Titel: Nichts zu verlieren. Außer uns.
Autor: Lea Coplin
Seitenzahl: 368
Verlag: dtv
Vielen Dank an den dtv für die Bereitstellung des Rezensionsexemplar!
Im zweiten Band der Reihe von Lea Coplin nimmt uns die Autprin mit nach Schottland. Wir begleiten Max, welcher bereits im ersten Band „Nichts ist gut. Ohne dich“ eine Nebenrolle gespielt hat, auf seiner Flucht vor dem Elternhaus. Edinburgh scheint ihm ideal um der elterlichen Tyrannei zu entkommen, allerdings ahnt er nicht, dass ihm Lina mehr als einmal über den Weg laufen wird.
Lea Coplin konnte mich bereits mit dem ersten Band verzaubern. Auch unter ihren anderen Pseudonymen erschafft sie immer wieder Geschichte, die ans Herz gehen. „Nichts zu verlieren. Außer uns.“ steht dem in nichts nach. Max ist ein schwieriger Protagonist, er wirkt auf die meisten wie ein verwöhnter Schönling, der bekommt was er will und sich nimmt wonach ihm der Sinn steht. Auch ich habe ihn so am Anfang wahrgenommen, was aber zum Glück seine Entwicklung im Buch dann umso mehr verdeutlicht hat.
Ein ganz anderes Kaliber ist Lina. Sie ist sehr verschlossen, man merkt, dass ihre Vergangenheit dazu geführt hat, dass sie sich nicht mehr gegenüber Fremden öffnet. Damit wirkt sie nach außen manchmal ziemlich ruppig oder unfreundlich, doch als Leser merkt man schnell, vor allem in ihren Kapiteln, dass dies wirklich nur ein Selbstschutz ist und sie sich auch öffnen kann, wenn sie genügend Vertrauen gewonnen hat.
Lina und Max sind wahrscheinlich ein ungleiches Paar, zumindest wenn man sie im normalen Leben antreffen würde. Doch die Umstände in Schottland sind andere und so entsteht eine Freundschaft und womöglich sogar mehr, weil beide im jeweils anderen erkennen, dass Vorurteile falsch sind und sich somit besser selber kennenlernen. Dabei finde ich, macht Max den größere Entwicklung durch, er ist am Ende des Buches einfach nicht mehr der Max, mit dem wir am Anfang begonnen haben. Lina hingegen öffnet sich gegenüber Max, was ich gut finde und was zu tollen Momenten führt, dennoch bleibt sie ihrer Linie „Harte Schale, weicher Kern“ treu, und nichts anderes würde man von ihr erwarten.
Wie jede gute Liebesgeschichte lebt „Nichts zu verlieren. Außer uns.“ vom Hoch und Tief der Protagonisten, von viel Gefühl, Spannung und Humor. Lea Coplin schafft es erneut einen tollen Mix aus den verschiedenen Elementen hinzulegen und den Leser wunderbar zu unterhalten. Dennoch fehlte mir irgendwas, das Kribbeln zwischen den Seiten, mehr Spannung zwischen den Protagonisten oder einfach dieses Gefühl der absoluten Verliebtheit. Ich kann es nicht genau bestimmen, denn das Lesen hat Spaß gemacht, doch ab und an hätte ich mir einfach eine Brise mehr von allem gewünscht.
Fazit:
Zwei gegensätzliche Protagonisten, ein traumhaftes Setting und ein Geheimnis, dass sind die Zutaten für „Nichts zu verlieren. Außer uns“. Lea Coplin entführt uns nach Schottland und verzaubert uns mit einer leichten Liebesgeschichte. Das Lesen macht Spaß, man bangt mit Max und Lina mit, dennoch fehlte mir irgendwie eine Brise mehr von allem.