Titel: Gemina
Autor: Jay Kristoff & Amie Kaufman
Seitenzahl: 672
Verlag: dtv
Originaltitel: Gemina
Übersetzer: Katharina Orgaß & Gerald Jung
Vielen Dank an dtv für dieses atemberaubende Rezensionsexemplar!
Hannah lebt auf der Raumstation Heimdall. Ihr Leben ist, mit ihren Augen gesehen, eher langweilig, also versucht sie es mit Hilfe von ein paar Aktivitäten aufzupeppen. Unter anderen gerät sie deshalb an Nik, der sich ebenfalls zu langweilen scheint auf dieser riesigen Raumstation. Doch an dem wichtigsten Feiertag, welchen Heimdall feiert, kommt es zu einer Katastrophe und Hanna und Nik kämpfen um ihr Leben, und gegen die Zeit.
Nach dem grandiosen ersten Teil war das Warten auf die Fortsetzung wirklich eine Qual. Als ich dann endlich starten konnte, war ich kurz verwirrt. Wer ist Hannah? Im ersten Band spielte doch Kady noch die Hauptrolle und man hatte sich an sie, mit ihrem technischen Wissen und ganz eigenen Art, bereits gewöhnt. Aber nichtsdestotrotz musste ich natürlich weiterlesen, denn ich war mir sehr sicher, dass Amie Kaufman und Jay Kristoff mich nicht enttäuschen würden. Und tatsächlich, nach einer kleinen Eingewöhnungszeit war ich wieder gefangen von der Geschichte.
Hannah ist, ähnlich wie Kady, ein etwas ungewöhnlicher Charakter. Im normalen Leben würde ich mich mit ihr nicht anfreunden wollen, denn sie wirkt sehr abgehoben und überzeugt von sich, aber ich glaube genau das macht den Reiz aus. Einen Protagonisten zu haben, der eben nicht sofort sympathisch ist, sondern der einem erst im Laufe der Geschichte ans Herz wächst. Und je länger man sich mit Hannah beschäftigt, umso mehr kommt man mit ihr zurecht und will, dass sie dieses Abenteuer übersteht.
Von einem etwas anderen Schlag ist Nik, er ist der Sohn eines Gangster-Boss, und steckt deshalb sehr tief im Geschäft. Er ist ein nicht registrierter Bewohner von Heimdall und seine Akte zeigt eine düstere Vergangenheit, für so einen jungen Mann. Er ist damit zwar der Bad Boy in unserer Geschichte, aber zum Glück kein echtes Klischee. Er ist sarkastisch, witzig, hilfsbereit und hat das Herz am richtigen Fleck. Und natürlich kennen Hannah und Nik sich und natürlich sind am Ende die beiden es, die darum kämpfen, dass Heimdall nicht verloren geht.
Wie schon im ersten Band handelt es sich bei „Gemina“ nicht um einen normalen Roman mit Fließtext. Stattdessen haben wir Chatprotokolle, Akten, Aufzeichnungen von der Überwachungskamera, und vieles mehr. Dadurch wird das Lesen zu einem kleinen Abenteuer und man fühlt sich total aufgehoben, als wäre man tatsächlich der Beobachter dieses ganzen Überfalls. Und natürlich, wie sollte es anders sein, gibt es auch dieses Mal einen wirklich gemeinen Cliffhanger am Ende, weshalb ich es nun eigentlich gar nicht mehr aushalten kann, bis der letzte Band der Illuminae-Akten bei uns in Deutschland erscheint.
Fazit:
Obwohl ich am Anfang etwas gebraucht habe um mit Hannah warm zu werden, und noch leicht verwirrt war, wo Kady steckt, war ich doch irgendwann wieder total gefangen von der Geschichte. Und keine Sorge, die Verbindung zu Kady wird auch irgendwann aufgedeckt. Und natürlich ist „Gemina“ wieder voll mit spannenden Momenten, humorvollen Gesprächen, Nervenkitzel, Bösewichten, gute Menschen und heftigen Wendungen. Lesespaß für alle Fans von guten Sci-Fi-Geschichten!