Titel: Die Schwestern von Mitford Manor – Unter Verdacht
Autor: Jessica Fellowes
Seitenzahl: 496
Verlag: Pendo by Piper
Originaltitel: The Mitford Murders
Übersetzer: Andrea Brandl
Vielen Dank an den Piper-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Die 19-jährige Louisa lebt in London in den Nachwehen des Ersten Weltkriegs. Ihre Familie ist ebenfalls betroffen, wodurch sie von ihrem Onkel Stephen erpresst wird. Nur durch eine alte Bekanntschaft schafft sie es auf dem letzten Drücker zu entkommen und eine Anstellung im Haushalt der Mitfords zu erhalten. Doch die Vergangenheit holt Louisa ein, und im Gepäck hat sie einen Mordfall der Louisa näher geht als gedacht.
„Die Schwestern von Mitford Manor – Unter Verdacht“ wurde mit vom Verlag ans Herz gelegt, dabei wurde betont, dass es sich hier um eine Mischung aus Downton Abbey und Agatha Christie handelt, was natürlich sofort meine Neugier geweckt hat. Agatha Christie zählt seit ich klein bin zu meiner liebsten Krimi-Autorin und daher war ich umso gespannter auf dieses Schmuckstück.
Die Protagonistin Louisa war mir schon auf den ersten Seiten sympathisch, sie lebt in schwierigen Verhältnissen und versucht dennoch das Beste daraus zu machen. Als wir sie kennenlernen ist sie quasi am Boden und versucht verzweifelt sich loszulösen von ihrem Onkel und seinen finsteren Machenschaften. Zudem wird zu Beginn auch von einem Mord berichtet, der scheinbar mit der Flucht von Louisa in Verbindung steht. Und mit diesen beiden Fäden, die zunächst lose wirken, entspinnt sich eine spannende und wunderbar geschriebene Geschichte, die den Leser wahrhaftig mitnimmt ins England der 1920er/1921er Jahre.
Ich muss gestehen, dass mir die geteilte Handlung sehr gut gefallen hat. Zum einem ist da das Leben der Mitfords auf Mitford Manor, zudem Louisa ein Teil wird und wir somit abtauchen können in diese Welt. Ich fand es toll alle Mitford-Kinder kennenzulernen und dabei auch Einblicke in das Leben in einem solchen Haushalt zu erhalten. Ich finde diese Phase unserer Geschichte aufregend, man versuchte mit den Schwierigkeiten nachdem Ersten Weltkrieg klarzukommen, und dennoch ein normales Leben zu führen. Grade der Verlust der Männer, der natürlich auch im Buch angesprochen wird, hat die Familien belastet.
Der zweite Handlungsstrang dreht sich um den Mordfall und den jungen Polizisten Guy Sullivan, der durch einen Zufall bereits Louisa kennengelernt hat. Er wird mit der Ermittlung des Mordfalls betraut und scheint dabei in einer Sackgasse zustecken. Doch er beißt sich durch, einen Charakterzug, den ich an Guy total liebenswert finde, und lässt keine Gelegenheit aus zu erfahren wer Florence Nightingale Shore getötet hat. Guy ist dabei ein wirklich gelungener Charakter, er wirkt introvertiert und zurückhaltend, will sich aber eigentlich nur gegenüber seinen Brüdern und seinem Vater beweisen.
Fazit:
Der Vergleich zu Agatha Christie ist tadellos, man hat zeitweise, grade wenn der Kriminalfall im Vordergrund steht, wirklich das Gefühl in einem Miss Marple-Fall zu stecken. Auch die Mitfords sind eine spannende Geschichte. Die Kombination macht den Reiz von „Die Schwestern von Mitford Manor“ aus und hat mich die Lesestunden wirklich genießen lassen. Und natürlich gibt es noch ein fulminantes Ende, welches den Leser nicht loslässt.
Liebe Sandra,
eine wirklich tolle Rezension. Ich habe das Buch auch absolut geliebt. Ich habe etwas vergleichbares noch nie gelesen, tatsächlich auch noch nie einen Agatha Christie (was ich aber jetzt schleunigst nachholen werde) und bin richtig verliebt in das Setting, in den Plot, in die Charaktere – mich konnte das Buch absolut überzeugen!
Liebste Grüße
Ivy
Liebe Ivy,
na dann ganz geschwind in den Buchladen und Agathe Christie kaufen ;)! Wobei ich wirklich sagen muss, dass mich Mitford Manor wirklich noch mehr begeistern konnte, ich mochte das Setting total, ich hoffe es wird zeitnah eine Fortsetzung geben.
Liebe Grüße,
Sandra