sowohl die Protagonistin, das Setting als auch der Schreibstil konnten mich nicht vollständig überzeugen. Julia Kuhn hat hier als Debüt-Autorin eine magische Geschichte erschaffen wollen, dabei finden jedoch nicht alle zu Beginn gesponnen Fäden ein Ende und die Geschichte wirkt unausgereift. Allumfassend konnte mich dieses Debüt leider nicht so begeistern, wie ich es mir erhofft hatte. Da es sich jedoch um ein Erstlingswerk handelt, bin ich mir sicher, dass die junge Autorin noch ganz viel Potenzial hat und sich entwickeln kann und wird.
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