In meinem täglichen Leben, und ich bin sicher euch geht es genauso, stelle ich immer wieder fest, dass man als Buchnerd es manchmal sehr schwer hat. Ein Umstand den ich so eigentlich nur sehr schwer nachvollziehen kann. Da gibt es Menschen, die lesen nicht freiwillig, und daher verwundert es nicht, dass eben diese dann ganz erstaunt sind, wenn so ein bis zwei Buchlieferungen (oder auch mehr :D) pro Woche im Briefkasten landen. Und ich bin mir sicher, ihr habt die folgenden Sätze schon tausend Mal in eurem Leben gehört:
„Fängst Du schon wieder ein neues Buch an?“
„Was ist in dem Päckchen?“
„Nein ich mag nicht mehr in den Buchladen gehen.“
„Sicher, dass du noch ein Bücherregal brauchst?“
„Zu dem Buch gibt es doch einen Film, schau den doch an?“
„Kannst Du bitte das Buch weglegen?“
„Wieso nimmst Du zwei Bücher mit zu unserem Date?“
Die Liste ist sicherlich endlos, und gern dürft ihr in den Kommentar eure liebsten Sprüche posten. Aber dennoch sind wir als Gemeinde der Buchnerds schon dazu verpflichtet, mit dem nicht-lesenden Volk umzugehen. Um ein friedliches Zusammenleben zu gewährleisten gibt es hier ein paar kleine Hinweise dazu, wie man mit einem Buchnerd lebt und umgeht, aber auch was wir als Büchersüchtige machen können, damit wir nicht ganz abgestempelt werden :)!
Redet miteinander
Ein Tipp, der sowohl für den Buchnerd als auch für den Nicht-Buchnerd gilt. Ich weiß es fällt manchmal schwer, das Buch wegzulegen, aber ab und an, brauchen wir auch mal verbal-soziale Kontakte. An dieser Stelle sei aber dem Nicht-Buchnerd gesagt, unterbrich niemals von selbst den Lesefluss eines Buchnerds, lass ihn auf dich zu kommen. Andererseits könnte es sein, dass du Schäden davonträgst, denn nichts macht uns wahnsinniger als von der Seite angequatscht zu werden, während wir in unsere Lektüre vertieft sind!
Gesprächsthemen finden ist eigentlich leicht = Bücher
Will man das Gespräch mit dieser seltsamen Spezies Buchnerd beginnen, fällt das als Nicht-Buchnerd oft ganz schwer, dabei gibt es eine so einfache Frage zum Einstieg: „Was hast du zuletzt gelesen?“. Und ich verspreche Euch, ihr werdet jetzt mindestens 5 Minuten eine ausführliche Rezension zu dem letzten Buch hören, mit allen Höhen und Tiefen. Und dabei ist es wichtig, zu zuhören, nur so kannst du als Nicht-Buchnerd auf diesem Gesprächsbeginn aufbauen. An dieser Stelle ein Tipp an die Buchnerds, überfordert den Gesprächspartner nicht, nein er kennt nicht jede Referenz zu anderen Werken, und ja es ist an dieser Stelle auch okay, dass er den von dir gespiegelten Inhalt vielleicht mit einem Film oder einer Serie vergleicht.
Fangirl-Attacken einfach aussitzen
An dieser Stelle habt ihr bereits ein Gespräch am Laufen, das ist gut für beide Seiten. Aber lieber Nicht-Buchnerd sei gewarnt, es kann passieren, dass du ein Film oder eine Serie oder gar ein Buch erwähnst und der dir gegenübersitzende Buchnerd artet in stark gestikulierende, euphorische Bewegungen und Sprechchöre aus. Bleib ganz ruhig, das ist normal, dass was du hier siehst ist eine Fangirl-Attacke! Die geht auch wieder vorbei und ist eigentlich als positiv zu sehen, denn du hast genau den richtigen Nerv getroffen. Wichtig ist, dass du nicht entsetzt schaust oder gar aufspringst und wegrennst, dass könnte ein falsches Signal in Richtung Buchnerd senden. Und ein kleiner Tipp an den Buchnerd: Versuch den Fangirl-Moment etwas schneller einzudämmen, der da dir gegenüber hat keine Ahnung ;)!
Bücher kaufen unser liebstes Hobby
Dem roten Faden entsprechend sind wir nun an dem Punkt wo sich der Buchnerd und der Nicht-Buchnerd kennen und vielleicht auch ein gegenseitiges Verständnis da ist. An dieser Stelle muss ich an den Nicht-Buchnerd appellieren, denn es ist ganz wichtig, dass du den sensiblen Buchnerd auf seinem Territorium begleitest: in den Buchladen. Ja das kann ein Schreck sein für den Nicht-Buchnerd, es kann sehr lange dauern, bis du aus diesem Gebäude wieder rauskommst, aber glaub mir, ein Buchnerd zahlt Dir das zurück durch Strahlen in den Augen und lebenslange Freundschaft! Und genau darum geht es doch letztendlich oder? Das ihr beide euch gefunden habt, auch ohne die Liebe zu Büchern, da rückt man dann zusammen, schließt sich gern so für zwei bis drei Stunden im Buchladen ein und nickt ganz eifrig und erfreut, wenn das x-te Buch mit den Worten „Das war soooo schön!“ gezeigt wird.
Haltet zusammen!
Und der letzte und wichtigste Ratschlag. Bleibt zusammen, egal ob in der Freundschaft oder in der Beziehung. Man könnte ja mal doch zum Buch greifen, und damit den Büchersüchtigen glücklich machen. Und ja auch der Buchverliebte darf mal von den Seiten aufblicken und sich das Leben des neu gewonnen Freundes anschauen, vielleicht finden sich da ja auch Hobbies die man begleiten kann.
Na wie sieht es bei euch aus, gibt es da im Freundeskreis den ein oder anderen Buchmuffel, den ihr womöglich schon überzeugen konntet? Oder kennt ihr die oben beschriebenen Situationen? Schreibt mir, ich freu mich :)!