Titel: Lang lebe die Kürbiskönigin
Autorin: Shea Ernshaw
Seitenzahl: 336
Verlag: Carlsen Verlag
Originaltitel: Long live the pumpkin queen
Überstzerin: Nina Ohlmann
Vielen Dank an den Carlsen-Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplares!
Sally Skellington hat endlich ihre große Liebe Jack geheiratet, doch damit einher geht auch der Titel der Kürbiskönigin. Schnell stellt Sally fest, dass ihr das damit einhergehende Leben im Rampenlicht nicht so gut gefällt und sie sich erneut, wie einst bei Dr. Finkelstein, wie in einem goldenen Käfig fühlt. Bei der Flucht vor ihren neuen Verpflichtungen findet Sally eine geheime Tür in einem Baum, verborgen hinter Blättern und Zweigen: Dream Town. Doch schon bald wird sie sich wünschen, diese Tür niemals geöffnet zu haben! Kann Sally Halloween Town retten?
Für mich gehört „The Nightmare before Christmas“ zu einem absoluten Muss kurz vor Halloween und ich liebe es, wie Tim Burton eine schaurig-schöne, zuckersüße Geschichte gestrickt hat. Die Möglichkeit nun noch mehr in dieses Universum abzutauchen war unfassbar verlockend und spannend, denn sicherlich hat man sich hin und wieder gefragt, wie es mit Sally und Jack nach ihrem Happy End weiter geht oder? Und genau diese Frage wird zum Glück beantwortet.
Der erste positive Aspekt an diesem Buch ist die Tatsache, dass wir endlich mehr über Sally erfahren. Bleibt sie im Originalfilm noch ein wenig mystisch mit ihrer Herkunft und ihrem Auftreten, haben wir nun die Möglichkeit sie besser kennen und lieben zu lernen. Und ich mochte alles an ihr, wirklich alles. Sie ist unsicher durch ihre neue Rolle und auch überfordert und kann damit nicht wirklich umgehen, was nachvollziehbar ist, schließlich kennt sie ein solches Leben nicht. Sie ist ein eher introvertierter Charakter, der nun mit vielem lernen muss umzugehen, und Jack ist dabei leider nicht immer eine Hilfe. Ihre Gedanken und Gefühle – sie ist auch unsere Ich-Erzählerin – haben mich dabei wirklich berührt und man ist direkt in einem Leserausch.
Nach ihrer Entdeckung der magischen Tür im Baum – so wie die anderen Feiertagsorte ebenfalls errreicht werden können – gerät ihre Welt aus den Fugen und auch da reagiert sie wieder aus meiner Sicht nachvollziehbar: sie zieht sich zurück und will zunächst nicht glauben, dass etwas schief gegangen ist. Als ihr bewusst wird, dass ihre gesamte Welt droht in den Abgrund gerissen zu werden, wächst sie über sich hinaus und wird zur wahren Heldin dieser Geschichte. Als Lumpenpuppe geboren und zur Königin gekrönt liegt ihre wahre Stärke darin, dass sie einfach nur Liebe erleben möchte.
Zu der sehr offensichtlichen spannungsgeladenen Geschichte haben wir auch die Möglichkeit mehr über Sallys Vergangenheit zu erfahren und ich muss gestehen, darauf war ich nicht vorbereitet und es hat mich wirklich überrascht. Zudem fließt diese Backgroundstory wunderbar in die Geschichte mit ein und man hat ein rundes Gesamtbild. Shea Ernshaw hat hier meines Erachtens eine dem Universum von Halloweentown würdige Geschichte erzählt und liefert jedem Fan endlich eine Antwort auf die Frage nach „Was passierte danach?“. Ich hoffe, dass wir vielleicht auch im nächsten Jahr eine weitere Geschichte von Sally und Jack lesen dürfen.
Fazit:
Mit „Lang lebe die Kürbiskönigin“ hat Shea Ernshaw da weitererzählt, wo der Film „The Nightmare before Christmas“ aufhört, und dabei eine spannungsreiche und emotionale Geschichte mit Sally als fantastische Protagonistin ersponnen. Ich mochte das Setting, den Plot und die kleinen Twists sehr gern und hoffe, dass wir noch mehr aus der schaurig-schönen Welt von Halloween Town zu lesen bekommen.
