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Titel: Runa |
Worum gehts?
Paris, 1884: Jori will Doktor werden, um sein Ziel zu erreichen geht es nach Paris, an die beste Klinik: Salpetriere. Er verfolgt sein drei Jahren die Vorlesungen von Dr. Charcot ohne jedoch in sein Radar zu fallen um endlich seine Doktorarbeit schreiben zu können. Es steckt jedoch noch mehr dahinter, weshalb er sich ausgerechnet für die neurologische Abteilung der Klinik entscheiden hat, seine Jugendliebe Pauline. Und dann wird ein junges Mädchen eingeliefert, und plötzlich legen sich dunkle Schatten über die Klinik und Jori beginnt zu zweifeln, an allem und jedem.
Meine Meinung:
Dieses Buch hatte es in sich, nicht nur bezüglich der Themen sondern auch von der Seitenlänge und den Persektiven her. Um den gesamten Umfang aufgreifen zu können beginne ich mit den positiven Aspekten des Romans, und dann mit den negativen die mich schlussendlich zu meinem Fazit führen.
Ein großen Pluspunkt gibt es für die historischen Aspekte im Buch, hier hat die Autorin wirklicheine großartige Rechercheleistung hingelegt, und sogar für alle Interessierten ein Verzeichnis zum Nachlesen angehangen. Ich fand es unglaublich spannend den Ausführungen der ärztlichen Untersuchungen und Vorführungen zu folgen, die doch so grotesk und falsch sind, wenn man sie aus der heutigen Zeit betrachtet. Ich bin zwar kein Experte für diese Zeit, dennoch habe ich immer mal wieder einige mir unbekannte Begriffe und Personen gesucht und tatsächlich die Fakten dazu gefunden. Ebenfalls toll fand ich den Aufbau der Geschichte und den Schreibstil. Die Autorin schafft es durch ihr Buch mich gefangen zu nehmen und an das Buch zu bannen und unbedingt immer weiter lesen zu wollen. Direkt schon im Einstieg hatte ich Feuer gefangen und wollte immer wieder wissen was als nächstes passiert.
Aber nun zu den negativen Seiten des Buches, wie zum Beispiel die viel zu häufigen Perspektivenwechsel. Ich persönlich mag es ja, wenn man mehrere Perspektiven in einem Buch hat, um eben auch die Gedanken und Gefühle der anderen Protagonisten zu kennen, allerdings war mir das in diesem Buch zu viel. Insgesamt gab es glaube ich 8 Personen die erzählt haben, und dann teilweise in schnellen Wechseln. Da muss man irgendwann auch durcheinander kommen, in sofern man nicht alles mit einmal liest. Daraus ergibt sich dann auch fast schon der zweite Kritikpunkt, die unnötige Länge. Ich vermute fast, man hätte dieses Buch auch auf 400 – 450 Seiten fassen können und es wäre trotzdem spannend geblieben, meines Erachtens gab es einfach zu viele Verzögerungen und Ausschweifungen die es dann zu lang gemacht haben.
Das Ende ist dann auch nochmal so ein Knackpunkt, wobei ich hier persönlich ein Problem damit hatte. Ich mag es einfach wenn alles aufeglöst wird und ich als Leser nicht alles fertig interpretieren muss. Ich möchte natürlich nicht zu viel verraten, aber mich hat das Ende unbefriedigt zurück gelassen. Anmerken möchte ich auch noch, dass es entgegen meiner vorherigen Meinung kein Thriller ist, sondern tatsächlich einfach ein historischer Roman.
Fazit:
Ein Buch von dem ich mir einges versprochen hatte, dass dann aber durch seine vielen Perspektiven und deren Wechsel, sowie die dadurch entstehenden Länge mich nicht ganz überzeugen konnte. Dennoch mochte ich die historischen Aspekte und den Schreibstil der Autorin, wer also historische Romane mag, wird dieses Buch lieben!
Für mich war dieses Buch ja ein richtiges Highlight, es war ein zeitintensives Buch, aber ich fand gerade die Komplexität sehr toll und war einfach gefesselt ohne Ende. 🙂
Liebe Grüße
Svenja