Titel: Sisters of Sword and Shadow
Autorin: Laura Bates
Seitenzahl: 352
Verlag: Carlsen
Originaltitel: Sisters of Sword and Shadow
Übersetzerin: Birgit Schmitz
Vielen Dank an den Carlsen-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!
Cass soll sich einer arrangierten Ehe fügen, doch ihr Drang nach Freiheit und Selbstbestimmung ist größer. So entschließt sie sich kurzerhand einer mysteriösen Frau zu folgen, welche durch ihr Dorf reitet und sie zu einem Abenteuer einlädt. Während sie noch leichte Zweifel an der Entscheidung hat, lernt sie bereits die geheime Schwesternschaft der Seidenritter kennen und lernt, dass auch Frauen kämpfen können. Diese Gemeinschaft hat sich dem Schutz verschrieben und will das Unrecht durch die Männer wiedergutmachen. Doch plötzlich tut sich eine Welt voller Fehden auf, und Cass muss sich im Kampf behaupten. Doch kann sie das?
Der Beginn von „Sisters of Sword and Shadow“ ist unglaublich schnell, man ist sofort in der Story drin und erlebt mit Cass die ersten Momente mit der Schwesternschaft der Seidenritter. Dabei passieren zwei Dinge parallel, zum einem lernt man als Lesende*r die Schwesternschaft mit all ihren Ritualen und Charakteren kennen, zudem erlebt man aber auch Cass in mehreren Situationen und bekommt immer mehr ein Gefühl für sie. Hilfreich dabei ist die Tatsache, dass die gesamte Geschichte aus Cass Perspektive geschrieben ist. Damit erhält man einen tollen Einblick darin, wie sie zur Seidenritterin wird und die damit verbundenen Herausforderungen meistert.
Zudem erleben wir durch Cass Augen auch die anderen Ritterinnen der Gemeinschaft. Die Idee und die Umsetzung sind dabei grandios und spannungsgeladen. Jede der Figuren hat seine feinen charakteristischen Züge und bleibt in Erinnerung. Man fiebert in den Kampfszenen mit und lernt mit Cass zusammen im Training die Vorzüge des Ritterinnenlebens. Dabei steht der Feminismus immer wieder im Mittelpunkt, zum Beispiel dann, wenn die Frage danach aufkommt, was einen Ritter ausmacht und ob dies zwingend männliche Eigenschaften sein müssen?
Die Kampfszenen im Training und bei den Ritterturnieren waren spannungsgeladen und gut beschrieben, sie unterstreichen damit natürlich auch nochmal das mittelalterliche Setting und die düstere Atmosphäre, die das Buch schaffen will. Zwar wird die Geschichte als Fantasy deklariert, doch bis zum Schluss bleiben die fantastischen Momente eher rar gesät. Das stört beim Lesen aber überhaupt nicht und man hat genügend zu entdecken und erleben, die Intrigen zu erkennen und den Feind auszuspähen. Mich konnte „Sisters of Sword and Shadow“ mit seinem Schreibstil und der Übersetzung überzeugen und ich bin schon sehr auf den zweiten, abschließenden Band gespannt.
Fazit:
Habt ihr euch schon mal gefragt, was wäre, wenn König Artus eine Frau gewesen wäre? Wie wäre wohl die Welt gewesen, mit Ritterinnen an der Macht? Genau dem widmet sich „Sisters of Sword an Shadow“ mit der ambitionierten Protagonistin Cass, einem mittelalterlichen Setting und einer Welt voller Intrigen, Fehden und zu vielen Männern an der Macht. Eine starke, feministische Geschichte!