Titel: Märchenhaft Erwählt
Autor: Maya Shepherd
Seitenzahl: 346
Verlag: SelfPublishing
Klappentext:
Es war einmal ein Prinz namens Lean, der seit seiner Geburt mit dem schrecklichen Fluch lebte, dass sein erster Kuss eines Tages großes Unheil über das Königreich Chòraleio bringen würde. Nur seine wahre Liebe kann ihn retten.
Die zwölf schönsten Mädchen des Landes werden bei einer großen Auswahl erwählt – eine von ihnen wird Prinz Lean heiraten. Doch bis dahin liegt noch ein langer Weg vor ihnen. Es gilt Prüfungen zu bestehen, die den Mädchen alles abverlangen werden. Wie weit sind sie bereit für ein besseres Leben und die Chance auf die große Liebe zu gehen?“ (Quelle: Verlag)
Meine Meinung:
Gleich zu Beginn muss ich sagen, dass mich vor allem das Cover verzaubert hat. Nur deshalb bin ich zunächst auf das Buch aufmerksam geworden. Nachdem ich dann erfolgreich auf Maya’s Homepage ein signiertes Taschenbuchexemplar gewonnen hatte, musste ich es natürlich direkt nach dem es bei mir eingetrudelt ist lesen.
Zuallerst wird uns Lean und sein fuchtbarer Fluch vorgestellt. Hier wird die Richtung des Buches, Märchen, schon deutlich, was ich aber sehr angenehm fand, denn somit ist der Einstieg in das märchenhafte Lesen von der ersten Seite an present. Lean ist ein Prinz, und erfüllt eigentlich fast alle typischen Prinzen-Klischees. Er sieht gut aus, kann reiten, jagen, und sucht nun mit seinen 20 Jahren endlich nach einer einer Braut. Doch den Fluch darf man nicht vergessen, denn Lean darf nicht geküsst werden, außer es ist die wahre Liebe. Um seine Braut zu finden ruft er alle heiratsfähigen Frauen in sein Schloss um sie vorsprechen zu lassen, um dann die 12 Erwählten zu bennen. Die Parallele zu Selection wird hier schon deutlich.
Neben Lean gibt es noch die drei Schwestern Heera, Medea und Elena, welche alle drei ganz bezaubernd sind und ihre verschiedenen Talente perfektioniert haben. Heera wird auch die Furchtlose genannt, sie ist die älteste der drei Schwester und wirkte auf mich ziemlich ruppig, was eben ihre Art ist, denn sie ist sozusagen der „Sohn“ im Haus und hilft ihrem Vater wo sie nur kann. Medea, die zweite Tochter, hingegen ist zartbeseidet und vor allem wegen ihrer unglaublich tollen Singstimme bekannt. Als der Aufruf zur Erwählung des Prinzen kommt, folgen die beiden diesem und machen sich auf den Weg zum Schloss der Königsfamilie. Und es kommt, wie es kommen muss, beide werden in den Kreis der Erwählten aufgenommen und müssen nun verschiedene Prüfungen bestehen.
Im Nachhinein finde ich es schwierig den Schreibstil des Buches zu erklären, genauso verhält es sich mit der Erzählperspektive. Schwieri ist es deshalb, weil beides immer wieder wechselt. Beginnt die Geschichte mit einer klassichen Romanerzählung in Form eines Ich-Erzählers, wechselt sie zu den Prüfungen meist in einen Allwissenden-Erzähler, der und berichtet was die jeweilige Figur erlebt. Ich hätte mir gewünscht, dass die gesamte Geschichte aus der Sicht eines Protagonisten erzählt wurden wäre, am liebsten Heera. Auch der Schreibstil wechselt, vor allem bei den Einschüben die stark von alten Märchen inspiriert sind, wird vor allem der Schreibstil und die Erzählform ähnlich wie wir es aus Märchen kennen.
Die Protagonisten waren ansprechend umschrieben, und ich konnte mir vor meinem geistigen Auge all die Dinge vorstellen die Ihnen passieren, dennoch bin ich mit keinem Protagonisten warm geworden. Ich fand Lean zu glatt, Medea und stark pubertierend und Heera zu ruppig. Auch wenn diese Wesenszüge die Figuren einzigartig machen, waren sie doch zu stark vertreten. Leider kam kein Funke, auch wenn ich Heera’s Auftritte und Umgangsart amüsant und gut fand.
Was ich gut finde ist, dass zu keiner Stelle im Buch Langeweile auf kommt, denn es passiert immer etwas. Mir persönlich war das irgendwann ganz schön viel auf einmal, denn es passierte immer etwas, es gab eine dauerhaft hochgehaltene Spannung, die selbst bis zur letzten Seite nicht abklingen wollte. Hier hat mich das Buch etwas an den ersten Teil von Reckless erinnert, da kam man als Leser auch nie zur Ruhe.
Das Ende hält dann nochmal einen Knaller bereit und macht den Leser neugierig auf den kommenden Band, denn diese Reihe ist als Trilogie geplant.
Fazit:
Ein Buch das mich mit gemischten Gefühlen zurück lässt. Die Idee, die uns bekannte, oder noch unbekannte, Märchenwelt vermischt mit einer klassichen Liebesgeschichte a la Selection zu präsentieren fand ich sehr gut. Mir hat das Lesen auch unheimlich viel Spaß gemacht, trotz der hoch gehaltenen Spannung und den Perspektivenwechseln. Ein Buch für alle Märchenfans dieser Welt!
4 von 5
Vielen Dank für deine schöne Rezension! <3